Der Kevelaerer Wilfried Schotten veröffentlicht einen Roman rund um den Solegarten

Ein Gauner am Gradierwerk

KB-Herausgeber Rudi Beerden, Verena Rohde (Wirtschaftsförderin und Leiterin Kevelaer Marketing) und Autor Wilfried Schotten (v.l.) freuen sich über das jetzt neu erschienene Buch „Gradierwerk“. Foto: KB

Das 2020 errichtete einzigartige Gradierwerk in Form einer Jakobsmuschel im Kevelaerer Solegarten St. Jakob inspirierte Wilfried Schotten im Jahr 2021 zu einem eigenen Gauner-Roman. Doch nicht nur der Ort, ebenso die täglichen Besucherinnen und Besucher, die die sole-angereicherte Luft genießen, trugen für den Kevelaerer zur Geschichte des Buches „Gradierwerk“ bei. 

Der Roman schlummerte zunächst als Manuskript in seiner Schreibtischschublade. Anfang 2022, als er in der KB-Redaktion, wie jede Woche, die Zeitung noch einmal vor der Drucklegung auf Herz und Nieren prüfte, um dem Bläche den letzten Schliff zu verleihen, kamen er und KB-Herausgeber und -Verleger Rudi Beerden ins Gespräch über seine schriftstellerische Leidenschaft. Schotten schlug zunächst vor, sein aktuelles Werk als Fortsetzungsroman im Kevelaerer Blatt abzudrucken. Beerden jedoch war anderer Meinung: Er überzeugte den KB-Lektor, dass sein Kevelaerer Werk einer besonderen Würdigung bedürfe und doch besser als „echtes“ Buch erscheinen solle. Kurzum: Die Idee einer gemeinsamen Buchveröffentlichung war geboren. 

Beerden begann zunächst mit der Recherche, was es bei der Buchveröffentlichung zu beachten gibt. Ein derartiges Projekt ist schließlich auch für den Herausgeber Neuland. Auch die Frage der Finanzierung stand im Raum. Schließlich sollte der Roman in einer beachtlichen Stückzahl erscheinen. Schnell war Schotten und Beerden klar, dass sie das Projekt wirtschaftlich nicht allein würden stemmen können.

„Gradierwerk“ ist ab sofort im Handel erhältlich. Foto: KB

Das Projekt einzustampfen, kam nicht in Frage. Stattdessen holte Beerden eine Unterstützerin mit ins Boot: Verena Rohde, Kevelaers Wirtschaftsförderin und Leiterin des Kevelaer Marketing, war von der Idee begeistert. Schließlich hat sich das Gradierwerk mit dem Solegarten zum wahren Aushängeschild und Publikumsmagnet der Wallfahrtsstadt entwickelt. Ein eigener Roman könnte dafür doch noch einmal die Werbetrommel rühren. Dank Rohdes Unterstützung war die Umsetzung des Projektes gesichert. Das Kevelaerer Blatt stellt als Verlag das Buch bereit und zeichnete für die Organisation bis zur fertigen Produktion verantwortlich. 

In der vergangenen Woche war es dann endlich so weit: Passend zum Weihnachtsgeschäft kam der lang ersehnte Anruf der Druckerei: Die Bücher sind da. Die Stadt Kevelaer hat bereits eine feste Stückzahl der Exemplare abgenommen und kann den Gauner-Roman „Gradierwerk“ ab sofort unter die Leute bringen. Beerden ist begeistert von der gelungenen Zusammenarbeit mit der Stadt: „Das ist gelebte Wirtschaftsförderung, Tourismusmarketing und Kulturunterstützung.“ 

Die Erstauflage ist ab sofort bei der Stadt Kevelaer (auch im Onlineshop), in der KB-Redaktion (Johannesstraße 11, Kevelaer) oder direkt hier www.kevelaerer-blatt.de/geschenke  sowie in den Kevelaerer Buchhandlungen „Bücherstube Aengenheyster“ und „Buchhandlung Bercker“ erhältlich.

Zum Autor

Schriftstellerisch ist der Autor übrigens kein unbeschriebenes Blatt…

Wilfried Schotten, geboren 1947 in Kevelaer, war Lehrer für Englisch und Deutsch. Er ist ein großer Fan von Edgar Wallace-Romanen und hat über diesen Autor bereits eine dreiteilige Biografie verfasst sowie einige Übersetzungen von Wallace-Romanen angefertigt. Seine Leidenschaft für das gedruckte Wort führte ihn 2015 zum Kevelaerer Blatt, wo er bis heute als Lektor tätig ist und dem „Kävels Bläche“ (i. E. Kevelaerer Platt) den letzten sprachlichen und orthografisch-grammatikalischen Schliff vor der Drucklegung gibt. Ebenso ist er Verfasser der im KB erscheinenden wöchentlichen Busmann-Glosse, die sich mit Witz, Ironie und nicht immer ganz ernstgemeinten Themen dem gesellschaftlichen und politischen Leben in Kevelaer und seinen Ortschaften widmet.

Seine weiteren Werke umfassen nach der Wallace-Biografie: 2017 autobiografischer Roman „Ach so ist das“ und 2020 Kurzroman „Lotto – Es ist passiert“, beide noch nicht veröffentlicht. 2021 schrieb er den Kurz-Krimi „Gradierwerk“, weil ihn das einzigartige Gebäude des Gradierwerkes ebenso inspirierte wie die täglichen Besucherinnen und Besucher, die dort die solehaltige Luft genießen.

Bäume gepflanzt

Für sein neuestes Werk darf sich Wilfried Schotten freuen, mithilfe der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Stiftung „Unternehmen Wald“ hat dem Team bestätigt, als Ausgleich für den Druck des Romans zwei Bäume im Waldgebiet Mölln (Schleswig-Holstein) zu pflanzen. Die Aktion wird umgesetzt im Auftrag des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm).

Worum geht‘s?

Am Niederrhein geht jemand mit ständigen Raubzügen der Bevölkerung auf die Nerven. Als bevorzugten Schauplatz sucht er/sie sich das frisch erbaute Gradierwerk am Stadtrand von Kevelaer aus, weil er/sie dort die passende, ältere Bevölkerungsgruppe anzutreffen hofft. Einige durchgeführte Handtaschendiebstähle scheinen seiner/ihrer Wahl zunächst recht zu geben.

Fünf Ermittlerinnen und Ermittler finden sich zu einer eilends ins Leben gerufenen Kommission zusammen. Einer von ihnen wird als Chef „ausgeguckt“, der zähneknirschend zustimmt, im Hintergrund alle Daten und Fakten zusammenzuhalten. Aber alle fünf Personen, vier Männer, eine Frau, letztere mit einer gewissen „persönlichen Note“, pflegen untereinander freundschaftliche Beziehungen, ab und an gewürzt mit ein wenig Frotzelei oder auch Gereiztheit. Sie kommen mit ihren eigenen Methoden, persönlichen „Macken“ und Eigentümlichkeiten nach und nach dem Täter auf die Schliche. Sie finden bei ihren Ermittlungen schnell das Geschlecht der gesuchten Person heraus und auch das wahre Motiv der Überfälle.

Angelehnt an viel Lokalkolorit und passend zu der ländlich ruhigen Atmosphäre rund um die Kleinstadt Kevelaer, kann es nicht verwundern, dass es weder zu Mord noch Totschlag kommt, vielmehr in einem Gauner-Roman ein Kleinkrimineller der Justitia zugeführt wird.