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Die Bundesligamannschaft der SSG Kevelaer will bei den Heimwettkämpfen am 6. und 7. Januar als amtierender Deutscher Bundesligameister die Finaltickets für die Playoffs Anfang Februar in Neu-Ulm lösen und den Traum vom fünften Meisterspiegel in Folge weiter leben. Im Bild von links: Hannah Wehren, Franziska Driessen, Franka und Anna Janssen sowie Alexander Thomas. Foto: SSG Kevelaer
SSG Kevelaer greift beim Bundesligaheimkampf nach den Finalplätzen

Auf der Jagd nach dem fünften Meistertitel

Für den Heimkampf wird die Zweifachturnhalle im Sportzentrum Hüls wieder in eine Schießsportarena verwandelt.

Tiger starten ausgeglichen

Auch die Sportschützen leiden unter den Corona-Schutz-Maßnahmen, neben der Luftgewehr-Bundesliga wurden etliche nationale und internationale Wettkämpfe in diesem Jahr abgesagt.

Umso erfreuter waren die Mitglieder der SSG Kevelaer, dass sich acht Nord-Teams zusammengeschlossen haben und die DSSL gegründet haben. Somit konnte Trainer Simon Janssen mit seinen fünf Sportlern am vergangen Samstag nach Wietze (Kreis Celle) zum Gastgeber SV Wieckenberg anreisen.

„Mir ist es wichtig, dass das Team sich wohl fühlt, Ergebnisse spielen in diesem Jahr für mich nicht die größte Rolle.“ Janssen spricht damit besonders die Aufstellungs-Problematik an. So musste der amtierende Deutsche Meister auf den internationalen Top-Schützen Sergey Richter verzichten.

Wegen der aktuellen Pandemie war es dem in Moskau lebenden Israeli nicht möglich nach Deutschland auszureisen. Auch Jana Erstfeld stand dem Kevelaerer Kader an diesem Wochenende nicht zur Verfügung. „Mit den gewohnten fünf Spitzenschützen der ersten Mannschaft haben wir in den vergangenen Jahren zwei Meisterschaften gewonnen, die kennen sich, sind aufeinander eingespielt.“

Zwei Lücken in der Stammbesetzung

Die zwei Lücken in der Stammbesetzung wurden von Luisa Günther und Alison Bollen geschlossen. Die beiden schießen für die Tiger normalerweise in der zweiten Mannschaft, also in der zweiten Bundesliga, welche ebenfalls im Vorfeld komplett abgesagt wurde. Somit bekamen die zwei Nachwuchsschützen die Chance sich im SSG-Top-Team zu beweisen.

Der SV Wissen startete sehr stark in die Saison. Schnell wurde klar, dass die SSGler sich sehr anstrengen müssen um den Sieg nicht zu verpassen, aber neben den beiden Debütantinnen Günther (389:396) und Bollen (385:393) konnte auch Alexander Thomas nicht seine gewohnte Form zeigen und verlor sein Match mit 393:395 Ringen. Anna Janssen (397:389) und Franka Janssen (394:390) hatten weniger Probleme mit ihren Duell-Partnern und verkürzten das Gesamtergebnis auf 2:3.

„Das fing etwas holprig an.“ Simon Janssen war trotzdem nicht zu betrübt: „Ich sehe jede Niederlage auch als Chance, nochmal zu resümieren was man mental noch verbessern kann.“

Ein Motto, welches auch direkt am nächsten Tag gegen den BSV Buer-Bülse umgesetzt werden sollte. Alexander Thomas fand wieder zu seiner alten Form zurück und brachte 396 Ringe auf die Scheibe, Gegnerin Patricia Seipel konnte mit 389 Ringen da nicht mithalten. Auch wenn nicht von ihr gewohnt, nur 394 Ringe reichten Anna Janssen gegen Dominik Stader (389) um den zweiten Punkt für die Tiger zu erzielen. Auch Alison Bollen (390 Ringe) konnte nach ihrem Duell gegen Klaas Viebahn (388 Ringe) jubeln. Ganz knapp verloren hat Franka Janssen mit 392:393 Ringen gegen Dennis Welsch und auch Luisa Günther gab mit 390:394 Ringen gegen Lisa Tüchter ihren Punkt ab.

Mit 5:5 Einzel- und 2:2 Mannschaftspunkten liegt die Schieß-Sport-Gemeinschaft Kevelaer nach dem Auftakt nun im Mittelfeld der DSSL-Tabelle.

Am 7. und 8. November. haben die Tiger Heimvorteil, dann werden auf der Hüls die nächsten Punkte vergeben.

Die SSG ist noch nicht satt vom Erfolg

Zur Feier der ersten Deutschen Meisterschaft der SSG-Schützen gab es im letzen Jahr noch einen großen Empfang im Bühnenhaus, auf dem sich Honorationen, Fans und die Mitbürger über den besonderen Erfolg freuten. Nach der Titelverteidigung verlief das Ganze diesmal eine Nummer kleiner.

In den Räumen des Vereinsheims an der Hüls ging es „zurück an die Geburtsstätte des Erfolges. Hier hatte 2005 die ganze Entwicklung des Vereins ihren Verlauf genommen. So hat sich „in bescheidenen, aber glücklichen Umständen“ die Meistermannschaft von 2019 und 2020 entwickelt, unterstrich Georg Joosten. „Auch ein paar Wochen nach der Titelverteidigung gibt es darüber immer noch Gänsehaut“, versicherte der Vorsitzende Lambert Janshen. „Es galt die Mission Titelverteidigung, die aber keine Mission impossible war.“ Er betonte, dass die Leistungen des Teams in dieser Saison durch die Bank besonders gut gewesen seinen.

Georg Joosten danach noch einmal auf die Saison zurück und erzählte von der Treffsicherheit der Schützen Sergej Richter, der an diesem Tag fehlte, Anna und Franka Janshen, Jana Erstfeld und Alexander Thomas. Begleitet wurde der Vortrag von Fotos, Tabellen und Videos auf der Leinwand.

Joosten erinnerte auch an die negativen Moment der Saison wie die 2:3-Niederlage gegen Wieckenberg mit dem „höchsten Schießergebnis“ einer unterlegenden Mannschaft. Sie sei aber ein „Weckruf“ für alle gewesen. Er erinnerte zudem an das knappe 3:2 gegen die SSG Freiheit trotz geringerer Schusszahl mit einem Sieg im vierten Stechschuss durch Anna Janshen.

Ausführlich ging er auf den „Heimkampf“ im Januar mit Sergej Richters zwei 400er-Schießeinlagen, zwei Siegen und der Einstellung des Punkterekordes ein, der Erleichterung im Final-Viertelfinale und dem souveränen 5:0-Finalsieg vor 1.000 Zuschauern in Rotenburg an der Fulda.

Joosten hob die beständig hohe Leistung des Teams mit dem Final-Rekordergebnis von 1.985 Ringen hervor. Er verwies auch auf die Top-Scorer-Wertung mit Franka und Anna Janshen an den Plätzen eins und zwei. Und er lobte die lautstarke Unterstützung: „Mit dem Party-Limbo haben die Fans sportlich-choreographisch alles gegeben und hohe Maßstäbe gesetzt.“
Auch die Bemerkung des Coachs über den Finalgegner ST Hubertus Elsen kam nochmal zum Tragen. Er sprach davon, dass das Finale gegen Kevelaer für diesen „wie Boxen gegen Tyson“ gewesen sein muss. Stolz vermerkte Joosten, dass der Verein in der „ewigen“ Ranglistentabelle der Liga-Klubs trotz seiner kurzen Existenz bereits auf Platz sieben stände.

Als Väter des Erfolges lobte er Simon Janshen, der „mit so einer Ruhe und Gelassenheit“ zu Werke gegangen sei, als er als Coach für den erkrankten Rudi Joosten gefordert war. „Ohne Rudi wäre das alles aber nicht möglich gewesen“, gab es für den Erfolgstrainer großen Applaus. 

Lambert Janshen bat dann die vier anwesenden Meister nach vorne, die von Bürgermeister Dominik Pichler geehrt wurden. Zuvor machte er den Unterschied zwischen Meisterschaft und Titelverteidigung nochmal klar („Wenn man nicht satt ist, sondern an sich arbeitet“). Er hob die EM-Silbermedaillie der Junioren für Franka Janshen hervor.

Pichler sprach danach von dem Zusammenwirken einer „geschlossenen Mannschaftsleistung mit individueller Klasse, Leistungsbereitschaft und starken Nerven“, die es dem Team ermöglicht hätten, den Rollentausch „vom Jäger zum Gejagten“ erfolgreich anzunehmen. Er erinnere sich auch nur zu gut an Franka Janshen, „die nach 20 Schuss so aussah, als wolle sie nach Hause gehen.“ Damals habe Simon Janshen aber im Gespräch dazu beigetragen, dass sie später noch im Stechen ihre Partie gewann.

Im Anschluss an die Ehrung durften sich die erfolgreichen Schützen noch in das „Goldene Buch“ Wettens eintragen, wie Ortsvorsteherin Beate Claßen aus dem „Dorf des Meisters“ voller Stolz verkündete.

SSG-Trainer Simon Janshen ergriff nochmal das Wort, sprach von einer „extrem starken Saison“ und unterstrich neben Sergej Richters Beitrag die Bedeutung der Leistung des Teams vor dem Hintergrund von Schule und Ausbildung.

Für die kommende Saison wolle man sich nicht großartig verstärken. Vielmehr setze man auf die gewachsene Stärke der bestehenden Mannschaft. Und seine Ansage an die Konkurrenz zum Schluss des offiziellen Empfangs klang fast wie eine Drohung. „Die 1.990 Ringe wollen wir noch knacken. Wir sind noch nicht satt vom Erfolg. Dreimal hintereinander Meister hat noch keiner geschafft. Wir wollen die Ersten sein.

Der SSG-Nachwuchs steht in den Startlöchern

Während der Trainingseinheiten stehen sie gemeinsam an der Schießlinie, der SSG Nachwuchs und die erfolgreichen „Großen“.

„Wir machen da keinen Unterschied, wenn wir nicht gerade in der Vorbereitung zur Ligasaison sind, bieten wir mehrmals in der Woche gemeinsame Trainingseinheiten für jede SSG-Abteilung an.“ Simon Janssen, Erfolgstrainer der ersten Bundesliga-Mannschaft bringt es auf den Punkt. Die jungen lernen von den erfahrenen Schützen und können sich bei hren Vorbildern den ein oder anderen Tipp einholen.

Ein Trainingsprinzip, das sich nun ausgezahlt hat. Bei der Bezirksmeisterschaft in Xanten brachten die „Young-Tigers“ so einige Urkunden mit nach Hause.

„Für die Schüler ist es natürlich das Größte und einige waren auch ganz schön nervös“, sagt Franka Janssen. „Für uns ist es aber wichtig, dass sie Spaß haben und jede Menge Wettkampferfahrung sammeln. Das dabei auch Urkunden und Medaillen raus kommen, ist zwar schön. aber nicht ausschlaggebend.“ Die frisch gebackene Vize-Europameisterin, hat bei den Wettkämpfen die Jugendlichen betreut und somit etwas Sicherheit während des 20-Schuss Luftgewehr-Programms gegeben. „Ich fand es total toll, dass Franka mit am Stand war. Ich habe zwischendurch eine Knopf von meinem Wettkampfanzug verloren. Sie hat mir geholfen diesen wieder anzubringen“, strahlt der 13-jährige Thore Fritz.

Über gute Platzierungen freuen sich: Fynn Küppen. Er landete mit 177 Ringen, auf Platz 2, gefolgt von Mats Wehren mit 172 Ringen (Platz 3) und Thore Fritz, 162 Ringe, Platz 8. Die Mannschaft wurde Zweiter. Zudem belegte Mathis Krahnen mit 167 Ringen, Platz 6, Wiktoria Denk mit 165 Ringen Platz 5 und Maja Schiltauer, 175 mit Ringen Platz 3. Die Mannschaft landete auf dem vierten Platz. Michael Hildebrandt wurde mit 159 Ringen Neunter. Miriam Krüger belegte mit 151 Ringe Platz 8.

Auch die Jugendabteilung war nicht minder erfolgreich. Hannah Wehren gewann mit 389 Ringen die Bezirksmeisterschaft, Laura Braun wurde Zweite mit 387 Ringen.

Zwei Schwestern fahren zur EM nach Breslau

Mit einem Vorkampfergebnis von 631,0 Ringen nicht ins Finale zu kommen, ist bitter. Trotzdem kann Anna Janssen sehr zufrieden sein. Sie erzielte bei dem internationalen Wettkampf den zehnten Platz und wurde damit beste Deutsche bei den Damen.

Die erst 17-Jährige ist die erste Juniorin, die im Erwachsenen- Nationalteam mitschießen darf und hier ebenso überzeugt wie zuvor im Juniorenkader. Das bei diesem Ergebnis kein Finalplatz rauskam, ist dem überaus hohen Niveau geschuldet, das zurzeit im internationalen Luftgewehr-Bereich vorherrscht.

Nur drei Zehntel fehlten Anna Janssen zum Platz acht, dann hätte sie um eine Medaille kämpfen können. Ein Startplatz bei der Europameisterschaft war ihr bereits nach der erfolgreiche Teilnahme bei den Ranglistenwettkämpfen im Dezember sicher.

Schwester Franka Janssen musste in München noch um diese Teilnahme kämpfen. Mit zwei hervorragenden Vorkampfergebnissen von 626,5 (Platz 7 im Finale) und 626,6 Ringen (Platz 13), ließ sie ihre deutschen Konkurrentinnen hinter sich und ergatterte sich einen von den drei begehrten EM-Teilnahme-Plätzen bei den Juniorinnen.

So können sich die Janssen-Zwillinge am 23. Februar gemeinsam auf dem Weg nach Breslau/ Polen machen, um für Deutschland Edelmetall zu gewinnen. Das Erreichen von Treppchenplatzierungen ist besonders im Erwachsenenbereich gefragt. Es liegt ein hoher Druck auf den Schultern der Spitzenschützen. Ein Quotenplatz für Olympia 2020 in Tokio muss noch ergattert werden.

Eine Hürde, die Sergey Richter bereits genommen hat. Auch er hat in München gezeigt, was er kann. Der Israeli, der für die Kevelaerer in der ersten Bundesliga schießt, konnte bei den Herren mit einem Ergebnis von 632,2 Ringen das Finale erreichen und wurde dort Vierter.

Ein gutes Ohmen für das kommende Wochenende, wo die drei „Tiger“ zusammen mit Alexander Thomas und Jana Erstfeld beim Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda an die Schießlinie gehen. Der amtierende deutscher Mannschaftsmeister, SSG Kevelaer, hat die Titelverteidigung fest im Visier.

Tiger sind treffsicher auf Titelkurs

Da stand die Halle kopf und die La-Ola-Welle schwappte durchs Publikum. Die SSG Kevelaer hatte sich mit zwei souveränen Siegen und der Einstellung des Vereins-Schießrekordes den Nordmeister-Titel gesichert. Spitzenschütze Sergey Richter überragte dabei mit einer 400-Ringe-Serie im Wettkamp gegen Buer-Bülse.

Schon vor dem ersten Schuss stand fest, dass sich das Team von Simon Janshen für das Finale der Deutschen Meisterschaft am 1. und 2. Februar im hessischen Rothenburg an der Fulda qualifiziert hatte. Doch man wollten „auf jeden Fall noch Nordmeister werden. Das wäre der krönende Abschluss der Saison“, gab Alexander Thomas die Marschrichtung vor,. Er war in dieser Saison wie alle SSG-Schützen ein Muster an Beständigkeit. Die Ausgangsposition sei theoretisch besser, weil man dann im Finale gegen den Vierten aus dem Süden schießen müsse.

Für Showelemente und optischen Flair sorgte die „Queens“-Showtanzgruppe.

Thomas schwärmte förmlich von der Saison: „Wir haben unseren Ligarekord aus dem letzten Jahr bei weitem geknackt. Es war mit eine unserer besten Saisons. Wir sind motiviert und wollen immer weiter neue Rekorde aufstellen.“

Als noch entspannter entpuppte sich die Situation, als der SV Petersberg überraschend gegen den Tabellenzweiten Buer-Bülse mit 3:2 gewann. Und als der SSG mit Sergey Richter, Anna Janssen, Alexander Thomas, Franka Janssen und Jana Erstfeld mit 1986 Ringen und einem ungefährdeten 5:0-Sieg gegen den Braunschweiger SG die Nordmeisterschaft einfuhr, war Coach Simon Janshen am Folgetag tiefenentspannt.

Die Basis für die besondere Leistung der Saison sei ein „eingespieltes Team“, sagte er. „Anna und Franca haben viele internationale Wettkämpfe, wo sie immer auf den Punkt topfit sein müssen. Wir hatten keinen Wettkampf unter 1.970 geschossen, also das ist ein imposantes Niveau, dass wir an den Tag legen.“

Showtanz und Ulli Potofski

Für das Showelement in der Zweifachturnhalle sorgte an beiden Tagen die „Queens“-Showtanzgruppe. Zudem überzeugte Moderatorenlegende Ulli Potofski bei der Live-Übertragung mit witzigen Kommentaren und entspannten Interviews. Georg Joosten machte allerdings deutlich, dass eine Übertragung wie diese 2021 nicht ohne Weiteres vom Verein nochmal zu stemmen sei. „Wir haben gezeigt, wie man‘s macht und die Tür zur Welt aufgestoßen: Da ist der Verband jetzt gefragt“, erinnerte er an die Vorbereitung und Energie, die sowas koste.

Moderator Ulli Potofski.

Die Fernsehkameras, die Leinwandbilder und die Schlachtenbummler mit Trommeln waren schon etwas, was die Sportler der Gästeteams durchaus beeindruckte. „Der Rahmen ist sehr aufregend, aber es macht viel Spaß“, versicherte die 20-jährige Jasmin Bosse vom SV Petersberg. Olympiateilnehmer Maik Eckhardt lobte das „sehr gute Niveau in der Nordgruppe“ und „die Leistungen, die die Schützen hier unter diesen Belastungen mit dem Fernsehbild abgeben.“ Lob gab es für den Gastgeber: „Kevelaer schießt eine super Saison.“ Auf einen Meistertipp wollte er sich aber nicht festlegen. „Da kann alles passieren.“

Volle Unterstützung der Zuschauer.

Spannend war zunächst aber gegen den BSV Buer-Bülse angesagt, weil die den Wettkampf um jeden Preis gewinnen musste. Entsprechend hoch war das Niveau des Vergleichs, den die SSG am Ende mit 4:1 für sich entschied. Dabei holte Sergej Richter „seine“ 400 Ringe und ließ sich von den Teamkollegen umarmen.

„Gestern waren wir enttäuscht, heute haben wir einen bockstarken Wettkampf geliefert. Es wurden in einem Bundesliga-Ergebnis zweier Teams zusammen noch nie soviele Ringe geschossen“, zeigte sich der Coach vom BSV Buer-Bülse, Frank Pawelke, trotz der verpassten Final-Qualifikation stolz. „Wir waren die letzten drei Jahre Nordmeister, haben so grob das Niveau geschossen und sind dieses Jahr Fünfter. Die Leistungsdichte wird immer enger.“

Es blieb sogar noch Zeit für Autogramme.

Wie eng das Duell war, zeigte sich an Franka Janshen, die nach einer Acht im Wettkampf mal kurz von der Schießanlage wegging, um sich zu sammeln – um dann noch in ihrer Paarung ein Unentschieden zu schaffen.

Im Stechen hatte sie dann die besseren Nerven. „Das war dann Taktik, schneller abzuschließen als der Gegner, damit er mehr Druck hat. Und dann hat es im Endeffekt auch geklappt.“ Noch dazu hatte sie beim Stechschuss das Gewehr abgesetzt. „Das macht normalerweise kein einziger von den Schützen, aber ich hab mir das auch im Training so angewöhnt.“

Vereinsrekord eingestellt

Für sie steht im Finale fest, welche Ambitionen da bestehen. „Ich müsste da schon lügen. Wir hatten nur drei Wettkämpfe mit einem Teamergebnis unter 1.980 und heute hatten wir auch 1.987.“ Damit hatten die fünf den Vereinsrekord eingestellt. „Also wir sind schon eine sehr starke Mannschaft. Ich glaube, dass wir das auf jeden Fall schaffen werden, das Potenzial dazu haben.“

Bürgermeister Dominik Pichler würde es freuen: „Das haben wir natürlich fest auf dem Schirm, auch wenn man das nicht voraussagen kann. Wir haben eine Bundesligamannschaft, auf die man nochmal anders stolz ist. Zweimal ist besser als einmal.“

Die Tiger stehen vorzeitig im Finale

Die Sportschützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer ziehen vor dem letzten Wettkampfwochenende ins Finale ein. Im Nordhessischen Niederaula gewinnen die Tiger die beiden hochkarätigen Begegnungen. Damit zieht die erste Mannschaft der SSG Kevelaer zum vierten Mal in Folge in das Bundesligafinale um die Deutsche Meisterschaft mit dem Luftgewehr ein.

Sportleiter Simon Janssen ist zufrieden: „Da fällt ein großer Druck von unseren Schultern, bisher mussten wir am letzten Wettkampfwochenende immer noch zittern, oft war es knapp. Jetzt brauchen wir uns nur noch darauf zu konzentrieren, die beiden letzten Wettkämpfe am heimischen Stand gut abzuschließen, damit wir als Nordmeister zu den Finalwettkämpfen fahren können.“

Die jeweils besten vier Mannschaften aus der Bundesliga Nord und Süd werden vom 1. Februar 2020 bis 2. Februar 2020 in Rothenburg an der Fulda um den Titel kämpfen. Letzte Saison ging dieser bereits an die Marienstädtler. Aber zuerst findet der Abschluss der Vorrunde am 11./12. Januar 2020 in Kevelaer statt, die auch zusätzlich in Eigenregie von den Mitgliedern der SSG im TV-Format live übertragen wird.

Fast ein Traumergebnis erreicht

Mit dem Aufsteiger SV Petersberg hatten die Tiger unerwartet keine großen Probleme. Sergey Richter konnte wiederholt bis zu seinem 38. Schuss einen fehlerfreien Wettkampf vorweisen und steuerte auf das Traumergebnis 400 Ringe zu. Doch Schuss 39 ging dann in die Neun. Gegnerin Johanna Tripp hatte bis dahin bereits eine Neun mehr auf dem Tableau. Richter erholte sich schnell wieder und beendete seinen Wettkampf mit 399 Ringen.

Das selbe Ergebnis lieferte auch Anna Janssen ab, Gegnerin Jana Heck brachte, wie ihre Mannschaftskollegin, 398 Ringe auf die Scheibe. Eindeutiger gewann Alexander Thomas (398 Ringe) gegen Mona Heck, die neun Zähler hinter ihm blieb. Jana Erstfeld hatte ihre alte Form noch nicht wiedergefunden, gewann aber ebenfalls mit 387:386 Ringen gegen Annika Peters. Franka Janssen nahm mit 397 Ringen Gegnerin Jasmin Busse (385 Ringe) auch den Einzelpunkt ab. Das Endergebnis lautete 5:0 für die Tiger.

Der SSV St. Hubertus Elsen ist amtierender deutscher Vizemeister und gehört ebenfalls zu den Verfolgern auf einen Finalplatz. Wirklich gefährlich wurde es für die Tiger aber nicht. Sergey Richter (399 Ringe), Alexander Thomas (397 Ringe) und Franka Janssen (396 Ringe) nahmen ihren Gegnern die Punkte souverän ab. Jana Erstfeld konnte sich zum Vortag nicht verbessern und verlor mit 387 Ringen.

Anna Janssen bekam es mit dem aktuell Weltranglisten Vierten, Istvan Peni, zu tun. Doch davon ließ sie sich nicht beeindrucken und absolvierte ihren Wettkampf mit 397 Ringen, die auch Peni auf die Scheibe brachte. Mit einem Stechen musste nur noch der Einzelpunkt vergeben werden. Dass das Match gewonnen war, stand bereits fest.

Janssen und Peni schenkten sich nichts, sie benötigten jeweils vier Stechschüsse, erst dann konnte Peni (10,3) Janssen (9,9) den Punkt abnehmen. Endstand 3:2 und mit 16:02 Mannschafts- und 34:11 Einzelpunkten bedeutet das weiterhin die Tabellenführung für die SSG Kevelaer.

Zwei entscheidende Stechen und sieben Stechschüsse

Die Sportschützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer gewinnen den Einzelwettkampf in Künzell (Osthessen) nur mit sehr viel Mühe.

“Zwei entscheidende Stechen und sieben Stechschüsse. Das ist Spannung pur für die Zuschauer, aber für die Teams ist es die Hölle”, beschreibt Simon Janssen, Sportleiter der SSG Kevelaer, die Gefühlslage nach einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie gegen die SB Freiheit. Die beiden Bundesligameister der Jahre 2019 und 2018 schenkten sich beim Gastgeber Petersberg nichts und die SB Freiheit hatte sich gegen die frisch gebackenen Marketing-Preisträger auch viel vorgenommen.

Der Israeli Sergey Richter legte mit 399:396 Ringen von Lisa Müller ein Traumdurchgang hin und gewann somit souverän den Einzelpunkt für die Kevelaerer.

Franka Janssen erwischte mit Michaela Thöle eine Gegnerin auf Augenhöhe. Thöle brachte bis zum Ende der dritten Serie nur eine Neun auf die Scheibe, da hatte die SSGlerin bereits schon vier Mal einen gelben Punkt gesehen. Doch Janssen blieb danach fehlerfrei, während Thöle in der vierten Serie Nerven zeigte. Am Ende hieß es 396:395 Ringe und Punkt für die Tiger.

Jana Erstfeld hat keinen guten Tag erwischt. Ganz ungewohnt von ihr konnte sie ihren Wettkampf mit nur 386 Ringen abschließen, für Gegnerin Jessica Mager (398 Ringe) ein Spaziergang. Bis hierhin stand es also 2:1 für die SSG-ler.

Patricia Piepjohn hieß die Kontrahentin von Alexander Thomas. Auch sie hat sich auf die Fahne geschrieben, ihren Wettkampf mit größtmöglicher Konzentration abzulegen. Immer wieder führte Thomas und mit jeder weiteren Neun gab er seinen Status wieder ab, so dass es am Ende 395:395 Ringe stand, was ein Stechen für die Entscheidung bedeutete. Die ersten beiden Stechschüsse konnten beide jeweils fehlerfrei ablegen, erst der dritte Stechschuss brachte die Entscheidung: Thomas 9:10 von Piepjohn. 2:2 unentschieden.

An der Spitzenposition musste Anna Janssen dem Gegner Alin-George Moldoveanu gegenüberstehen. Mit dem 36-jährigen Rumänen und Olympiasieger 2012 in London hat die SB Freiheit ein schweres Geschütz aufgefahren. Normal zeigt die 17-jährige Wettenerin sich davon völlig unbeeindruckt: „Ich hatte trotzdem echt Probleme in den Wettkampf zu finden, nachdem ich gefühlt zehn Mal absetzten musste, bin ich nach dem sechsten Schuss erst einmal raus gegangen um mich zu sammeln.“

Bruder und Trainer Simon Janssen herzt Anna Janssen nach ihrem letzten Stechschuss zur Entscheidung. Daneben Alexander Thomas der ebenfalls ins Stechen musste.
Foto: GermanShootingNews

Danach lief es wieder, bis zur Mitte der dritten Serie führte Janssen mit einem Ring Unterschied in der Hochrechnung. Moldoveanu holte jedoch auf und Janssen verfehlte die Zehn einmal mehr, so dass nach jeweils 40 Schuss für beide 395 Ringe auf dem Tableau standen.

Das nächste Stechen, diesmal ging es um Sieg oder Niederlage: Auch hier schenkten sich die beiden international erfahrenen Sportler nichts. Nach jeweils drei Stechschüssen gab es immer noch keine Entscheidung. Laut Reglement muss der vierte Schuss in der Nachspielzeit auf Zehntel gewertet werden. Was dann aber nicht notwendig gewesen wäre, denn Janssen gab eine 10,4 vor und Moldouveanu antwortete mit einer 9,2. Punkt, Sieg und weiterhin Tabellenführung für die SSG Kevelaer.

Ein Auftakt nach Maß für die Tiger-Teams

Der amtierende Deutsche Meister hat es noch nicht verlernt. Die Sportschützen der Schießsportgemeinschaft (SSG) Kevelaer gewinnen beide Auftakt-Wettkämpfe der ersten Bundesliga in Gelsenkirchen. Und auch die SSG-Reserve erzielen maximale Mannschaftspunkte in der zweiten Bundesliga.

Zum Saisonstart 2019/20 standen die Tiger zuerst dem SV Gölzau gegenüber. Genau wie die Kevelaerer haben sich die Gölzauer in der letzten Saison für das Finale qualifiziert und standen auch jetzt sehr stark an der Schießlinie.

Für Anna Janssen, Sergey Richter und Jana Erstfeld gab es bei dieser Begegnung die Einzelpunkte wobei Janssen mit 399 Ringen ganz knapp das Optimum verfehlte. Sergey Richter, seit nunmehr zehn Jahren treues Mitglied der Bundesliga-Mannschaft, schoss mit 397 Ringen ebenfalls ein gutes Ergebnis.

Jana hat‘s noch drauf

Während alle Spitzensportler zur Vorbereitung der neuen Bundesliga-Saison regelmäßig Trainingseinheiten einlegten, musste Jana Erstfeld für ihr Studium ein Auslandssemester einlegen. Trotz des Ausfalls hat sie das Schießen immer noch drauf. Ihr Ergebnis von 394 Ringen konnte sich sehen lassen. Franka Janssen (392 Ringe) und Alexander Thomas (394 Ringe) konnten ihre Gegner nicht schlagen und verloren die Begegnungen. Trotzdem gab es für den 3:2 Sieg die beiden ersehnten Mannschaftspunkte und zusätzlich mit 1976 Ringen die Tageshöchstringzahl aus der Liga Nord und Süd.

Gegen den SG Mengshausen hatten die SSGler ebenfalls keine Mühe. Alle Sportler gewannen ihre Duelle. Anna Janssen erzielte zum zweiten Mal 399 Ringe, Sergey Richter traf nur vier Mal die Neun und schloss mit 396 Ringen, Franka Janssen brachte 394 Ringe auf die Scheibe und Alexander Thomas sowie Jana Erstfeld beendeten ihre Wettkämpfe mit 395 Ringen. In der Endabrechnung hieß das 5:0 aus der Sicht der Tiger und mit 1979 Ringen wieder eine Tageshöchstleistung aus beiden Ligen.

Mit 4:0 Mannschafts- und 8:2 Einzelpunkten führt die SSG Kevelaer I nun die Tabelle Nord an, Punktgleich mit dem BSV Buer-Bülse.

Die 2. Mannschaft mit: Wesley Holthuijsen, Marco Suppine, Luisa Günther, Markus Bauer, Alison Bollen, Ersatzschützin Franziska Driessen und Trainer Hans-Josef Dohmen.

Auch die zweite Bundesliga-Mannschaft um Trainer Hans-Josef Dohmen, brachte vier Mannschaftspunkte mit nach Hause. In Emsdetten musste die Reserve zuerst gegen den Gastgeber an die Schießlinie. Neuzugang Marco Suppini aus Italien überzeugte in seinem Bundesligadebüt direkt mit 399 Ringen. Alison Bollen (390 Ringe) und Luisa Günter (386 Ringe) brachten ebenfalls genug auf die Scheibe, um ihre Begegnungen zu gewinnen. Für Wesley Holthuijsen (389 Ringe) und Markus Bauer (387 Ringe) hat es für Einzelpunktgewinne zwar nicht gereicht. Trotzdem hieß es am Ende 3:2 für die 2. Mannschaft der SSG Kevelaer.

Noch deutlicher ging die nächste Partie aus: Nicht nur das Endergebnis von 4:1 gegen den SV Eschbach erfreute die Kevelaerer, auch die 400 Ringe von Marco Suppini ließen keine Wünsche mehr offen. Die Gesamtringzahl von 1.964 Ringen ist ebenfalls positiv zu bewerten. Im Einzelnen: Wesley Holthuisen (394 Ringe), Markus Bauer (391) und Luisa Günter (389).

Nur Alison Bollen konnte den Punkt gegen Sarah Zill nicht einfahren und verlor mit 390:394 Ringen ihre Begegnung. Tabellenendstand der zweiten Bundesliga-West nach dem ersten Wochenende: Platz zwei hinter dem PSS Inden/Altdorf.

Der Sportleiter Simon Janssen ist sehr erfreut über die Erfolge der ersten und zweiten Mannschaft: „Es beweist, dass wir mit unseren Teamaufstellungen vollkommen richtig liegen. Wir werden nun mit voller Fahrt in die Saison schippern“.

Die nächsten Wettkämpfe in der ersten Bundesliga finden am 26. und 27. Oktober im niedersächsischen Wietze statt. Die „Zweite“ hat bis zum 10. November frei und empfängt dann Zuhause ihren Gegner PSS Inden/Altdorf.

Ehrungen bei Bier und Schweinshaxe

Zwei Abende, zweimal volle Hütte, das Oktoberfest des SSG Kevelaer war für die Veranstalter erneut ein voller Erfolg.

Garniert mit einer Mass, Schweinshaxen, Hähnchenkeule und Krautsalat als Buffet tanzten, sangen und schunkelten die Gäste in dem Festzelt auf dem Parkplatz nahe des Hülsparks bis in die frühen Morgenstunden zu der Musik der „Franken-Bengels“.

Bürgermeister Dominik Pichler hatte die Ehre, die Feierlichkeiten mit dem Fassanstich und einem gelungenen Schlag zu eröffnen. Gleichzeitig ehrte er die Sporler und Sportlerinnen des SSG, die bei den vergangenen sportlichen Wettbewerben große Erfolge erzielt hatten.