Die Tiger trauern um Rudi Joosten
Die Schießsportgemeinschaft aus Kevelaer (SSG) nimmt Abschied vom Erfolgstrainer Rudi Joosten. Der Gründungsvater hatte mutig seinen letzten großen Kampf angenommen, ihn aber nicht gewinnen können
Die Schießsportgemeinschaft aus Kevelaer (SSG) nimmt Abschied vom Erfolgstrainer Rudi Joosten. Der Gründungsvater hatte mutig seinen letzten großen Kampf angenommen, ihn aber nicht gewinnen können
Auch die Sportschützen leiden unter den Corona-Schutz-Maßnahmen, neben der Luftgewehr-Bundesliga wurden etliche nationale und internationale Wettkämpfe in diesem Jahr abgesagt.
Umso erfreuter waren die Mitglieder der SSG Kevelaer, dass sich acht Nord-Teams zusammengeschlossen haben und die DSSL gegründet haben. Somit konnte Trainer Simon Janssen mit seinen fünf Sportlern am vergangen Samstag nach Wietze (Kreis Celle) zum Gastgeber SV Wieckenberg anreisen.
„Mir ist es wichtig, dass das Team sich wohl fühlt, Ergebnisse spielen in diesem Jahr für mich nicht die größte Rolle.“ Janssen spricht damit besonders die Aufstellungs-Problematik an. So musste der amtierende Deutsche Meister auf den internationalen Top-Schützen Sergey Richter verzichten.
Wegen der aktuellen Pandemie war es dem in Moskau lebenden Israeli nicht möglich nach Deutschland auszureisen. Auch Jana Erstfeld stand dem Kevelaerer Kader an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. „Mit den gewohnten fünf Spitzenschützen der ersten Mannschaft haben wir in den vergangenen Jahren zwei Meisterschaften gewonnen, die kennen sich, sind aufeinander eingespielt.“
Zwei Lücken in der Stammbesetzung
Die zwei Lücken in der Stammbesetzung wurden von Luisa Günther und Alison Bollen geschlossen. Die beiden schießen für die Tiger normalerweise in der zweiten Mannschaft, also in der zweiten Bundesliga, welche ebenfalls im Vorfeld komplett abgesagt wurde. Somit bekamen die zwei Nachwuchsschützen die Chance sich im SSG-Top-Team zu beweisen.
Der SV Wissen startete sehr stark in die Saison. Schnell wurde klar, dass die SSGler sich sehr anstrengen müssen um den Sieg nicht zu verpassen, aber neben den beiden Debütantinnen Günther (389:396) und Bollen (385:393) konnte auch Alexander Thomas nicht seine gewohnte Form zeigen und verlor sein Match mit 393:395 Ringen. Anna Janssen (397:389) und Franka Janssen (394:390) hatten weniger Probleme mit ihren Duell-Partnern und verkürzten das Gesamtergebnis auf 2:3.
„Das fing etwas holprig an.“ Simon Janssen war trotzdem nicht zu betrübt: „Ich sehe jede Niederlage auch als Chance, nochmal zu resümieren was man mental noch verbessern kann.“
Ein Motto, welches auch direkt am nächsten Tag gegen den BSV Buer-Bülse umgesetzt werden sollte. Alexander Thomas fand wieder zu seiner alten Form zurück und brachte 396 Ringe auf die Scheibe, Gegnerin Patricia Seipel konnte mit 389 Ringen da nicht mithalten. Auch wenn nicht von ihr gewohnt, nur 394 Ringe reichten Anna Janssen gegen Dominik Stader (389) um den zweiten Punkt für die Tiger zu erzielen. Auch Alison Bollen (390 Ringe) konnte nach ihrem Duell gegen Klaas Viebahn (388 Ringe) jubeln. Ganz knapp verloren hat Franka Janssen mit 392:393 Ringen gegen Dennis Welsch und auch Luisa Günther gab mit 390:394 Ringen gegen Lisa Tüchter ihren Punkt ab.
Mit 5:5 Einzel- und 2:2 Mannschaftspunkten liegt die Schieß-Sport-Gemeinschaft Kevelaer nach dem Auftakt nun im Mittelfeld der DSSL-Tabelle.
Am 7. und 8. November. haben die Tiger Heimvorteil, dann werden auf der Hüls die nächsten Punkte vergeben.
Die Tiger sind sauer. Der zweifache und amtierende Deutsche Meister der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer wird in dieser Saison seinen Titel nicht verteidigen können – zumindest nicht unter der Fahne des DSB. Normalerweise hätten die Teammitglieder der SSG jetzt schon ihre ersten beiden Wettkämpfe in der Bundesliga-Luftgewehr-Saison 2020/21 hinter sich. Doch als der Ligaausschuss vor knapp zwei Wochen tagte, wurde mit einem Votum von 10:5 Stimmen die Saison abgesagt. „Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung und eine große Katastrophe für den gesamten Schießsport. Nicht nur die SSG, auch alle anderen Bundesliga-Vereine haben viele Wochen und Monate auf den Start hingearbeitet. Viel Geld und Zeit wurde investiert, um alle Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können und nun wirft man uns Knüppel zwischen die Beine“, findet der erste Vorsitzende, Lambert Janshen.
Für die im Oktober und November angesetzten Heimkämpfe in der 1. und 2. Bundesliga wurde bezüglich der Corona-Schutzbestimmungen eng mit dem Ordnungsamt Kevelaer zusammengearbeitet. Den Mannschaften sei ein Rätsel, dass eine Absage so kurzfristig erfolge, wo doch noch zwei Monate zuvor entschieden worden sei, dass die Liga stattfinden werde, heißt es seitens des Vorstandes. „Das ist wirklich sehr ärgerlich, unser Sport wird durch diese Absage hart getroffen. Wir hätten mit der Durchführung der Wettkämpfe trotz Corona so gut beweisen können, dass wir Verantwortung übernehmen und uns an Regeln halten können. Das war keine gute Entscheidung.“ Sportleiter Simon Janshen gibt auch an, dass man den ganzen Sommer Zeit hatte, sich alternative Konzepte zu überlegen. Unverständlich sei auch die Tatsache, dass gerade Sportschützen den nötigen Abstand während des Wettkampfes ohne Weiteres einhalten könnten, was bei vielen Kontaktsportarten, die bereits wieder stattfinden, nicht zu gewährleisten sei. Die Wochenenden seien ohne Zuschauerbeteiligung in den Hallen geplant worden, viele Vereine hätten sich Livestreamkonzepte ausgedacht und dafür bereits Geld und Zeit investiert.
Keine Ersatzsaison
Die SSGler sind mit dieser Meinung nicht allein. Vor allem die Bundeliga-Nord-Teams machten in den Sozialen Medien Stimmung gegen diese Entscheidung, die nicht ohne Folgen bleiben wird. Acht Vereine haben sich zusammengeschlossen und ein Konzept entwickelt. Nach mehreren Videokonferenzen zwischen den Vertretern dieser Clubs wurde eine Interessenvertretung gegründet. „Dabei ging es hauptsächlich um unseren Sport und nicht, wie sonst üblich, um Vereinsinteressen. Wir waren uns alle sehr schnell einig, dass wir es zumindest versuchen wollen.“ Simon Janshen war als SSG-Vertreter bei allen Videoschaltungen dabei und kann von großer Einigkeit über die Planung dieses Projekts berichten. „Wir sagen bewusst, dass wir nicht von einer Ersatzsaison sprechen, sondern wollen damit ein Zeichen setzen, mit langfristigen Hintergedanken.“ Ein Name wurde ebenfalls schnell gefunden: Deutsche-Schießsport-Liga – kurz DSSL.
Und so wird die kommende Bundesliga-Saison im Norden aussehen: Neben der SSG Kevelaer schießen folgende Vereine: SSV St. Hubertus Elsen, BSV Buer-Bülse, SV Wieckenberg, Braunschweiger SG, Wissener SV, SV Kamen und der PSS Inden/Altdorf, der aus der zweiten Liga dazu gekommen ist. Hiermit treffen leistungstechnisch hochwertige Teams mit mehrfachen Nord- und Vizemeistern sowie Deutsche Meister aufeinander.
Liveübertragungen sind in Planung
Los geht es am 24. Oktober 2020 in Wietze (Landkreis Celle) beim SV Wieckenberg. Zwei Wochen später, am 7. und 8. November, ist dann der Heimkampf in der Zweifachhalle in Kevelaer geplant. An drei Standorten, unter anderem in Kevelaer, werden Liveübertragungen geplant. Ansonsten können die Wettkämpfe wie gewohnt über den Meyton-Ticker im Internet verfolgt werden. Auf Ausländereinsätze wird man allerdings vorerst verzichten müssen. Stattdessen werden Schützen/-innen aus der zweiten Mannschaft Chancen auf Startplätze bekommen. Die Südvereine sind zur Zeit auch dabei, eine Alternative zu dem Ligaausfall zu suchen. Eventuell wäre es dann auch möglich, nach den Vorwettkämpfen ein Finale auf die Füße zu stellen.
Auch dem Ehrenvorsitzenden und langjährigen Landestrainer Rudi Joosten fällt ein Stein vom Herzen: „Das ist eine sehr gute Lösung. Ich bin sehr stolz auf das, was die Vereine auf die Füße gestellt haben und freue mich sehr, die Wettkämpfe per Stream oder am Ticker zu verfolgen.“
Lambert Janshen äußert dennoch Sorgen für die Zukunft: „So wie es im Moment aussieht, wird es alsbald keine Aussicht auf Besserung der Corona-Lage geben, wir müssen uns dem Virus stellen und versuchen, damit umzugehen.“ Aufgrund dessen wurde von der SSG, neben den Bemühungen um die Bundesliga, eine Petition ins Leben gerufen. Unter dem Titel „Rettet die Meisterschaftsrunde 2020/2021 des DSB!“ werden aktuell Unterschriften gegen die Absage der Meisterschaften gesammelt.
„Ohne Rudi würden wir hier gar nicht stehen.“ Mit diesen Worten im Interview mit Tibor Meingast, ZDF Sportredakteur, beschrieb Franka Janshen nach der Verteidigung des Bundesligameistertitels mit neuem deutschen Finalrekord durch die Schieß Sport Gemeinschaft (SSG) im Februar die Dankbarkeit des Teams gegenüber dem Meistertrainer Rudi Joosten. Treffender hätte man dabei das Wirken des Gründungsvorsitzenden und langjährigen Landestrainers Gewehr des Rheinischen Schützenbundes nicht zusammenfassen können. Nach 15 Jahren gab Rudi Joosten nun im Rahmen der Jahreshauptversammlung die Aufgaben an seinen bisherigen Stellvertreter, Lambert Janshen, weiter.
Aus gesundheitlichen Gründen konnte Joosten nicht an der Versammlung teilnehmen, richtete jedoch eine Grußbotschaft an die Mitglieder. Dabei bedankte er sich für die gemeinsame erfolgreiche Arbeit und sah die SSG für die Zukunft gut gerüstet. Hier legte er allen die Nachwuchsarbeit ans Herz. Diese ist das Markenzeichen der SSG im Allgemeinen und die von Rudi Joosten im Besonderen. Mit „Alles kann, nichts muss“, dem von Joosten geprägten Vereinsmotto, zog er eine Bilanz für die erfolgreichen Jahre unter seiner Führung und zeigte gleichzeitig den Weg auf für die sportliche Zukunft der SSG. Einstimmig wurde Rudi Joosten in Anerkennung seiner Arbeit für die SSG zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Mit Weitsicht und beispiellosem Engagement habe er das Haus der SSG auch sprichwörtlich bestens gerichtet. Denn neben der langfristigen Nutzung der Vereinsanlage im Sportzentrum Hüls ist auch die Sanierung der Anlage mit maßgeblichen Mitteln aus dem Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ gesichert. Und auch die Erweiterung der Vereinsanlage, die gleichzeitig als Landesleistungsstützpunkt Sportschießen dient, ist auf einem guten Weg. Das Kernstück wird dabei eine Kleinkaliberanlage sein. Damit wird die von Rudi Joosten seit Jahrzehnten entwickelte Vision Wirklichkeit, alle olympischen Gewehrdisziplinen (Luftgewehr/Kleinkaliber) an einem Ort in Kevelaer anbieten zu können. Denn die SSG versteht sich als neutrale Plattform für alle Schießsport-Interessierten und hat eine überregionale Anziehungskraft gewonnen. Diese beruhe im Wesentlichen auf dem Fachwissen von Rudi Joosten, das er in seiner über 50-jährigen Trainertätigkeit als Autodidakt und lizenzierter B-Trainer erworben hat, erklärt der Verein.
Sportcamp, Pokalfinale und Schul-AG
Meilensteine seiner Aktivitäten sind das von ihm seit 1990 initiierte und organisierte Sportcamp für Kevelaerer Schützen auf der Olympiaschießanlage in München, das DSB Pokalfinale 2008 in Kevelaer, die von ihm ins Leben gerufene und in ihrer Art in Deutschland einzigartige Schul-AG Sportschießen, der Aufstieg in die 1. Bundesliga Luftgewehr im Jahr 2011 mit dem anschließenden Gewinn einer Bronzemedaille, einem Vize- und zweier Bundesligameistertitel sowie die Liveübertragungen der Heimkämpfe aus Kevelaer im Fernsehformat.
Bei seiner langjährigen Trainer- und Vereinsarbeit hat Rudi Joosten über „40.000 Stunden“ ehrenamtlich geleistet. Sinnbildlicher Erfolg seiner Trainerarbeit und seinem guten Draht zur Jugend ist die Entwicklung und Prägung der aktuellen sportlichen „Golden Generation“ der SSG, die in und für Kevelaer seit Jahren Sportgeschichte schreibt. Dabei versteht sich Rudi Joosten als Türöffner. „Ich kann den Schützen den Schlüssel zum Erfolg zeigen und erklären. Aber das Schloss öffnen müssen die Sportler selber.“ Sie sind heute Nationalmannschaftsmitglieder, Deutsche Meister, Europameister, Vizeweltmeister und Teilnehmer an Jugendolympiaden.
Für diese auch stadtprägende Vereinstätigkeit wurde die SSG in 2019 mit dem Sonderpreis der Stadt Kevelaer für Marketing ausgezeichnet. Die weitere Entwicklung der SSG Kevelaer wird Joosten nun als Ehrenvorsitzender begleiten und dem neuen geschäftsführenden Vorstand zur Seite stehen. Dieser besteht neben dem Vorsitzenden Lambert Janshen aus Georg Joosten (stellvertretender Vorsitzender), Nicole Bollen (Kassiererin), Luci Kösters (Schriftführerin) und Simon Janshen (Sportleiter). Rudi Joosten schaut nun wie alle „Tiger-Fans“ auf die Anfang Oktober beginnende 10. Bundesligasaison der SSG Kevelaer.
Zur Feier der ersten Deutschen Meisterschaft der SSG-Schützen gab es im letzen Jahr noch einen großen Empfang im Bühnenhaus, auf dem sich Honorationen, Fans und die Mitbürger über den besonderen Erfolg freuten. Nach der Titelverteidigung verlief das Ganze diesmal eine Nummer kleiner.
In den Räumen des Vereinsheims an der Hüls ging es „zurück an die Geburtsstätte des Erfolges. Hier hatte 2005 die ganze Entwicklung des Vereins ihren Verlauf genommen. So hat sich „in bescheidenen, aber glücklichen Umständen“ die Meistermannschaft von 2019 und 2020 entwickelt, unterstrich Georg Joosten. „Auch ein paar Wochen nach der Titelverteidigung gibt es darüber immer noch Gänsehaut“, versicherte der Vorsitzende Lambert Janshen. „Es galt die Mission Titelverteidigung, die aber keine Mission impossible war.“ Er betonte, dass die Leistungen des Teams in dieser Saison durch die Bank besonders gut gewesen seinen.
Georg Joosten danach noch einmal auf die Saison zurück und erzählte von der Treffsicherheit der Schützen Sergej Richter, der an diesem Tag fehlte, Anna und Franka Janshen, Jana Erstfeld und Alexander Thomas. Begleitet wurde der Vortrag von Fotos, Tabellen und Videos auf der Leinwand.
Joosten erinnerte auch an die negativen Moment der Saison wie die 2:3-Niederlage gegen Wieckenberg mit dem „höchsten Schießergebnis“ einer unterlegenden Mannschaft. Sie sei aber ein „Weckruf“ für alle gewesen. Er erinnerte zudem an das knappe 3:2 gegen die SSG Freiheit trotz geringerer Schusszahl mit einem Sieg im vierten Stechschuss durch Anna Janshen.
Ausführlich ging er auf den „Heimkampf“ im Januar mit Sergej Richters zwei 400er-Schießeinlagen, zwei Siegen und der Einstellung des Punkterekordes ein, der Erleichterung im Final-Viertelfinale und dem souveränen 5:0-Finalsieg vor 1.000 Zuschauern in Rotenburg an der Fulda.
Joosten hob die beständig hohe Leistung des Teams mit dem Final-Rekordergebnis von 1.985 Ringen hervor. Er verwies auch auf die Top-Scorer-Wertung mit Franka und Anna Janshen an den Plätzen eins und zwei. Und er lobte die lautstarke Unterstützung: „Mit dem Party-Limbo haben die Fans sportlich-choreographisch alles gegeben und hohe Maßstäbe gesetzt.“
Auch die Bemerkung des Coachs über den Finalgegner ST Hubertus Elsen kam nochmal zum Tragen. Er sprach davon, dass das Finale gegen Kevelaer für diesen „wie Boxen gegen Tyson“ gewesen sein muss. Stolz vermerkte Joosten, dass der Verein in der „ewigen“ Ranglistentabelle der Liga-Klubs trotz seiner kurzen Existenz bereits auf Platz sieben stände.
Als Väter des Erfolges lobte er Simon Janshen, der „mit so einer Ruhe und Gelassenheit“ zu Werke gegangen sei, als er als Coach für den erkrankten Rudi Joosten gefordert war. „Ohne Rudi wäre das alles aber nicht möglich gewesen“, gab es für den Erfolgstrainer großen Applaus.
Lambert Janshen bat dann die vier anwesenden Meister nach vorne, die von Bürgermeister Dominik Pichler geehrt wurden. Zuvor machte er den Unterschied zwischen Meisterschaft und Titelverteidigung nochmal klar („Wenn man nicht satt ist, sondern an sich arbeitet“). Er hob die EM-Silbermedaillie der Junioren für Franka Janshen hervor.
Pichler sprach danach von dem Zusammenwirken einer „geschlossenen Mannschaftsleistung mit individueller Klasse, Leistungsbereitschaft und starken Nerven“, die es dem Team ermöglicht hätten, den Rollentausch „vom Jäger zum Gejagten“ erfolgreich anzunehmen. Er erinnere sich auch nur zu gut an Franka Janshen, „die nach 20 Schuss so aussah, als wolle sie nach Hause gehen.“ Damals habe Simon Janshen aber im Gespräch dazu beigetragen, dass sie später noch im Stechen ihre Partie gewann.
Im Anschluss an die Ehrung durften sich die erfolgreichen Schützen noch in das „Goldene Buch“ Wettens eintragen, wie Ortsvorsteherin Beate Claßen aus dem „Dorf des Meisters“ voller Stolz verkündete.
SSG-Trainer Simon Janshen ergriff nochmal das Wort, sprach von einer „extrem starken Saison“ und unterstrich neben Sergej Richters Beitrag die Bedeutung der Leistung des Teams vor dem Hintergrund von Schule und Ausbildung.
Für die kommende Saison wolle man sich nicht großartig verstärken. Vielmehr setze man auf die gewachsene Stärke der bestehenden Mannschaft. Und seine Ansage an die Konkurrenz zum Schluss des offiziellen Empfangs klang fast wie eine Drohung. „Die 1.990 Ringe wollen wir noch knacken. Wir sind noch nicht satt vom Erfolg. Dreimal hintereinander Meister hat noch keiner geschafft. Wir wollen die Ersten sein.
Während der Trainingseinheiten stehen sie gemeinsam an der Schießlinie, der SSG Nachwuchs und die erfolgreichen „Großen“.
„Wir machen da keinen Unterschied, wenn wir nicht gerade in der Vorbereitung zur Ligasaison sind, bieten wir mehrmals in der Woche gemeinsame Trainingseinheiten für jede SSG-Abteilung an.“ Simon Janssen, Erfolgstrainer der ersten Bundesliga-Mannschaft bringt es auf den Punkt. Die jungen lernen von den erfahrenen Schützen und können sich bei hren Vorbildern den ein oder anderen Tipp einholen.
Ein Trainingsprinzip, das sich nun ausgezahlt hat. Bei der Bezirksmeisterschaft in Xanten brachten die „Young-Tigers“ so einige Urkunden mit nach Hause.
„Für die Schüler ist es natürlich das Größte und einige waren auch ganz schön nervös“, sagt Franka Janssen. „Für uns ist es aber wichtig, dass sie Spaß haben und jede Menge Wettkampferfahrung sammeln. Das dabei auch Urkunden und Medaillen raus kommen, ist zwar schön. aber nicht ausschlaggebend.“ Die frisch gebackene Vize-Europameisterin, hat bei den Wettkämpfen die Jugendlichen betreut und somit etwas Sicherheit während des 20-Schuss Luftgewehr-Programms gegeben. „Ich fand es total toll, dass Franka mit am Stand war. Ich habe zwischendurch eine Knopf von meinem Wettkampfanzug verloren. Sie hat mir geholfen diesen wieder anzubringen“, strahlt der 13-jährige Thore Fritz.
Über gute Platzierungen freuen sich: Fynn Küppen. Er landete mit 177 Ringen, auf Platz 2, gefolgt von Mats Wehren mit 172 Ringen (Platz 3) und Thore Fritz, 162 Ringe, Platz 8. Die Mannschaft wurde Zweiter. Zudem belegte Mathis Krahnen mit 167 Ringen, Platz 6, Wiktoria Denk mit 165 Ringen Platz 5 und Maja Schiltauer, 175 mit Ringen Platz 3. Die Mannschaft landete auf dem vierten Platz. Michael Hildebrandt wurde mit 159 Ringen Neunter. Miriam Krüger belegte mit 151 Ringe Platz 8.
Auch die Jugendabteilung war nicht minder erfolgreich. Hannah Wehren gewann mit 389 Ringen die Bezirksmeisterschaft, Laura Braun wurde Zweite mit 387 Ringen.
Da stand die Halle kopf und die La-Ola-Welle schwappte durchs Publikum. Die SSG Kevelaer hatte sich mit zwei souveränen Siegen und der Einstellung des Vereins-Schießrekordes den Nordmeister-Titel gesichert. Spitzenschütze Sergey Richter überragte dabei mit einer 400-Ringe-Serie im Wettkamp gegen Buer-Bülse.
Schon vor dem ersten Schuss stand fest, dass sich das Team von Simon Janshen für das Finale der Deutschen Meisterschaft am 1. und 2. Februar im hessischen Rothenburg an der Fulda qualifiziert hatte. Doch man wollten „auf jeden Fall noch Nordmeister werden. Das wäre der krönende Abschluss der Saison“, gab Alexander Thomas die Marschrichtung vor,. Er war in dieser Saison wie alle SSG-Schützen ein Muster an Beständigkeit. Die Ausgangsposition sei theoretisch besser, weil man dann im Finale gegen den Vierten aus dem Süden schießen müsse.
Thomas schwärmte förmlich von der Saison: „Wir haben unseren Ligarekord aus dem letzten Jahr bei weitem geknackt. Es war mit eine unserer besten Saisons. Wir sind motiviert und wollen immer weiter neue Rekorde aufstellen.“
Als noch entspannter entpuppte sich die Situation, als der SV Petersberg überraschend gegen den Tabellenzweiten Buer-Bülse mit 3:2 gewann. Und als der SSG mit Sergey Richter, Anna Janssen, Alexander Thomas, Franka Janssen und Jana Erstfeld mit 1986 Ringen und einem ungefährdeten 5:0-Sieg gegen den Braunschweiger SG die Nordmeisterschaft einfuhr, war Coach Simon Janshen am Folgetag tiefenentspannt.
Die Basis für die besondere Leistung der Saison sei ein „eingespieltes Team“, sagte er. „Anna und Franca haben viele internationale Wettkämpfe, wo sie immer auf den Punkt topfit sein müssen. Wir hatten keinen Wettkampf unter 1.970 geschossen, also das ist ein imposantes Niveau, dass wir an den Tag legen.“
Showtanz und Ulli Potofski
Für das Showelement in der Zweifachturnhalle sorgte an beiden Tagen die „Queens“-Showtanzgruppe. Zudem überzeugte Moderatorenlegende Ulli Potofski bei der Live-Übertragung mit witzigen Kommentaren und entspannten Interviews. Georg Joosten machte allerdings deutlich, dass eine Übertragung wie diese 2021 nicht ohne Weiteres vom Verein nochmal zu stemmen sei. „Wir haben gezeigt, wie man‘s macht und die Tür zur Welt aufgestoßen: Da ist der Verband jetzt gefragt“, erinnerte er an die Vorbereitung und Energie, die sowas koste.
Die Fernsehkameras, die Leinwandbilder und die Schlachtenbummler mit Trommeln waren schon etwas, was die Sportler der Gästeteams durchaus beeindruckte. „Der Rahmen ist sehr aufregend, aber es macht viel Spaß“, versicherte die 20-jährige Jasmin Bosse vom SV Petersberg. Olympiateilnehmer Maik Eckhardt lobte das „sehr gute Niveau in der Nordgruppe“ und „die Leistungen, die die Schützen hier unter diesen Belastungen mit dem Fernsehbild abgeben.“ Lob gab es für den Gastgeber: „Kevelaer schießt eine super Saison.“ Auf einen Meistertipp wollte er sich aber nicht festlegen. „Da kann alles passieren.“
Spannend war zunächst aber gegen den BSV Buer-Bülse angesagt, weil die den Wettkampf um jeden Preis gewinnen musste. Entsprechend hoch war das Niveau des Vergleichs, den die SSG am Ende mit 4:1 für sich entschied. Dabei holte Sergej Richter „seine“ 400 Ringe und ließ sich von den Teamkollegen umarmen.
„Gestern waren wir enttäuscht, heute haben wir einen bockstarken Wettkampf geliefert. Es wurden in einem Bundesliga-Ergebnis zweier Teams zusammen noch nie soviele Ringe geschossen“, zeigte sich der Coach vom BSV Buer-Bülse, Frank Pawelke, trotz der verpassten Final-Qualifikation stolz. „Wir waren die letzten drei Jahre Nordmeister, haben so grob das Niveau geschossen und sind dieses Jahr Fünfter. Die Leistungsdichte wird immer enger.“
Wie eng das Duell war, zeigte sich an Franka Janshen, die nach einer Acht im Wettkampf mal kurz von der Schießanlage wegging, um sich zu sammeln – um dann noch in ihrer Paarung ein Unentschieden zu schaffen.
Im Stechen hatte sie dann die besseren Nerven. „Das war dann Taktik, schneller abzuschließen als der Gegner, damit er mehr Druck hat. Und dann hat es im Endeffekt auch geklappt.“ Noch dazu hatte sie beim Stechschuss das Gewehr abgesetzt. „Das macht normalerweise kein einziger von den Schützen, aber ich hab mir das auch im Training so angewöhnt.“
Vereinsrekord eingestellt
Für sie steht im Finale fest, welche Ambitionen da bestehen. „Ich müsste da schon lügen. Wir hatten nur drei Wettkämpfe mit einem Teamergebnis unter 1.980 und heute hatten wir auch 1.987.“ Damit hatten die fünf den Vereinsrekord eingestellt. „Also wir sind schon eine sehr starke Mannschaft. Ich glaube, dass wir das auf jeden Fall schaffen werden, das Potenzial dazu haben.“
Bürgermeister Dominik Pichler würde es freuen: „Das haben wir natürlich fest auf dem Schirm, auch wenn man das nicht voraussagen kann. Wir haben eine Bundesligamannschaft, auf die man nochmal anders stolz ist. Zweimal ist besser als einmal.“
Nachdem der LLG-Marathon von Twisteden nach Wesel umgezogen ist, ist es wohl das erste große Sportereignis des Jahres in Kevelaer: der Heimkampf der Bundesliga-Mannschaft der SSG Kevelaer am 11. und 12. Januar 2020 in der Zweifachturnhalle auf der Hüls. Den Einzug ins Bundesligafinale, das am ersten Februarwochenende ausgetragen werden wird, haben die Sportschützen der SSG zwar dank einer großartigen Saison bereits sicher. Doch wenn sie die Tabellenspitze der Bundesliga Nord verteidigen, treffen die Kevelaerer in der Finalrunde im ersten Wettkampf lediglich auf den Viertplatzierten der Bundesliga Süd. Sportlich bleibt es also spannend.
„Einzigartig in der Bundesliga“, nennt der sportliche Leiter Simon Janssen seine Mannschaft. Janssen vertritt den schon länger erkrankten Trainer Rudi Joosten und hat mit dem amtierenden Deutschen Meister Kevelaer in dieser Saison nur eine Begegnung verloren und einen neuen Bundesligarekord aufgestellt. Zwei Eigenschaften machen die Kevelaerer so einzigartig: Zum einen besteht die Mannschaft wirklich aus Kevelaerern oder Schützen, die schon sehr lange zur Mannschaft zählen und mit dieser groß geworden sind. Selbst die sogenannte Ausländerposition – neben vier deutschen tritt jede Mannschaft mit einem ausländischen Schützen an – ist seit Jahren mit dem Israeli Sergey Richter besetzt. Terminliche Entlastung bekommt Richter seit dieser Saison durch den ebenfalls hoch talentierten Italiener Marco Suppini. Zum anderen haben alle Mitglieder der Mannschaft hohe Durchschnittsergebnisse – was auf den niedrigeren Mannschaftspositionen keine Selbstverständlichkeit ist. Aus den bisherigen Wettkampfergebnissen resultiert für den Heimkampf folgende Setzposition: Sergey Richter auf 1, gefolgt von Anna Janssen, Alexander Thomas, Franka Janssen und Jana Erstfeld.
Für die SSG Kevelaer ist der alljährliche Heimkampf aber nicht nur aus sportlicher Sicht aufregend. Seit drei Jahren organisieren die Kevelaerer eine professionelle Live-Übertragung der Wettkämpfe im Internet in HD-Qualität. Das hat bislang kein anderer Verein hinbekommen, und selbst das, was der Bundesverband zum vergangenen Finale erstmals auf die Beine gestellt hatte, spielte qualitativ eine Liga tiefer. In Kevelaer bedauert man bei diesem Thema die mangelnde Unterstützung des Bundesverbands, der sich augenscheinlich stärker aufs Bogenschießen konzentriert, lässt sich davon aber bei der eigenen Veranstaltung nicht beirren. Zahlreiche Sponsoren, darunter die Premiumpartner Volksbank an der Niers, Stadtwerke Kevelaer und Mera stärken dem Verein erneut den Rücken für das Event.
Und das gibt es natürlich nicht nur am Bildschirm zu sehen. Fans sind in der Zweifachturnhalle hoch willkommen. Der Eintritt ist frei, wer einen Tribünensitzplatz reservieren möchte, kann das für fünf Euro (inkl. drei Euro Verzehr) online tun. Erfahrungsgemäß ist die Halle voll und die Atmosphäre großartig. Waren Wettkämpfe der Sportschützen früher stille Duelle in Schießanlagen in dunklen Kellern, hat die SSG daraus das komplette Gegenteil gemacht – ein echtes Erlebnis für Schützen und Fans. Dafür sorgen auch der ehemalige RTL-Sportmoderator Ulli Potofski und die Kommentatoren Tibor Meingast (ZDF Sportredakteur) sowie der Olympiaschütze Maik Eckhardt. Als Cheerleader bringen außerdem die Kevelaer Queens die Fans vor den Auftritten der Heimmannschaft in Schwung. Fürs leibliche Wohl der Gäste sorgt wieder das bewährte Catering. „Hier ist Stimmung in der Bude!“, verspricht Georg Joosten, der bei der SSG die Organisation des Events verantwortet.
Zwei weitere Bonbons hält die SSG am kommenden Wochenende für die Schützen bereit: Für jede erste 100, die in einer der sechs Begegnungen geschossen wird, stiftet die Firma Butzon & Bercker eine Bronzeskulptur der Künstlerin Luise Kött-Gärtner. Die SSG selbst lobt 100 Euro für jeden Schützen aus, dem es gelingt, das Maximum von 400 Ringen zu schießen. Auch eine tolle Idee, die man eigentlich eher vom Verband erwarten würde.
Auf einen Blick
Die SSG Kevelaer tritt am Samstag, 11. Januar, um 19 Uhr gegen die Braunschweiger SG an. Der Kampf um den Platz 1 der Vorrunde entscheidet sich wahrscheinlich in der letzten Begegnung des Wochenendes am Sonntag, 12. Januar, um 14 Uhr: SSG Kevelaerer gegen BSV Buer-Bülse. Alle weiteren Infos, einen Trailer, ein Gewinnspiel, VIP-Tickets und den Link zum Livestream gibt es unter www.bundesliga-luftgewehr-kevelaer.de.
Die Sportschützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer gewinnen den Einzelwettkampf in Künzell (Osthessen) nur mit sehr viel Mühe.
“Zwei entscheidende Stechen und sieben Stechschüsse. Das ist Spannung pur für die Zuschauer, aber für die Teams ist es die Hölle”, beschreibt Simon Janssen, Sportleiter der SSG Kevelaer, die Gefühlslage nach einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie gegen die SB Freiheit. Die beiden Bundesligameister der Jahre 2019 und 2018 schenkten sich beim Gastgeber Petersberg nichts und die SB Freiheit hatte sich gegen die frisch gebackenen Marketing-Preisträger auch viel vorgenommen.
Der Israeli Sergey Richter legte mit 399:396 Ringen von Lisa Müller ein Traumdurchgang hin und gewann somit souverän den Einzelpunkt für die Kevelaerer.
Franka Janssen erwischte mit Michaela Thöle eine Gegnerin auf Augenhöhe. Thöle brachte bis zum Ende der dritten Serie nur eine Neun auf die Scheibe, da hatte die SSGlerin bereits schon vier Mal einen gelben Punkt gesehen. Doch Janssen blieb danach fehlerfrei, während Thöle in der vierten Serie Nerven zeigte. Am Ende hieß es 396:395 Ringe und Punkt für die Tiger.
Jana Erstfeld hat keinen guten Tag erwischt. Ganz ungewohnt von ihr konnte sie ihren Wettkampf mit nur 386 Ringen abschließen, für Gegnerin Jessica Mager (398 Ringe) ein Spaziergang. Bis hierhin stand es also 2:1 für die SSG-ler.
Patricia Piepjohn hieß die Kontrahentin von Alexander Thomas. Auch sie hat sich auf die Fahne geschrieben, ihren Wettkampf mit größtmöglicher Konzentration abzulegen. Immer wieder führte Thomas und mit jeder weiteren Neun gab er seinen Status wieder ab, so dass es am Ende 395:395 Ringe stand, was ein Stechen für die Entscheidung bedeutete. Die ersten beiden Stechschüsse konnten beide jeweils fehlerfrei ablegen, erst der dritte Stechschuss brachte die Entscheidung: Thomas 9:10 von Piepjohn. 2:2 unentschieden.
An der Spitzenposition musste Anna Janssen dem Gegner Alin-George Moldoveanu gegenüberstehen. Mit dem 36-jährigen Rumänen und Olympiasieger 2012 in London hat die SB Freiheit ein schweres Geschütz aufgefahren. Normal zeigt die 17-jährige Wettenerin sich davon völlig unbeeindruckt: „Ich hatte trotzdem echt Probleme in den Wettkampf zu finden, nachdem ich gefühlt zehn Mal absetzten musste, bin ich nach dem sechsten Schuss erst einmal raus gegangen um mich zu sammeln.“
Bruder und Trainer Simon Janssen herzt Anna Janssen nach ihrem letzten Stechschuss zur Entscheidung. Daneben Alexander Thomas der ebenfalls ins Stechen musste.
Foto: GermanShootingNews
Danach lief es wieder, bis zur Mitte der dritten Serie führte Janssen mit einem Ring Unterschied in der Hochrechnung. Moldoveanu holte jedoch auf und Janssen verfehlte die Zehn einmal mehr, so dass nach jeweils 40 Schuss für beide 395 Ringe auf dem Tableau standen.
Das nächste Stechen, diesmal ging es um Sieg oder Niederlage: Auch hier schenkten sich die beiden international erfahrenen Sportler nichts. Nach jeweils drei Stechschüssen gab es immer noch keine Entscheidung. Laut Reglement muss der vierte Schuss in der Nachspielzeit auf Zehntel gewertet werden. Was dann aber nicht notwendig gewesen wäre, denn Janssen gab eine 10,4 vor und Moldouveanu antwortete mit einer 9,2. Punkt, Sieg und weiterhin Tabellenführung für die SSG Kevelaer.
Der amtierende Deutsche Meister hat es noch nicht verlernt. Die Sportschützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer gewinnen beide Auftakt-Wettkämpfe der ersten Bundesliga in Gelsenkirchen. Und auch die SSG-Reserve erzielen maximale Mannschaftspunkte in der zweiten Bundesliga.
Zum Saisonstart 2019/20 standen die Tiger zuerst dem SV Gölzau gegenüber. Genau wie die Kevelaerer haben sich die Gölzauer in der letzten Saison für das Finale qualifiziert und standen auch jetzt sehr stark an der Schießlinie.
Für Anna Janssen, Sergey Richter und Jana Erstfeld gab es bei dieser Begegnung die Einzelpunkte wobei Janssen mit 399 Ringen ganz knapp das Optimum verfehlte. Sergey Richter, seit nunmehr zehn Jahren treues Mitglied der Bundesliga-Mannschaft, schoss mit 397 Ringen ebenfalls ein gutes Ergebnis.
Jana hat‘s noch drauf
Während alle Spitzensportler zur Vorbereitung der neuen Bundesliga-Saison regelmäßig Trainingseinheiten einlegten, musste Jana Erstfeld für ihr Studium ein Auslandssemester einlegen. Trotz des Ausfalls hat sie das Schießen immer noch drauf. Ihr Ergebnis von 394 Ringen konnte sich sehen lassen. Franka Janssen (392 Ringe) und Alexander Thomas (394 Ringe) konnten ihre Gegner nicht schlagen und verloren die Begegnungen. Trotzdem gab es für den 3:2 Sieg die beiden ersehnten Mannschaftspunkte und zusätzlich mit 1976 Ringen die Tageshöchstringzahl aus der Liga Nord und Süd.
Gegen den SG Mengshausen hatten die SSGler ebenfalls keine Mühe. Alle Sportler gewannen ihre Duelle. Anna Janssen erzielte zum zweiten Mal 399 Ringe, Sergey Richter traf nur vier Mal die Neun und schloss mit 396 Ringen, Franka Janssen brachte 394 Ringe auf die Scheibe und Alexander Thomas sowie Jana Erstfeld beendeten ihre Wettkämpfe mit 395 Ringen. In der Endabrechnung hieß das 5:0 aus der Sicht der Tiger und mit 1979 Ringen wieder eine Tageshöchstleistung aus beiden Ligen.
Mit 4:0 Mannschafts- und 8:2 Einzelpunkten führt die SSG Kevelaer I nun die Tabelle Nord an, Punktgleich mit dem BSV Buer-Bülse.
Die 2. Mannschaft mit: Wesley Holthuijsen, Marco Suppine, Luisa Günther, Markus Bauer, Alison Bollen, Ersatzschützin Franziska Driessen und Trainer Hans-Josef Dohmen.
Auch die zweite Bundesliga-Mannschaft um Trainer Hans-Josef Dohmen, brachte vier Mannschaftspunkte mit nach Hause. In Emsdetten musste die Reserve zuerst gegen den Gastgeber an die Schießlinie. Neuzugang Marco Suppini aus Italien überzeugte in seinem Bundesligadebüt direkt mit 399 Ringen. Alison Bollen (390 Ringe) und Luisa Günter (386 Ringe) brachten ebenfalls genug auf die Scheibe, um ihre Begegnungen zu gewinnen. Für Wesley Holthuijsen (389 Ringe) und Markus Bauer (387 Ringe) hat es für Einzelpunktgewinne zwar nicht gereicht. Trotzdem hieß es am Ende 3:2 für die 2. Mannschaft der SSG Kevelaer.
Noch deutlicher ging die nächste Partie aus: Nicht nur das Endergebnis von 4:1 gegen den SV Eschbach erfreute die Kevelaerer, auch die 400 Ringe von Marco Suppini ließen keine Wünsche mehr offen. Die Gesamtringzahl von 1.964 Ringen ist ebenfalls positiv zu bewerten. Im Einzelnen: Wesley Holthuisen (394 Ringe), Markus Bauer (391) und Luisa Günter (389).
Nur Alison Bollen konnte den Punkt gegen Sarah Zill nicht einfahren und verlor mit 390:394 Ringen ihre Begegnung. Tabellenendstand der zweiten Bundesliga-West nach dem ersten Wochenende: Platz zwei hinter dem PSS Inden/Altdorf.
Der Sportleiter Simon Janssen ist sehr erfreut über die Erfolge der ersten und zweiten Mannschaft: „Es beweist, dass wir mit unseren Teamaufstellungen vollkommen richtig liegen. Wir werden nun mit voller Fahrt in die Saison schippern“.
Die nächsten Wettkämpfe in der ersten Bundesliga finden am 26. und 27. Oktober im niedersächsischen Wietze statt. Die „Zweite“ hat bis zum 10. November frei und empfängt dann Zuhause ihren Gegner PSS Inden/Altdorf.