Freude am Sport ist auch im Alter möglich

Rund 340 Sportlerinnen und Sportler aus 136 Vereinen gaben bei den Nordrhein-Meisterschaften der Senioren im Hülsparkstadion ihr Bestes. In Disziplinen von Hoch-, und Weitsprung, Speerwurf oder Laufstrecken von 80 Meter Hürden bis 5000 Meter lieferten sich die Frauen und Männer der Altersklassen von 30 bis 80 spannende Wettbewerbe.
Dabei zeigte jeder Einzelne auf, dass unabhängig vom Alter starke sportliche Leistungen zu erzielen sind. „Die Freude am Sport“ sei es, die ihn motiviere, versicherte Gottfried Bander vom TSV Hochdahl. Der 78-Jährige treibt seit seiner Kindheit Sport und lässt sich beim Weitsprung regelmäßig von seinem mitspringenden Bruder anspornen.
Die Aktiven mussten mit den sehr heißen äußeren Bedingungen zurechtkommen. „Man wird schon vom Warmlaufen nass“, beschrieb der Pulheimer 800-Meter-Läufer Joachim Spölgen die Situation treffend. „Nicht nachdenken, versuchen anzukommen“, meinte der 65-Jährige, der sich später in 3:30,36 den Sieg in seinem Lauf sicherte.
Der Wettbewerb galt vielen als Test für die anstehenden deutschen Seniorenmeisterschaften in Leinefelde vom 12. bis 14. Juli. „Ich habe mir letztes Wochenende an der linken Sehne die Bänder abgerissen und habe beim Endspurt gemerkt, dass das Bein hält“, konnte der amtierende Deutsche Meister der M 55 über 800 Meter, Frank Weber vom TV Refrath, nach seinem Sieg in 2:18,36 Minuten zufrieden feststellen.
Mit den 11,93 Sekunden von Evelin Nagel vom Troisdorfer LG konnte man in der Kategorie W45 zudem noch einen deutschen Rekord vermelden. Und auch „prominente“ Sportler wie die Stabhochsprungfamilie Ritte nutzten die Chance, ihre Formkurve auszutesten. „Die Anlage in Kevelaer ist immer gut. Einen meiner fünf-Meter-Sprünge habe ich vor 40 Jahren hier gemacht“, sagte der für den LAV Bayer Uerdingen/Dormagen startende Wolfgang Ritte (65).
Der mehrfache Senioren-Weltmeister und Senioren-Weltsportler von 2008 hatte in diesem Jahr den Titel als „World Best Master Of The Year: Category Jumps“ erhalten. Er gewann seinen Wettbewerb mit 3,70 Meter trotz schwieriger Windverhältnisse souverän.
Der Vizepräsident des Leichtathletikverbandes Nordrhein (LVN), Harald Eifert, zeigte sich mit dem „sehr guten Verlauf“ der Veranstaltung „auch in Sachen Beteiligung wegen der Hitze“ zufrieden. „Es sind ja keine 20-Jährigen hier.“ Ähnlich sah es Uli Heßing, verantwortlich beim Kevelaerer SV für die Leichtathletik-Abteilung. „Und das Wichtigste ist: es gab keine Verletzten.“