Ganz großes Kino und Werbung für Kevelaer

Der Aufwand für das dritte Schützen-Übertragungswochenende durch die VTS Medienproduktion war auch anno 2019 nicht ohne. Sieben Kameras, drei Kameraleute, drei Personen in der Regie, dazu noch digitale Steuerung, und einer Kabine für die Web-Doppelmoderation mit dem Sportreporter Tibor Meingast sprachen für sich.

Alles im Blick. Gleich sieben Kameras sorgten dafür, dass jeder Treffer im Bild festgehalten wurde.


„Die haben das hier total gut im Griff. Hohes Niveau, gute Mischung“, versicherte der Reporter. „Wenn Du siehst, wie die oft bei Olympischen Spielen Probleme haben, da ist das Weltklasse hier in Kevelaer.“
Dazu kam Ulli Potofski am Hallenmikro. Die Reporterlegende gab auf sympathischer Art zu verstehen gab, dass er so eigentlich „keine Ahnung“ von der Sache hat. Aus seinen Interviewpartnern konnte er aber hervorlocken, dass sie zur Entspannung beim Schießen „Rammstein“ hören. Zudem konnte das Publikum über die große Leinwand die Schützenbilder und die aktuellen Ergebnisse verfolgen.
Gregor Joosten von der SSG Kevelaer, der die Interviewecke „bespielte“, nannte das schon „ein Mammutprogramm“ für den Verein. Er richtete seinen Dank an die zahlreichen Helfer so wie Björn Wegers, der Joosten immer wieder die Interviewpartner in den Pausen zulieferte. „Das macht schon Spaß, ich bin ja selber Schütze.“
Technik-Mastermind Tim Rossner ergänzte: „An manchen Tagen würde ich das gerne abgeben, das ist Stress pur.“ Er feuerte auch immer wieder die Jingles ab, wenn ein Schütze zehnmal eine Zehn und damit eine „100“ erzielt hatte.

Blick hinter die Kulissen. Ulli Potofski (links) holte sich interessante Interviewpartner auf den Stuhl.


Jedes Mal hielten die Zuschauer in den an beiden Tagen sehr gut besuchten Zweifachturnhalle ihre Pappschilder mit der Ziffer hoch. Das geschah sogar mannschaftsunabhängig, so dass die Buer-Bülser genauso für ihre Leistung gewürdigt wurden wie die Teamschützen aus Kevelaer oder Hilgert.
Atmosphärisch hatten die Gastgeber Trompeten und Trommeln verboten, was nicht jeder auwärtige Fan so richtig gut fand. „Ohne Pauken und Trompeten fehlt halt was“, meinte Florian Kuhn aus Buer-Bülse.
„Bei dem Getöse konnte man mit Kindern kaum rein“, warb Lambert Janshen von der SSG für Verständnis. „Wir haben die Entwicklung in der Liga wahrgenommen. Das wurde immer lauter und war teilweise nicht mehr zu ertragen.“
Die Fans kompensierten das mit ihren Klatschpappen und lautstarken Spechchören. Später waren die SSGler mit ihren Anfeuerugen dezibeltechnisch ganz weit vorne. Sie verwandelten die Halle trotzdem fast in eine Art Stadion.

Und schon wieder ein Volltreffer….


Den Schützen mache das alles nicht viel, meinte SSG-Coach Rudi Joosten: „Die sind so in ihrem Tunnel und müssen ihre Abläufe machen. Jeder Schuss ist ein Wettkampf für sich.“
Im Publikum fieberten Jana Erstfelds Eltern Barbara und Michael mit. „Es stresst, wenn‘s aufs Stechen zugeht, dann wird man nervös. Aber wir wissen, dass sie es kann“, meinte Mutter Barbara. Sie konnte jedoch entspannt bleiben: das Stechen hatte die Tochter diesmal nicht nötig.
Der Präsident des Rheinischen Schützenbundes, Willi Palm, hatte für den Ablauf und die Atmosphäre der zwei Tage am Ende nur Lob übrig. „Das ist für uns so von der Werbung her einmalig“, unterstrich er die Besonderheit der dritten Übertragung per Live-Stream mit den vielen Klicks. „Der Stab, der dazu gebraucht wird, ist so umfangreich. Das ist großes Kino für uns.“