Kävele – gän Berge schnejbelaeje

Der Niederrhein – ein flaches Land? Ja, fast überall, wenn ich mal die Sonsbecker Schweiz als Ausnahme und Folge der letzten Eiszeit betrachte. Na ja, den Oermter Berg und andere „Puckels“ gibt es ja auch noch.

Und sogar mitten in unserer Stadt soll es sogar Berge geben!

Da muss ich doch einmal genauer hinschauen. Bei herrlich-goldenem Oktoberwetter machte mir letzte Woche mein Rundgang durch Kevelaer so richtig Spaß.

Ich treffe einen guten Bekannten in der Kurve der ehemaligen Bogenstraße. Wir haben gedanklich die ehemalige Schule im Rücken, die vor vielen Jahren neben dem St. Marien-Kindergarten stand. Dies diene mitsamt dem beigefügten Foto zur Orientierung für die folgende kleine Erinnerungsgeschichte.

Antwerpener Platz.

Der Bekannte, nennen wir ihn Heinrich, und ich bestaunen die vor uns aufgetürmten riesigen Sand- und Erdhaufen auf dem Antwerpener Platz. „Podomme, dat sin joa omöndege Berge“, meint er. Und fügt gleich hinzu: „Dor mott ek an die Sandberge in de Schravelse Heij denke, wor wej as Blage gespölt hebben.“ „Stimmt,“ sage ich, „die Kinder aus der Jugendherberge toben da heute immer noch herum.“ Und zu dem für Kevelaer außergewöhnlichen Thema „Berge“ weiß ich auch etwas beizusteuern. „Guck dir mal an, was auf der Hüls passiert. Da siehst du auch solche Ungetüme…“

Twistedener Straße.

Eines ist aber gewiss und diene allen Kevelaerern als kleiner Trost:
Die Berge, die wir sonst so aus der ganzen Welt kennen, sind allesamt noch höher, noch älter und vor allem viel beständiger als die aktuellen, die wir zurzeit vor Augen haben.

Trotzdem hat Mechel noch eine augenzwinkernde Warnung parat: „Pas mers op, dat dor gänne Schnej drop kömt. Dann häj’e dij Hööp dor noch weekelang herömlegge.“

Euer Hendrick