Eine verschworene Gemeinschaft hatte sich viel zu erzählen
Ein etwas anders „Klassentreffen“ organisierten ehemalige Leichtathleten des Kevelaerer SV und des Uedemer SV, was nun in einem sportlich fröhlichen Wiedersehen mündete.
Aus rein sportlichen Überlegungen schlossen sich Mitte der 1980er Jahren sportlich engagierte Leichtathleten des KSV und des Uedemer SV zu einer gemeinsamen Leichtathletik-Vereinigung (LAV) Kevelaer-Uedem, zusammen. Hieraus gingen auch sportlich bekannte Größen hervor.
Dass sich daraus allerdings auch eine „verschworene Gemeinschaft“ entwickelte, zeigte sich beim ersten Treffen nach über 30 Jahren. Bernd Druyen aus Uedem, einer der damaligen Protagonisten, hatte herzlichst zum Leichtathleten-Treffen eingeladen und zahlreiche Sportler waren dieser Einladung gefolgt. „Aus ganz Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden trudelten die ehemaligen Leichtathleten der LAV ein“, bestätigte der Gastgeber hocherfreut über die positive Resonanz.
Das damalige Trainer- und Offiziellen-Team war fast komplett anwesend: Darunter Manfred und Thorsten Radermacher (Issum), Franz-Josef Probst (Kevelaer) und Carel van Nisselroij (Belfeld/Venlo). Theo Steinmann (Uedem) konnte seine Anreise aus Braunschweig nicht antreten, schickte aber liebe Grüße. Aber auch 30 Jahre gehen an einen Sportler nicht spurlos vorüber. „Dem einen fehlten die langen Haare, beim anderen hatte sich die Farbe deutlich verändert“, beschrieb Bernd Druyen die sichtbaren Veränderungen.
Das aber beeinträchtigte in keinster Weise die Freude am Wiedersehen. Im Gegenteil. Viele Gespräche, bereichert mit Fotos aus vergangenen Zeiten, begeisterte 25 immer noch sportlich wirkende Leichtathleten. Immer wieder hörte man: „Weißt Du noch?“ oder „Schau mal, bist Du das?“.
Die LAV Kevelaer-Uedem zeigte in den 1980er Jahren, dass über Gemeinde- oder Stadtgrenzen hinaus, in einer Zusammenschließung zweier oder mehrerer Vereine, extrem gute Arbeit geleistet und sportliche Höchstleistung erzielt werden können. „Ein Modell, welches heute vermehrt Umsetzung findet“, weiß Druyen zu berichten. Noch heute stehen zahlreiche Rekorde in der Kreisbestenliste. Die Athleten der LAV waren regional und überregional sehr erfolgreich. Nordrhein-Titel, hervorragende Platzierungen bei Westdeutschen Meisterschaften, Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften, aber vor allem intensive Freundschaften, gingen daraus hervor.
Diese intensive Zeit haben Trainer, Betreuer und Athleten zu einer verschworenen Gemeinschaft verbunden und auch sehr geprägt. „Wir haben aus dieser Zeit etwas fürs Leben gelernt“, versicherten alle Teilnehmer des Treffens. Ein Blick in die Vita der Anwesenden, kann dieses durchaus bestätigen. Eine kleine Kuriosität versetzte die Leichtathleten allerdings ins Staunen: Während der Vorbereitungen zum Treffen, entdeckten die Organisatoren eine Urkunde aus dem Jahre 1987. Diese Urkunde für die Jahresbestleistung im Speerwerfen, konnte nun dem verdienten Sportler, Stefan Zwiener (Kevelaer), ausgehändigt werden. Ein Olympiasieg kann kaum schöner sein. Bei tollem Wetter und herausragender Stimmung waren sich am Ende des Treffens alle einig: „Das muss nicht erst in 30 Jahren wiederholt werden.“