Niemals den Spaß an der Musik verlieren

Aufgeräumt und entspannt wies Thomas Brezinka die Gäste die Treppen des Museums hoch zu dem Ausstellungsraum im Obergeschoss, der diesmal Ort des Sommerkonzertes der „Streichmäuse“ und der „Capella Piccola“ war.

„Das Wichtige ist, dass sie aufpassen, sauber und rhythmisch zu spielen – und dass sie den Spaß an der Musik nicht verlieren“, freute sich der Leiter der „Jungen Streicher Kevelaer“ wie die zahlreichen Freunde, Eltern und Großeltern der Kinder auf die kommende musikalische Stunde.

„Wir sind jetzt seit 21 Jahren hier. Und alle Seiten profitieren davon“, machte er dann nochmal bei der Begrüßung der Gäste den Stellenwert des Klangkörpers deutlich – auch mit Blick auf die neue Museumsleiterin Veronika Hebben, die „hier ganz bescheiden“ (Brezinka) den Klängen der jungen Mädchen und Jungen lauschte.

Anschließend war es Brezinkas Frau Maren vorbehalten, mit den neun kleinen Kindern der „Streichmäuse“ die Bühne zu betreten. Traditionell bildete die heimliche Hymne aller „Streichmäuse“-Generationen – „Happy Go lucky“ von Kathy Blackwell – den Auftakt des Programms. Die zwölf kurzen Stücke – am Piano von Thomas Brezinka begleitet – gerieten dann zu einem abwechslungsreichen Ritt durch die verschiedenen Musikstile.

Die Palette reichte dabei vom „Old Time Waltz“, bei dem sich die Kids im Takt der Musik wiegten, über die „Lummerland“-Melodie aus „Jim Knopf“ , einem verkappten Rock´n Roll („Fast lane“) und „John Ryan´s Polka“ bis zum bewusst „schräg“ und fiepsend vorgetragenen „Something Nasty in the violin case“.

Bei „Fiddle dee dee“ durfte Tim Richter die ersten Takte des vierstimmigen Stückes mit einem ganz kleinen Solo anspielen. „Da ist er ganz stolz drauf“, wusste Maren Brezinka zu berichten. Mit ihrer „Hymne“ und „Jim Knopf“ als Zugabe schlossen sie ihr „kleines“ Programm ab.

Danach durfte das 15-köpfige Ensemble der „Capella Piccola“ zeigen, was es kann – Lena Floerkens vom „Jugendstreichorchester“ war dabei als Cellistin eingesprungen, weil eine der beiden Cellistinnen noch in Paris weilte.

Der Fortschritt im Spiel war da schon hörbar – nicht nur bei dem „slawischen Tanz“ von Antonin Dvorak, Mc Allisters „Fire in the mountain“ oder dem „Ungarischen Tanz Nr. 5“, den das Emsemble schon relativ kompakt, klang- und melodiesicher zu Gehör brachte.
Sehr stabil im Spiel wirkte auch schon Julian Rebant, der bei dem „Allegro“ des „Konzerts a-moll op.3/6“ von Antonio Vivaldi die Sologeige führen durfte.

Die spannendste musikalische Reise unternahm die „Capella Piccola“ diesmal mit der „Jazzin About Suite“ von Pamela Wedgwood. Dabei intonierten die Mädchen und Jungen fünf verschiedene Jazzstile – vom melodischen ck („Take it from here“) über den „Broken String Blues“ und dem „Black Jack“ als fetzig-melodisches Popstück bis zur Ballade „Pink Lady.“
Der Beifall des Publikums nach diesen Darbietungen war mehr als berechtigt. Und Elmar Lehnen, dessen Sohn Johannes eines der Celli bediente, meinte : „Was die Brezinkas für die kulturelle Kinderarbeit hier leisten, ist unglaublich. Die sollte man für den Marketing-Preis vorschlagen.“