Bunte Lichter, gutes Wetter und glückliche Kinder

Vom Dorfplatz aus machten sich die vielen Kindergarten- und Grundschulkinder mit ihren Betreuern und Lehrern, den Eltern und Musikgruppen auf den Weg durch die Ortschaft.

„Schöner als heute Abend kann es nicht laufen – für uns und für die ganze Gemeinde. Das ist einfach nur herrlich, wenn man hier durch die Straßen zieht“, durfte Theo Winkels für das Twistedener Martinskomitee am Ende zufrieden feststellen. „Das Wetter spielt mit – herrlich.“

Am Mittag hatten die Helfer noch 370 Tüten für die Kinder gepackt – gut 100 Tüten hatten die Dorfbewohner über 80 Jahren am Vortrag erhalten. „Die warten dann schon mit Wasser, Kaffee und Schnäpschen und haben sich sehr gefreut“, meinte Winkels.

Flankiert von 35 Feuerwehrmännern mit Fackeln marschierten Groß und Klein entlang der Häuser, die schön ausgeleuchtet waren. „Wir wohnen erst seit zwei Jahren hier, letztes Jahr war er noch zu klein“, genoss Vanessa van den Hövel mit ihrem einjährigen Sohn Max das Schauspiel. „Eine sehr schöne Atmosphäre“, fand sie.

Die „Spürnasen“ des St. Quirinus-Kindergartens sangen auf dem Weg fleißig die Martinslieder mit. „Wir haben aber zwei Kapellen, da kriegen wir zweimal mit, welche Lieder gesungen werden“, umschrieb Erzieherin Betti Brünken, warum das nicht so einfach war.

Auf das Martinsfest habe man die Kinder umfassend im Vorfeld eingestimmt. „Wir erzählen die Geschichte, haben für jede Gruppe die Rollenspiel-Kostüme angeschafft, wie das Steckenpferd und Bettlerkostüm mit geteiltem Mantel, den Römerheld – also die Geschichte haben die Kinder gut drin.“

Und auch in Sachen Lichter zeigten sich die Kindergarten- und Grundschulkinder von ihrer kreativen Seite – ob nun „Fledermaus“ oder „chinesischer Drachenkopf“, die Motive waren durchaus ungewöhnlich, originell und sahen im Licht des Abends richtig gut aus.

Am Straßenrand schenkte die Schützenkönigin Claudia Reifenberg am Haus des Ministers Michael Brünken Glühwein aus. „Der Sohnemann hat den Laser angemacht“, sagte Brünken und erklärte, wie die ständig wechselnden Lichtbilder an der Hauswand entstanden.

Klönen und mit den Kindern zusammen sein – das sei bei so einem Zug beides wichtig, bekannten Christine und Rolf Roosen. „Wir haben uns heute morgen beim ‚Helau‘ den Hals kaputtgeschrien – und jetzt kommt ein bisschen Sankt Martin obendrauf. Besser kann es kulturell nicht in einem Schuss laufen“, meinte der Präsident der Twistedener Karnevalsfreunde.

Auf dem Dorfplatz kam es dann zu der Szene, die die Martinsgeschichte ausmacht: Martin teilt für den armen Bettler, der um Hilfe fleht, seinen Mantel und legt diesen auf seine Schultern. Anschließend rang „St. Martin“ den Kindern das Versprechen ab, sich um ihre Mitschüler zu kümmern und im kommenden Jahr mit neuen, schönen Leuchten wiederzukommen, ehe er von dannen ritt.

Im Kindergarten ritt er dann noch einmal kurz ein – und danach erfolgte die Ausgabe der Martinstüten an die Kleinen, die sich von Herzen freuten. Und auch im IBC konnten die Kinder, die weder in der Grundschule noch im Kindergarten sind, mit ihren Eltern einige der Tüten abholen.