Alte Schätzchen auf vier Rädern

Strahlendes Wetter hatten die 39 Schnauferl-Fahrer des Rotary-Klubs Kevelaer und vor allem ihre teils offenen Roadster gerade nötig und auch verdient. Die Rallyes Nr. 1 bis 4 waren in den Vorjahren in Kevelaer (heute „nur“ Zwischenstation mit Mittagspause) gestartet worden.
Zur bis dato 5. Rallye startete man in Moers am Porsche-Zentrum, das später auch als Ziel aufzusuchen war. Bernd Pool vom Stadtmarketing äußerte die Hoffnung, dass im kommenden Jahr der Start wieder in Kevelaer auf der Hüls erfolgen wird.
Gleich zu Anfang gab’s noch in Moers ein erstes Problem für die Fahrer, die sich wegen auf die Straße versperrenden Baumes gedulden und Zeitverluste hinnehmen mussten.
Zeit- und Hetzjagd sind jedoch auf dieser Rallye verpönt. Vielmehr genossen die Teilnehmer bei beschaulichem Fahren den Niederrhein von Moers und Walbeck über Kempen, Kevelaer und Xanten (nur einige Stationen der insgesamt 180 Kilometer langen Strecke).
Nichtsdestoweniger hatten die Schnauferl sogenannte DK (Durchfahrtkontrollen) zu passieren. Da spielte schon die Reihenfolge der Ankunft eine gewisse Rolle.

Porsche-Speedster-GT-1956.


Nach und nach und teilweise mit Verspätung (auch der „Baumbremse“ geschuldet) kam ein Oldie an, älter und schöner als der andere.
Der älteste Wagen, ein Buick, trug traditionell die Nr. 1, stammt er doch aus dem Jahr 1925. Auch Nr. 2, ein MG, hat schon 71 Jahre auf dem Buckel und es fehlte auch nicht der berühmte Jaguar E vom G-Man Jerry Cotton, genau 60 Jahre alt (der Wagen!), nicht in rot, sondern schwarz lackiert.
Die Kevelaerer wird der Stopp besonders gefreut haben. Denn das Ziel der Gemeinnützigkeit, das die Rotarier satzungsgemäß schon seit Jahren verfolgen, ist in diesem Jahr die Förderung der Ferienlager auf Ameland, deren Gründung vor 65 Jahren von dem Kevelaerer Pastor Hubert Janssen initiiert wurde. Der Präsident des RC Kevelaer, „Freddy“ Voortmann, sagt dazu: „Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, an diesen Ferienfreizeiten teilnehmen zu können“. Als weitere Fördermaßnahme 2019 gehen Gelder des RC Kevelaer an eine Grundschule in Tansania.
Nach der Pause auf der Hüls ging es in den zweiten, nicht minder schwierigen Teil, aber angesichts der Niederrhein-Landschaft und dank des „ersten Rallye-Fahrers“ ein reines Vergnügen.
Sieg für Mercedes
1.900 Strafpunkte waren zu „erreichen“ und den Sieg der diesjährigen Rotary Classic Car Rallye Kevelaer errang ein Mercedes „Pagode“, Baujahr 1969, der Familie Schäfer, die bereits drei Rallyes gewonnen hatten und mit minimalen 60 Strafpunkten auskam.