Für das eigene Wohlbefinden

„Und eins, und zwei. Schön gleichmäßig bewegen“, rief Heike Eichler den 19 Teilnehmern vor sich auf den Matten zu. Die Trainerin des „Myokraft“-Fitnessstudios rief den Frühaufstehern zu, die zum Auftakt der vierten Auflage der „Atempause“ früh um 9 Uhr gekommen waren, wie sie die Arme nach vorne strecken und die Beine abwechselnd nach vorne und hinten bringen sollten.

„Einfach Spaß haben, Motivation und Begeisterung vermitteln und animieren, sowas mitzunehmen. Ein tolles Stadt-Angebot“, freute sie sich darüber, dass ihre Mitstreiter des morgens „richtig gut drauf waren und toll mitgemacht haben.“ Einer von ihnen war der 81-jährige Herger Strötgen. „Die Koordination ist halt nicht mehr die beste“, sagte der Essener, der im Ferienpark seit 20 Jahren ein Grundstück hat. Er las von dem Angebot in der Zeitung und entschied sich mitzumachen.

Standort wurde verlagert

Bedingt durch die Arbeiten an dem Gradierwerk hatte die Stadt die „Atempause“ mit der kleinen Hütte, den Liegestühlen, den Bänken und der Getränke- und Vitaminversorgung auf die Wiese des Schulzentrums hinter der Dreifachsporthalle verlegt. „Wir hätten das auch auf der Wiese an der Hüls machen können, aber es kann sein, dass die da jetzt Wege verdichten. Und wir wollten da auf Nummer sicher gehen“, hatte Bernd Pool vom Stadtmarketing eine schlüssige Erklärung für die Verlagerung des Standortes.

2020 werde das dann wohl wieder anders aussehen. „Im nächsten Jahr wird so im Spät-Frühjahr die Eröffnung sein, da sind wir mit der „Atempause“ nah dran.“ Die Fläche am Schulzentrum sei „ganz gut. Schade sei eben nur, „dass sie so natürlich nicht wahrgenommen wird“ aufgrund der Lage wie an der Hüls.

Toiletten und Strom

Mit der Nähe zu Toiletten und Strom sei der Standort aber logistisch durchaus „praktisch“, zeigte sich Pool zuversichtlich, dass man an die Zahl von 1.500 Teilnehmern wie im letzten Jahr durchaus herankommen wird. Die Kevelaererin Claudia Goldkuhl genoss die frühe Bewegungsstunde. „Das ist sehr gut, weil man es auch nach eigenem Gusto machen kann“, hatte sie nicht das Gefühl, über Grenzen gehen zu müssen. „Der Standort ist sehr schön, weil es sehr intim ist und hier die Bäume sind“, war ihr persönlicher Eindruck.

Im Anschluss an diese Übungseinheit durfte die Seminarleiterin Christina Schaller ran, um mit ihren Schützlingen Kundalini- und Yin Yoga zu machen. „Wenn man eine neue Gruppe hat, dann ist man immer nervös. Wer kommt, wer kommt nicht?“, sagte sie und ging noch kurz zur Entspannung an die Kletterwand, um dann bestimmt über 80 Interessierte auf der Wiese in zwei Kreise anzuordnen. 

Sie machte deutlich, was so einen „Open Air“-Kurs ausmacht. „Das ist einfach eine andere Erfahrung draußen – weil man die Wärme spürt, den Wind und die Geräusche hört.“ Ähnlich sah es auch Hans Kieven, der als einer von nur wenigen Männern dabei war. „Das ist ein schönes Gruppenerlebnis hier“, zeigte sich der 72-Jährige vor allem von der Art der Übungen begeistert. „Die macht immer was anderes, das findest du nirgendwo anders – klasse.“

Ein Draußen-Mensch

Die Twistedenerin Silke Lares hatte „das schöne Wetter und dass es draußen ist mit anderen Menschen“ dazu veranlasst, erstmals bei der „Atempause“ mitzumachen und ihre Nachbarin dafür auch zu begeistern. „Ich bin halt ein Draußen-Mensch“, registrierte die 47-Jährige dann schon, dass sie noch einiges für sich tun muss. „Man merkt, wie verkürzt man ist.“

Danach konnte eine Gruppe mit dem Kneippverein Gelderland noch Pilates-Übungen machen. Am Nachmittag setzten sich dann gut ein Dutzend Männer und Frauen noch auf das Cycling-Marathon-Rad für eine ausdauernde Tret-Tour – ein vielseitiger Auftakt eines Angebots, das bis zum 23. August 2019 noch reichlich Möglichkeiten für körperliche Betätigung bietet.

Eine Bildergalerie zum Auftakt der Atempause finden Sie hier.