Entscheidung zur Klassenbildung an der Overberggrundschule vertagt
Am Donnerstagabend hat Kevelaers Schuldezernent Marc Buchholz die lang erwartete – aber nicht die erhoffte – Entscheidung der Bezirksregierung erhalten: Die heute zu Ende gehende zweite Klasse in Kervenheim solle nach den Sommerferien aufgelöst, die Schüler im dritten Schuljahr auf die beiden Parallelklassen in Winnekendonk verteilt werde. Allerdings werde eine dieser beiden Klassen, die 3b, künftig in den Räumlichkeiten in Kervenheim beschult.
Heute morgen hat Schuldezernent Buchholz daraufhin intensiv mit der Bezirksregierung über diese Entscheidung diskutiert. Das Ergebnis: Die Entscheidung über die Klassenbildungen zum kommenden dritten Schuljahr an der Overberggrundschule, mit dem Teilstandort in Kervenheim, wird noch nicht getroffen, sondern bis zum 21. Juli 2017 vertagt. Bis dahin können Eltern der jetzigen Klassen 2a und 2b sich erklären, ob ihre Kinder am Teilstandort zum Schuljahr 2017/2018 beschult werden sollen.
Dieses Modell hatten Schule und Schulträger favorisiert: Würden sich acht Kinder aus Winnekendonk finden, die freiwillig an den Standort Kervenheim wechseln, könnten alle drei Klassen fortgeführt werden. Einzelne Eltern hatten daraufhin zwar die Bereitschaft signalisiert, diesen Standortwechsel in Kauf zu nehmen, um von kleinen Klassengrößen zu profitieren. Diese Bereitschaft war jedoch nicht bis zur Frist am vergangenen Montag schriftlich bestätigt worden. Jetzt gibt es dafür nicht nur eine Fristverlängerung. Die Bezirksregierung hat außerdem signalisiert, dass es genügen würde, wenn fünf Familien bereit wären zu wechseln. Sollte dann – warum auch immer – die Schülerzahl in Kervenheim erneut die Mindestgrenze von 15 Schülern unterschreiten, könne diese dennoch fortgeführt werden. Eine tatsächliche Entscheidung der Eltern über den Standort ist nun bis zum 21. Juli 2017 schriftlich gegenüber der Schule mitzuteilen. Die Schulleitung ist dazu ab Montag, 9 Uhr, in der Overberggrundschule zu erreichen. “Als Schulträger bitte ich die Eltern, die sich für einen Wechsel entscheiden, mir diese Information ebenfalls unter marc.buchholz@stadt-kevelaer.de zukommen zu lassen”, so der Schuldezernent. Er wolle dann kurzfristig helfen, Fragen wie die Schülerbeförderung zu lösen.
“Es ist bedauerlich, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit sieht, einen Tag vor Ferienbeginn, eine Duldung für eine Klassenbildung unterhalb des Richtwertes von 15 Kindern auszusprechen”, erklärte der Schuldezernent im Gespräch mit dem KB. Eltern hatten darauf hingewiesen, dass es nach dem Schulgesetz eigentlich möglich sein müsse, von dieser grundsätzlichen Mindestgröße in Ausnahmen abzuweichen. Dennoch sei er der Bezirksregierung dankbar, sagte Buchholz, dass sie heute Vormittag so viel Zeit für Gespräche aufgebracht und damit immerhin die nun gefundene Lösung ermöglicht habe.
Aufgrund der heute morgen und auch am Vormittag noch laufenden Abstimmungen mit der Bezirksregierung hat es heute nicht den versprochenen Elternbrief mit der Entscheidung gegeben. Der soll nun auf dem Postweg zugestellt werden und dürfte am Samstag die Haushalte erreichen.
Sollte sich auch im zweiten Anlauf bis zum 21. Juli nicht die nötigen fünf wechselwilligen Kinder finden, wird es wohl zu der Entscheidung kommen, die die Bezirksregierung eigentlich schon am gestrigen Abend angekündigt hatte – die Zwei-Klassen-Lösung, verteilt auf zwei Standorte. Einer Zwei-Klassen-Lösung am Standort Winnekendonk hatten Schulleitung und Schulaufsicht bereits im Vorfeld eine Absage erteilt, weil dies vor allem für die Lehrkräfte große organisatorische Probleme bedeuten würde.
Weil klar ist, dass auch der nachfolgende Jahrgang 2018 vor dem gleichen Problem stehen wird, stehen Schulträger und Elternschaft in enger Abstimmung, um die von der Schulaufsicht eingeforderten Veränderungen im Grundschulverbund dauerhaft anzugehen. Spätestens ab 2019 werden den Prognosen nach beide Ortschaften zusammen genügend Grundschüler einschulen, damit drei stabile Klassen gebildet werden können. Ein Wahlrecht über den Standort wird es jedoch nicht mehr geben – auch wenn die Schulleitung sicherlich weiterhin versuchen wird, Wünsche zu berücksichtigen.