Feuerwehr hautnah

Wie fühlt man sich auf einer Leiter in rund dreißig Meter Höhe? Welche Kleidung trugen die Männer der Feuerwehr vor 50 Jahren? Wie wird man Feuerwehrmann oder -frau? Und wie funktioniert eigentlich die Rettungskette? Diese und noch viele Fragen mehr wurden auf dem „Tag der offenen Tür“ des Löschzugs Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Kevelaers beantwortet.
„Wir haben für den ,Tag der offenen Tür‘ ein halbes Jahr geplant, in einem ,Orgateam‘, das aus 14 bis 15 Leuten bestand, die sich um die Themenbereiche wie Schauübungen und Fahrzeugschau gekümmert haben, erklärt Markus van Oorschot, Organisator und aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. „Wir haben uns in regelmäßigen Abständen getroffen und das Ganze nicht nur für Kinder organisiert. Sondern wir haben versucht, Jung und Alt gleichermaßen anzusprechen – was uns, glaube ich, auch ganz gut gelungen ist.“ Der letzte Tag der offenen Tür sei circa 15 Jahre her, man habe also keine Vorlage gehabt. „Und da sind wir recht froh, dass uns das so gut gelungen ist“, erklärte van Oorschot. Am Sonntag präsentierte man auf dem Gelände der Feuerwehr und des Rettungsdienstes des Kreises Kleve in Kevelaer die Ergebnisse der Organisation.
Auf Erkundungstour an diesem Tag war auch Familie Linßen aus Winternam, wobei die Geschwister Leon und Jan nicht ganz Grundlos der Veranstaltung einen Besuch abstatten: Ihr Onkel, Frank Linßen, ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Somit bot sich an diesem Tag die Möglichkeit, das ehrenamtliche Arbeitsumfeld des Onkels mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Es gab für die Familie einiges zu entdecken. Liveshows gaben beispielsweise Einblicke in die Arbeit der Rettungskräfte in verschiedenen Situationen. Auch lockten viele Aktionsstände mit Angeboten, die nicht nur Spaß machten, sondern auch lehrreich waren. Musikalisch gab zusätzlich der Spielmannszug der Feuerwehr den Ton an, und am Grillstand bewiesen die Mitglieder und Helfer der Freiwilligen Wehr, dass man ein Feuer auch durchaus kulinarisch nutzen kann.
Ihre eigenen Highlights haben Leon und Jan schnell ausgemacht: „Ein beklemmendes Gefühl“, findet der zwölfjährige Jan. Null Sicht mit dem bloßen Auge, und das in einem Raum, in dem einem zusätzlich Qualm das Atmen erschwert, das war die Situation, in die sich Besucher bei einem der Angebote begeben konnten. Hier galt es dann mit Hilfe einer Wärmebildkamera den Raum zu erkunden und Opfer zu lokalisieren. Für den zehnjährigen Leon Janßen hingegen war der Rettungswagen des Rettungsdienstes des Kreises Kleve viel interessanter.
Ein weiteres Highlight hatte an diesem Tag „Pilot Stefan“ mit dem Intensivtransporthubschrauber des Flugrettungsdienstes der Johanniter Marl im Gepäck. „Wo kommt der Hubschrauber her und wo ist er stationiert“ waren die meist gestellten Fragen an diesem Tag, berichtete der Pilot. „Ansonsten interessiert die Leute, was unser Einsatzspektrum betrifft oder was die Maschine kann.“ Denn das präsentierte Modell kann mehr als nur Rettungsdienst. Um das zu erfahren, standen viele bereitwillig Schlange.
Zum Schluss musste auch Familie Janßen noch einige Punkte auf ihrer persönlichen „Laufkarte“ abarbeiten. Das Urteil für die vierköpfige Familie stand jedoch schon vor dem Ende ihres Tages bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kevelaer fest: „Interessant und schön war es“, so ihr Fazit. (vw)