Mit einem Derbysieg zum Meistertitel

Das Bild nach dem Schlusspfiff sprach für sich. Während sich die Kicker des KSV ganz schnell in die Kabine zurückzogen, tanzte und hüpften die A-Jugend-Spieler des SV Viktoria Winnekendonk auf dem Rasen des Hülsparkstadions und deckten sich mit Sektduschen ein. Soeben hatten sie die Partie mit 3:1 für sich entschieden. Ausgelassen sang das Team „Derbysieger, Derbysieger“ und feierte vor dem KSV-Logo den Gewinn der Meisterschaft in ihrer Klasse.

Die Konstellation vor der Partie war klar: Bei vier Punkten Rückstand auf Winnekendonk war der KSV förmlich zum Siegen verdammt. Entsprechend versuchte Co-Trainer Dennis Büsen das Team in der Kabinenansprache nochmal richtig aufzurütteln: „Wir wollen das sehen, dass von der Körpersprache ganz klar ist, wer hier als Sieger vom Platz geht. Wir wollen noch ein Wort mitreden um die Meisterschaft.“ So ging das Team mit vier Offensivspielern in die Partie, weil sie definitiv das Spiel kontrollieren wollten.

Dem Team von Johannes Rankers fehlte dagegen lediglich noch ein Punkt, um die Meisterschale klar zu machen. „Aber darauf darf man natürlich nicht spielen“, machte der Coach vor dem Anpfiff klar. „Wir setzen voll auf Sieg. Es gibt natürlich nix Schöneres, als seine Meisterschaft in Kevelaer zu feiern.“

Nach einer kurzen Abtastphase, in der der KSV versuchte, mit Pressing für Ballverluste des Gegners zu sorgen, übernahm der Tabellenführer das Kommando und erarbeitete sich schnell ein deutliches Chancenplus.

Bereits in der 8. Minute landete ein Freistoß aus 25 Metern von Torben Schellenberg an der Latte, die folgende Ecke streifte das andere Lattenkreuz. Fünf Minuten später war es erneut Schellenberg, der von Tom Cappel bedient knapp das Tor verfehlte. Und Hendrik Janssens Freistoß konnte KSV-Keeper Daniel Graffmann noch über die Latte lenken.

Dem KSV gelang es in der ersten Halbzeit nicht, einen Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Häufig erfolgten überhastete Pässe aus dem Mittelfeld ins Leere. In der 39. Spielminute war es schließlich Luca Jannsen, der nach einem 25-Meter-Traumpass vom Tom Cappel aus acht Meter Entfernung halblinks unter Graffmann hindurch ins rechte Eck zum 0:1 Halbzeitstand einschob. „Es ist nicht, dass sie es nicht könnten, aber da ist zuviel Angst“, hatte KSV-Trainer Tobias Häntsch in der Pause noch Hoffnung auf einen Umschwung. Doch das 0:2 durch Goalgetter Torben Schellenberg in der 47. Minute machte schnell alle Hoffnungen zunichte. Erneut hatte sich Cappel links durchgetankt, dessen Schuss wurde noch abgewehrt, doch Schellenberg erzielte per Kopf seinen 33. Saisontreffer.

Danach stellte der KSV auf Dreierkette um und verzeichnete durch Changezi und Ingenleuf auch zwei Torchancen. Die waren aber nicht zwingend genug. Der endgültige K.o. folgte in der 72. Minute. Nach einem Fehlpass schloss das Tandem Cappel/Schellenberg mit dem 0:3 durch den Torjäger souverän einen Konter ab. Für seine Bemühungen wurde der KSV mit dem 1:3-Ehrentreffer durch Lucas Hühnholt kurz vor Schluss nach einer Ecke belohnt. An dem klaren Sieg der Gäste änderte das aber nichts mehr.

Wido-Kapitän Luca Luyven durfte aus den Händen von Staffelleiter Dirk Bimbach die Meisterschale entgegennehmen. Was den Unterschied seines Teams ausmachte, erklärte Coach Johannes Rankers: „Die Jungs haben den unbedingten Willen.“ Der Meistertitel in der A-Junioren-Leistungsklasse wurde in Winnekendonk bis in die Morgenstunden gefeiert.