20 Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsensein

An den letzten beiden Sonntagen wurden 20 Jugendliche in der Jesus-Christus-Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer konfirmiert. Sie machten so einen weiteren Schritt hin zum Erwachsensein.

Bei der Konfirmation erinnert sich die evangelische Kirche der Taufe. Die Jugend der Gemeinde, die um die 14/15 Jahre alt ist, sagt selber „Ja“ zu einem Leben unter Gottes Wort, selber „Ja“ zum Christsein. Eltern und Paten gelobten bei der Taufe, das Kind in diesem Sinne mit Gottes Wort vertraut zu machen und ihm zu zeigen, dass Gott selbst schon „Ja“ zu jedem Menschen gesagt hat.

Im Konfirmandenunterricht, auf Freizeit, bei Besuchen im Hospiz und weiteren Unternehmungen lernten die jungen Leute, was einen Christen ausmacht und was es heißt, an Gott, Jesus seinen Sohn und den Heiligen Geist in der Gemeinschaft der Heiligen zu glauben, wie es im apostolischen Bekenntnis steht.

Begleitet durch den Chor der Evangelischen Kirchengemeinde unter Leitung von Annja Rossmann (Klavier und Gesang) sowie Charlotte Rossmann (Gesang) und Godehard Pöllen (Orgel und Klavier) führte Pfarrerin Karin Dembek durch den Gottesdienst. Dabei entstand vor allem bei den zwei Solos von Annja und Charlotte Rossmann („All I need is you“ und „Meer“) Gänsehautstimmung. Die Lieder im traditionellen und klassischen Wechsel wurden von den Besuchern in der vollbesetzten Kirche kräftig mitgesungen.

Ihre Predigt bezog Dembek auf Psalm 139. Dieser war den Jugendlichen in der Freizeit so sehr ans Herz gewachsen, dass sie sogar teilweise daraus ihre Konfirmationssprüche ausgesucht hatten. Die Pfarrerin zeigte mit einer Metapher (anhand einer Perle), wie wertvoll der Mensch in Gottes Auge ist. Wie die Perle, die durch die immer neuen Schichten, die sich um den Kern ziehen, ist der Mensch aus sich heraus wertvoll. Nur Gott kann den Kern sehen und ihn erkennen. Edelsteine müssen geschliffen werden, um zu funkeln. Der Mensch braucht dies nicht. „Er ist wunderbar gemacht, weil er ein Werk Gottes ist“, versicherte Dembek. „Gott umgibt den Menschen von allen Seiten und dadurch wird er immer wertvoller. Gott begleitet den Menschen, egal was geschieht. Und Gott gibt uns dabei eine Aufgabe. Menschen sollen einander annehmen, wie sie sind. Wenn die Jugendlichen jetzt wieder einen weiteren Schritt ins selbstständige Leben gehen, dann ist dies gut so und stellt die Eltern vor die Aufgabe, die Kinder ziehen zu lassen, sich selbst verwirklichen zu lassen und sie unter den Schutz dessen zu stellen, der zu jedem einzelnen Menschen bereits gesagt hat, dass es sehr gut ist.“

Am Ende der Predigt brachten die Konfirmandinnen und Konfirmanden einen Brief zu ihren Eltern, den sie in der Freizeit geschrieben hatten. Darin bedankten sie sich für die bisherige Begleitung.

Udo Hoppmann grüßte die Konfirmanden im Namen des Presbyteriums. Er sprach den Jugendlichen noch einmal zu, was es heiße Christ, zu sein: „Glauben leben, heißt Vertrauen auf Gott zu haben, heißt Gastfreundschaft zu gewähren und Nächstenliebe zu üben.“ Dabei versprach er ihnen jeder Zeit die Hilfe des Presbyteriums.

Dörthe Voß sprach für die Eltern ein Grußwort, wobei sie die Kinder bat, etwas Geduld mit ihnen zu haben, wenn das Loslassen nicht ganz so schnell gehen würde, und sie rief ihnen zu: „Wir Eltern sind mächtig stolz auf Euch.“

Um sich an die Konfirmation noch lange zu erinnern und in der Hoffnung, dass sie auch weiterhin am Leben in der Gemeinde teilnehmen und unter Bezug auf die Predigt, erhielten die Jugendlichen eine Perle an einer Kette. Zudem bekamen sie einen Anhänger als Fisch sowie die Konfirmationsbescheinigung mit dem Spruch, der sie zusammen mit Gottes Segen durchs Leben begleiten soll.