Eine Hommage an ihre Stadt

Dreieinhalb Jahre hat es gedauert – jetzt ist es erschienen, das Buch von Heike Waldor-Schäfer und Axel Hundertmarck. Gemeinsam haben die Niederrhein-Redakteurin einer Regionalzeitung und der Fotograf, der seit Jahren auch im „Kevelaerer Blatt“ immer wieder seine Kunstfertigkeit beweist, auf 178 Seiten die schönen und liebenswerten Seiten der Wallfahrtsstadt ausführlich beleuchtet.
Das Schreiben habe etwas gedauert, weil sie auch etwas unterschätzt habe, dass das Verfassen eines Buches etwas anderes ist als die Veröffentlichung und Recherche zu einem einzelnen Artikel, räumte die Journalistin ein. „Man lernt da auch eine neue Technik“, zeigte sie sich genauso wie Hundertmarck „sehr glücklich“ über das Ergebnis des Prozesses.
Es handele sich nicht um ein Buch „mit Zeittafeln, Chroniken oder historischen Abrissen“, so Waldor-Schäfer, „sondern um Geschichts-Geschichten, die sehr individuell“ sind, meinte die 58-Jährige. „Jedes Kapitel kann man für sich nehmen.“ Als Neubürgerin, die „vor sieben Jahren mit Dackel nach Kevelaer gezogen ist“, durfte sie die Faszination des Ortes kennenlernen. „Diese Magie und Anziehungskraft“ rüberzubringen, das sei der Anspruch gewesen.
Der Ort, der sie dabei am meisten überrascht habe, sei die Kerzenkapelle gewesen. „Das war für mich vorher ein düsterer Ort mit Weihrauch. Aber da lebt Geschichte.“ Inhaltlich habe es zahlreiche spannende Aspekte gegeben, die sie im Laufe der Arbeit entdeckt habe, erzählt Waldor-Schäfer.
Als er die Anfrage erhalten habe, habe er sich „gebauchpinselt gefühlt“, gestand Hundertmarck freimütig. Dann habe er sofort angefangen und die ganzen dreieinhalb Jahre über „permanent fotografiert“. Dabei habe er dann Tausende Bilder zusammengebracht, aus denen die Auswahl erfolgte.
So beinhaltet das Buch ganz aktuelle Bilder von der Marientracht und der offiziellen Eröffnung des Solegartens wie auch ältere Fotos vom Papstbesuch – und so grandiose „Glückstreffer“ wie die Malerin, die am Kapellenplatz eine Gnadenkapelle auf Leinwand bannt oder den früheren Wallfahrtsrektor Stefan Zekorn, der in der Gnadenkapelle noch ein Handybild schießt.
„Das Buch hat auch gut in die Reihe des Verlages gepasst“, verwies Waldor-Schäfer auf die konstruktive Rolle des Ahlener Anno-Verlages, der schon mit Büchern wie „Du mein Duisburg“ oder „Du mein Xanten“ regionale Akzente gesetzt hatte.
„Wir machen bewusst subjektive Bücher, die den Ort aus Sicht des Autors und des Fotografen zeigen“, freute sich Geschäftsführer Bernd Krümmer über ein Werk, das „leicht und locker geschrieben ist und Lust auf das Buch und die Stadt macht.“
Auch die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf zeigte sich von dem Werk begeistert und regte an, dass in einer Auflage von 1000 Exemplaren veröffentlichte Buch an Neubürger oder Gäste der Stadt zu vermitteln.
Und was die Geschichten Kevelaers angeht, hat Heike Waldor-Schäfer im übertragenen Sinne „Blut geleckt“. Sie wünscht sich, dass die Kevelaerer sie weiterhin mit Bildern, Informationen und Geschichten zu der Stadt versorgen. „Ich komme auch vorbei und bringe Kekse mit“, will sich die Autorin dafür auch gerne Zeit im persönlichen Gespräch nehmen.
Wer also Bilder oder Dokumente hat oder ähnlich Spannendes erzählen und beizusteuern kann, möge sich über waldorschaefer.heike@t-online.de“ an die Autorin wenden. Vielleicht wird dann ja daraus ein zweites Kevelaer-Buch.