„Gott wirkt seit zehn Jahren im Elisabeth-Stift“

Zum zehnjährigen Bestehen des St. Elisabeth-Stift hatte der Deutsche Orden an die Friedensstraße 45 eingeladen. 1950 kaufte der Orden der Vorsehungsschwestern die Villa Bercker in der Friedenstraße 45 und richtet dort das Provinzialmutterhaus der neu gegründeten Rheinischen Ordensprovinz der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung ein.
1958 gab es den erster Spatenstich für den Neubau des Provinzhauses an der Friedenstraße. Nach vielen weiteren Nutzungen wurde die Villa 1980 abgerissen und ein weiterer Anbau angefügt. Im Jahr 2005 verlassen die Vorsehungsschwestern das Kloster und verabschieden sich aus Kevelaer. Nach dem Kauf der Anlage durch den Deutschen Orden wurde das Kloster-Ensemble teilweise abgerissen und die Seniorenresidenz St.-Elisabeth-Stift entstand. Die Maria-Königin-Kapelle, die frühere Klosterkapelle, blieb erhalten und dient auch weiterhin als Gottesdienst-Raum.
Zum Gottesdienst und Festakt waren neben einzelnen Mitarbeitern des Hauses auch zahlreiche Ehrengäste erschienen. Jutta Herking als stellvertretende Bereichsleitung der stationären Altenhilfe im Deutschen Orden, in Vertretung des Bürgermeisters Johann-Peter van Ballegooy, Hansgerd Kronenberg als Ortsvorsteher von Winnekendonk, Michael Rütten von der Volksbank an der Niers, Liesel (Ellen) Borman für den Seniorenbeirat der Stadt Kevelaer sowie Diakon Rainer Dormann, der zusammen mit Pater Georg Fischer (Deutscher Orden) die Messe zelebrierte.
Pater Georg sprach in seiner Predigt von zehn Jahren Sorge, die die Mitarbeiter des Hauses geleistet hätten. Sorge am Nächsten. Er dankte Gott für die Begleitung aller Menschen, die in den zehn Jahren im St. Elisabeth-Stift verweilten und gedachte derer, die in dieser Zeit das Haus wieder verlassen mussten, weil ihre Zeit dem Ende zugegangen war.
Gott hätte sich den Menschen durch sein Wirken in den zehn Jahren bewiesen und es sei „deshalb ein Unterschied an Atmosphäre und Zuwendung, wenn man in ein christlich katholisch geführtes Altenheim kommt, gegenüber Häusern, die keinen christlichen Träger haben. Es ist ein Unterschied, ob Gott dort wirkt, oder nur ein Anhängsel ist.“ Er zeigte sich erfreut, dass trotz schlechter Rahmenbedingungen in der Pflege den Menschen im St. Elisabeth Stift so ein Stück neue Heimat geboten werden würde.
Jahre und Leben
Silvia Albat, Einrichtungsleiterin im St. Elisabeth Stift begrüßte die Gäste zum Festakt und hielt einen kurzen Rückblick über die zehnjährige Geschichte der Einrichtung. Man startete mit 62 Plätzen und konnte nach einem Anbau im Jahr 2010 die Belegung auf 81 erhöhen. „Unsere Einrichtung ist für unsere Bewohner nicht nur ein Wohnort, sondern Lebensmittelpunkt und hoffentlich ein Zuhause.“ Sie zitierte Alexis Carrel, 1873-1944 , der einmal gesagt hatte: „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben.“ Albat sieht in diesem Rat, neben dem christlichen Auftrag und der beruflichen Aufgabe, eine Grundlage für das Handeln im Haus. Sie ist froh, wenn jeder Mensch, der im Stift wohnt, durch die Zuwendung, die er hier erfährt, am Ende seines Lebens ein wenig mehr leben konnte. Die Einrichtungsleiterin bedankte sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern und den ehrenamtlichen Helfern, die dies immer wieder durch ihr besonderes Engagement erreichen würden.
Hohe Wertschätzung
Jutta Herking richtete in ihrem Grußwort den Dank des Trägers aus. Trotz schlechter Rahmenbedingungen in der Pflege würde im St. Elisabeth Stift den Menschen mit hoher Wertschätzung begegnet. Dies würde man in jedem Moment im Haus spüren. Für die nächsten Jahre wünschte sie weiterhin eine so positive Entwicklung und Gottes Segen.
Der stellvertretende Bürgermeister sprach Glückwünsche und Dank aus. Er gratulierte für die phantastische Pflege, die mit großer physischer und psychischer Anstrengung erbracht worden sei. Sein Dank richtete sich insbesondere an die Mitarbeiter, die durch liebevolle Umsorgung den Menschen ein Stück Heimat geschenkt hätten. Außerdem bezeichnete er den Deutschen Orden als wichtigen Partner in der Pflege, die bei Zunahme der älteren Bevölkerung immer wichtiger werden würde.
Zum Abschluss lud eine Mitarbeiterin der Küche zu einem kleinen Buffet ein, aber eröffnete dies erst nach dem gemeinsam gesprochenen Tischgebet.