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Sarah Stenmans empfängt Familien zum Indoor-Shooting in ihrem Studio an der Neustraße 10 in Kevelaer. Foto: Liane Maas
Seit dem Jahreswechsel hat Sarah Stenmans ein neues Foto-Studio und empfängt ihre Gäste an der Neustraße 10 in Kevelaer.

„Gibt nichts Wertvolleres als Erinnerungen“

Schon beim Betreten des Studios fällt auf: die Frau hat Geschmack. Statt kahler Fotowände empfängt Sarah Stenmans Familien, Paare und Neugeborene in wohliger Atmosphäre. Mit der professionellen Fotografie angefangen hat Stenmans 2019. Seitdem ist einiges passiert.

Fotografin ermöglicht einen besonderen Blick auf Kevelaer

Sie hat den besonderen Blick für Momente, Stimmungen und die viele kleinen, besonderen Dinge, die unsere Umgebung ausmachen und an denen viele dennoch achtlos vorübergehen: Fotografin Raphaele Feldbrügge, Mitinitiatorin der Landpartie am Niederrhein und seit Jahrzehnten in Kevelaer für Kunst und Kultur aktiv, zeigt nun einen Querschnitt ihrer fotografischen Arbeiten in den großen Schaufenstern und im Atelierraum des KUK-Atelier von wirKsam e.V. am Johannes-Stalenus-Platz.

Der Blick auf die sehenswerte Ausstellung ist auch ohne Öffnungszeiten jederzeit gut möglich. Besonders in den Abendstunden, wenn viele Lichter die Fotografien erstrahlen lassen, lohnt es sich, den Stadtbummel am Schaufenster des KUK-Atelier vorbei zu planen.

Kevelaer im Licht

Im rechten Schaufenster steht hier das Thema „Kevelaer im Licht“ im Vordergrund. Unter anderem inspiriert von der ursprünglich geplanten Licht-Aktion des Stadtmarketing der Wallfahrtsstadt, hat sie aus ihrem großen Repertoire stimmungsvolle Abend- und Nachtaufnahmen ausgewählt. Im Mittelpunkt steht ein rotes Fahrrad auf dem herbstlichen Kapellenplatz – das Bild transportiert auf wunderbare Weise die Stimmung dieses besonderen Ortes.

Auch digitale Experimente reizen die Fotografin. Auf diese Weise entstand vor einigen Jahren ihre „Blickbunt-Serie“, die im linken Schaufenster zu sehen ist: Prägende Kevelaerer Gebäude erscheinen hier in einem ganz anderen Licht. Die besonderen Farbeffekte unterstreichen die besondere Wirkung der Orte, die alle Kevelaer-Liebhaber trotz der Verfremdung schnell erkennen werden. Ein Blick in den Raum zeigt, dass auch die Makrofotografie und Landschaftsaufnahmen zum Repertoire der Fotokünstlerin gehören.

„Natürlich wäre ich gerne regelmäßig persönlich vor Ort gewesen, auf schöne Gespräche mit Passanten und Interessierten habe ich mich schon sehr gefreut,“ erzählt Raphaele Feldbrügge „da das aktuell jedoch nicht möglich ist, stehe ich gerne telefonisch oder per E-Mail für Fragen und bei Interesse zur Verfügung.“ Je nach Entwicklung werden eventuell im Dezember Öffnungszeiten angeboten.

Ihre Fotografien präsentiert die Fotografin seit jeher auf vielfältige Weise. Besonders beliebt sind ihre Spruchkarten und die großformatigen Gartenbilder. Alle präsentierten Aufnahmen lassen sich auch in anderen Verarbeitungsweisen und Größen herstellen. Neben dem klassischen Foto auf Papier, wirken sie unter anderem großformatig auf Leinwand, Alu-Dibond oder auch hinter Acryl. Auf diese Weise sind schon zahlreiche Hingucker entstanden, gerade auch bei Menschen, die Kevelaer im Herzen tragen, aber vielleicht nicht mehr hier wohnen.

Die aktuelle Ausstellung wird voraussichtlich bis Ende diesen Jahres zu sehen sein. Im kommenden Jahr hoffen die wirKsam-Aktiven dann neben Ausstellungen auch wieder Workshops, Konzerte und Lesungen veranstalten zu können. Dabei freuen sie sich auf neue Kooperationen und Kontakte, das Kunst- und Kultur Atelier – kurz KUK-Atelier – steht KünstlerInnen für ihre Ideen offen. Ganz gleich ob es als MitnutzerIn des Gemeinschaftsateliers zum Malen ist, für eine Performance oder Residenz oder vielleicht ebenfalls, um die eigenen Werke auszustellen… Interessierte wenden sich mit ihren Vorschlägen und Ideen einfach formlos an den Vorstand.

Offen für KünstlerInnen

Alle Infos zum Verein und die Kontaktdaten gibt es auf www.wirksam-ev.de. Im gemeinsamen Gespräch können dann weitere Details besprochen werden. Das Kunst- und Kreativnetzwerk wirKsam e.V. freut sich auf die Kontaktaufnahme und die Erweiterung des Netzwerkes.

Kontakt zur aktuellen Ausstellung:

Raphaele Feldbrügge,
T.: 02832-80319,
raphaele@feldbruegge.com,
www.ela-art.net.

Der Tierpark Weeze sucht Ihre Lieblingsfotos

Mit mehr als 400 Tieren in über 50 unterschiedlichen Arten bietet der Tierpark Weeze eine Vielzahl von Fotomotiven. Für die Erstellung eines Kalenders, der Ende November 2020 erscheinen soll, wollen die Verantwortlichen Fotos der Besucher verwenden. „Schicken Sie uns Ihr Lieblingsfoto aus dem Tierpark! Bei dem herbstlichen Wetter findet sich bestimmt eine stille Minute, um mal im Fotoarchiv zu stöbern“, heißt es in einem entsprechenden Aufruf.

Das Foto sollte folgende Kriterien erfüllen:
– Aufnahme im Querformat
– eine möglichst hohe Auflösung (bei geringer Auflösung ist ein Druck nicht möglich)
– Tiere und / oder Personen dürfen nicht am Rand des Bildes zu sehen sein, da für den Druck ein Rand von 3mm pro Seite eingerechnet werden muss.

Das Foto sollte in originaler Auflösung ausschließlich via Email an den Tierpark (info@tierparkweeze.de) gesendet werden. Bitte geben Sie in der Email als Betreff „Lieblingsfoto“ ein und geben Sie auch Ihren vollständigen Namen an, damit die Bilder exakt zugeordnet werden können.

Einsendungen sind bis zum 31. Oktober 2020 möglich. Danach erfolgt die Auswahl der Bilder. Mit der Einsendung des Fotos erklären Sie sich mit der Veröffentlichung, auch über den Kalender hinaus einverstanden.

Das Erlebnis Familienfotografie

Schon als Kind griff Sarah Stenmans liebend gerne zur Kamera. „Manchmal durfte ich die von meinem Vater ausleihen“, berichtet die Profifotografin, die mit einem scheinbar etwas anderen Blick durch die Kamera schaut. Sarah Stenmans schafft es immer wieder, im richtigen Augenblick auf den Auslöser zu drücken und den perfekten Gefühlsmoment  festzuhalten.

Warum das so ist, kann sich die Kevelaererin auch nicht erklären. Dennoch, die Ergebnisse ihrer Bilder sprechen für sich. Sarah Stenmans hat sich zu einer erfolgreichen Porträtfotografin entwickelt. „Dass ich das mal zu meinem Beruf machen würde, daran hätte ich nie gedacht“, erklärt die gelernte Erzieherin eher bescheiden.

Am liebsten fotografiert sie alles, was mit Familie zu tun hat. Dabei gilt ihre besondere Aufmerksamkeit den Kindern und Neugeborenen. „Sie sind unbefangen und meist völlig entspannt“, sagt Sarah Stenmans, die ein Familien-Fotoshooting am liebsten in der Natur veranstaltet. Das passende Equipment hat sie immer im Gepäck. Schnell wird eine Hängeschaukel aufgehängt, eine Picknickdecke ausgebreitet, Luftballons aufgepustet, die Fotokamera eingestellt und schon kann es losgehen.

Ein großes Vertrauen

„Ich empfehle den Familien immer einige persönliche Sachen und ein kleines Picknick mitzubringen, das lockert erstens auf und zweitens habe ich so gleich weitere Motive“, erklärt die 30-Jährige, die schon nach kurzem Kennenlernen das Vertrauen der Familien, besonders der Kinder gewonnen hat.

Geschwisterpaar Mia und Ida auf der Schaukel. Foto: S. Stenmans

Ben, Tom und Luke haben die Schaukel für sich erobert. „Ihr könnt ruhig schaukeln…“, fordert Sarah die Kinder auf. Dabei drückt sie immer wieder im passenden Moment auf den Auslöser. „Es soll ein Weihnachtsgeschenk für die Großeltern werden“, erklären die Eltern. Auch sie werden während des Fotoshootings immer entspannter. Sarah Stenmans erfasst während eines 90-minütigen Shootings jede noch so kleine Situation.

Auch Rosalie, Mias Puppe, soll mit auf die Fotos. Klar doch. Sarah Stenmans erfasst mit ihrer Kamera jeden Blick, jede noch so kleine Geste. Ihre Fotos erzählen Geschichten. Geschichten die ein Familienleben wiederspiegeln. Angefangen hat alles mit dem Kauf einer gebrauchten Spiegelreflexkamera. Die kauft sich die Kinder liebende Frau nach der Geburt ihrer Tochter Ida. „Sie musste natürlich auch als Model herhalten“, gibt die inzwischen zweifache Mutter lachend zu.

Es wurde zum Selbstläufer

Ihre Fotos aber werden immer besser, immer professioneller. Tipps und Anregungen erhält sie zusätzlich vom Fotografen Frank Freudenthaler aus Hamburg. „Eigentlich habe ich mir alles selbst beigebracht“, gesteht die junge sympathische Frau, die immer häufiger von Freunden um ein Fotoshooting gebeten wird. „Irgendwann war es ein Selbstläufer“, berichtet Sarah Stenmans, die mittlerweile 4-5 Shootings in der Woche absolviert.

„Ich möchte den Familien mit meinem Fotoshooting ein Erlebnis, etwas Besonderes bieten und geben“, erklärt Sarah Stenmans. Dieses scheint ihr auf spielerisch leichte Art zu gelingen. Denn auf den Fotos spiegelt sich zum Schluss mehr als nur Familienglück.

Eine Hommage an ihre Stadt

Dreieinhalb Jahre hat es gedauert – jetzt ist es erschienen, das Buch von Heike Waldor-Schäfer und Axel Hundertmarck. Gemeinsam haben die Niederrhein-Redakteurin einer Regionalzeitung und der Fotograf, der seit Jahren auch im „Kevelaerer Blatt“ immer wieder seine Kunstfertigkeit beweist, auf 178 Seiten die schönen und liebenswerten Seiten der Wallfahrtsstadt ausführlich beleuchtet.
Das Schreiben habe etwas gedauert, weil sie auch etwas unterschätzt habe, dass das Verfassen eines Buches etwas anderes ist als die Veröffentlichung und Recherche zu einem einzelnen Artikel, räumte die Journalistin ein. „Man lernt da auch eine neue Technik“, zeigte sie sich genauso wie Hundertmarck „sehr glücklich“ über das Ergebnis des Prozesses.
Es handele sich nicht um ein Buch „mit Zeittafeln, Chroniken oder historischen Abrissen“, so Waldor-Schäfer, „sondern um Geschichts-Geschichten, die sehr individuell“ sind, meinte die 58-Jährige. „Jedes Kapitel kann man für sich nehmen.“ Als Neubürgerin, die „vor sieben Jahren mit Dackel nach Kevelaer gezogen ist“, durfte sie die Faszination des Ortes kennenlernen. „Diese Magie und Anziehungskraft“ rüberzubringen, das sei der Anspruch gewesen.
Der Ort, der sie dabei am meisten überrascht habe, sei die Kerzenkapelle gewesen. „Das war für mich vorher ein düsterer Ort mit Weihrauch. Aber da lebt Geschichte.“ Inhaltlich habe es zahlreiche spannende Aspekte gegeben, die sie im Laufe der Arbeit entdeckt habe, erzählt Waldor-Schäfer.
Als er die Anfrage erhalten habe, habe er sich „gebauchpinselt gefühlt“, gestand Hundertmarck freimütig. Dann habe er sofort angefangen und die ganzen dreieinhalb Jahre über „permanent fotografiert“. Dabei habe er dann Tausende Bilder zusammengebracht, aus denen die Auswahl erfolgte.
So beinhaltet das Buch ganz aktuelle Bilder von der Marientracht und der offiziellen Eröffnung des Solegartens wie auch ältere Fotos vom Papstbesuch – und so grandiose „Glückstreffer“ wie die Malerin, die am Kapellenplatz eine Gnadenkapelle auf Leinwand bannt oder den früheren Wallfahrtsrektor Stefan Zekorn, der in der Gnadenkapelle noch ein Handybild schießt.
„Das Buch hat auch gut in die Reihe des Verlages gepasst“, verwies Waldor-Schäfer auf die konstruktive Rolle des Ahlener Anno-Verlages, der schon mit Büchern wie „Du mein Duisburg“ oder „Du mein Xanten“ regionale Akzente gesetzt hatte.
„Wir machen bewusst subjektive Bücher, die den Ort aus Sicht des Autors und des Fotografen zeigen“, freute sich Geschäftsführer Bernd Krümmer über ein Werk, das „leicht und locker geschrieben ist und Lust auf das Buch und die Stadt macht.“
Auch die stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Middeldorf zeigte sich von dem Werk begeistert und regte an, dass in einer Auflage von 1000 Exemplaren veröffentlichte Buch an Neubürger oder Gäste der Stadt zu vermitteln.
Und was die Geschichten Kevelaers angeht, hat Heike Waldor-Schäfer im übertragenen Sinne „Blut geleckt“. Sie wünscht sich, dass die Kevelaerer sie weiterhin mit Bildern, Informationen und Geschichten zu der Stadt versorgen. „Ich komme auch vorbei und bringe Kekse mit“, will sich die Autorin dafür auch gerne Zeit im persönlichen Gespräch nehmen.
Wer also Bilder oder Dokumente hat oder ähnlich Spannendes erzählen und beizusteuern kann, möge sich über waldorschaefer.heike@t-online.de“ an die Autorin wenden. Vielleicht wird dann ja daraus ein zweites Kevelaer-Buch.

Eine Frau, die gerne macht

Schon als Kind erfuhr die gebürtige Wuppertalerin Raphaele Feldbrügge so etwas wie künstlerische Förderung. „Da durfte ich auf eine Kinderkunstschule in Elberfeld“, erinnert sich die heute 60-Jährige, die mit ihrem Mann vor über 35 Jahren ein schönes Haus am Steensweg erwarb und nach und nach ausgebaut hat.
Wo die Wupper einen Bogen macht

Sie wächst mit sieben Geschwistern im idyllischen Beyenburg, einem Ortsteil von Wuppertal auf. „Da ist es so schön, da macht die Wupper sogar extra einen Bogen“, kommt ihr das Bild wieder in den Sinn. Der Vater war Bankangestellter, die Mutter Erzieherin. Beide achteten auf die Begabungen ihrer Töchter und Söhne. „Einer meiner Brüder ist sehr musikalisch und singt. Eine Schwester ist Goldschmiedin geworden, eine hat viel mit Holz gearbeitet.“ Das Umfeld, in dem sich eine künstlerische Ader entwickeln konnte, war also durchaus vorhanden. Die junge Raphaele, die sich gerne „Ela“ nennen lässt, erhielt ab und an von ihrem großen Bruder die Kamera. „Das war aber eher so spielerisch.“
Nach dem Abitur in Elberfeld wollte sie Textildesign in Krefeld studieren, landete aber in Mönchengladbach im Studiengang „Technik“ mit Schwerpunkt Gestaltung. Bei der Aufnahmeprüfung in Krefeld gab sie zwar auch künstlerische Nachweise ab. „Ich hatte aber immer das Gefühl, ich bin dafür zu ordentlich.“ Kurz zuvor hatte sie ihren Mann geheiratet. Beide gingen zusammen nach Aldekerk, ihr Mann übernahm eine Stelle als Polizist in Krefeld. Ihr Sohn wurde 1982 geboren. „Da habe ich meinen ersten Fotoapparat, eine „Petri“-Kamera, geschenkt bekommen“, erinnert sie sich.

Foto: AF


Aus dem Gleichgewicht

Kurz danach kam sie erneut ins Krankenhaus – diesmal aber nicht aus freudigem Anlass. Die Ärzte diagnostizieren Gebärmutterkrebs – mit 23 Jahren. „Das bringt einen aus dem Gleichgewicht“, bekennt Feldbrügge offen. Das halbe Jahr mit Chemo und letztendliche Entfernung der Gebärmutter hinterließen Spuren. „Danach habe ich definitiv bewusster gelebt und wusste das Leben zu schätzen.“ Das Studium war passé, der Sohn wichtiger. „Es war eine gemeinsame, bewusste Entscheidung, in erster Linie Mutter zu sein.“ Die kreative Umbauarbeit im eigenen Haus in Schravelen beförderte aber die in ihr „schlummernde“ künstlerische Ader. Mitte der 80er begann sie einen Aquarell-Malkurs in Geldern, die erste Ausstellung folgte. „Ich hab gemerkt, dass es mir was bringt und gut tut.“
Drei Jahre später stellte sie erstmals im privaten Rahmen ihre Werke aus. Noch waren die Bilder Ton in Ton und zeigten Landschaften, Türen, Blumen. „Ich erhielt von vielen Seiten die Ermunterung, auf dem künstlerischen Weg weiterzumachen.“ Und Feldbrügge machte weiter: sie begann, auf Seide zu malen und stellte unter anderem mit Kevelaerer Künstlern für die Mazedonienhilfe in der Kevelaerer Sparkasse aus. Zu der Zeit arbeitete sie auch in einer Gelderner Rahmenwerkstatt. „Das war eine Berufung für mich und ich hatte die Möglichkeit, meinen Bildern den richtigen Rahmen zu geben.“
In Sachen Malerei wurde sie abstrakter, farbiger und fantasievoller. Sie nahm an Ausstellungen teil, begann 1997, selbst Künstler zur „Kunst im Zelt“ in den eigenen Garten zu holen. „Da wurde ich dann auch computeraffin und habe angefangen, eigenständig Einladungskarten zu gestalten.“ Das nächste Kreativ-Mosaik in ihrer Künstler-Palette entstand. Nach einem Kurs bei der Künstlerin Minou Ghedina in Wetten begann sie, großformartige Acrylbilder zu machen. „Daher stammen auch die großen Mohnblumenbilder.“ Die Motive werden wieder „gegenständlicher“. Mit dem „deutsch-niederländischen Künstlerdorf“ wurde ab 2001 Neuland beschritten. „Da war wirklich kunstinteressiertes Publikum.“ Und sie wagte den Schritt in die Fotografie, als sie an den Straßenkreuzungen im Kreis die Kreuze am Straßenrand fotografierte. „Das muss mal gesammelt und in der Menge gezeigt werden“, war ihre Überzeugung. Mit ihrem Mann fuhr sie die Punkte ab, wo die Kreuze stehen. Feldbrügge zeigte die Kreuze auf Ausstellungen in Kleve, Bergisch-Gladbach, Düsseldorf und beeindruckt dabei mit Behrens und Wolff zwei NRW-Innenminister.
Eigen-artig

Ab 2007 gibt es unter dem Namen „Atelier Eigen-art“ und später im „Atelier der EIGENen ART“ wieder Ausstellungen zuhause. Die Fotografie ist heute dominanter Bestandteil ihres Wirkens. „Ich habe seit fünf Jahren nicht mehr gemalt“, bekennt die 60-Jährige. Sie macht Makroaufnahmen zum Beispiel von Wasser- und Tautropfen. „Die Fähigkeit, auch kleine Dinge wahrzunehmen“, will sie damit schärfen. „Was die Natur uns bietet, das ist so viel.“ Und sie ist im IMAGO-Kunstforum aktiv, organisiert zusammen mit Anne von Rennings die mit dem Marketingpreis der Stadt Kevelaer 2018 ausgezeichnete „Landpartie“. Das Vorbild stammt aus dem Wendland, wo ihr Sohn nach 4 Jahren Wanderschaft als Tischler „hängengeblieben“ ist. Als beide gemeinsam unterwegs waren und abends am Lagerfeuer saßen, stand für sie fest: „Es gibt bei uns so viele Künstler. Das müssen wir in Kevelaer machen.“ Damit hat sich für beide ein Traum erfüllt. „Und wenn ich sehe, was wir für ein tolles Netzwerk geschaffen haben, freue ich mich. Dieses Jahr gibt es 20 Ausstellungsorte – und es werden immer mehr.“
Wirksam

Damit ist Feldbrügges Lust am Tun noch lange nicht ausgefüllt. „Jetzt wollen wir über den Verein wirKsam e.V. noch mehr bewegen.“ Trotz der vielen Aufgaben achtet Feldbrügge auf das innere Gleichgewicht – denn es soll die Ruhe und Zeit für das Eheleben und die drei Enkelkinder bleiben.

Der Fotoclub Lichtstark zeigt die „Heimat Niederrhein“ in der Sparkasse in Kevelaer

Zwölf „lichtstarke“ Mitglieder zählt der „Fotoclub Lichtstark“. Wer sich von deren Tatendrang überzeugen möchte, findet in der Sparkasse in Kevelaer derzeit eine Ausstellung, in der die Hobbyfotografen einige der schönsten Seiten des Niederrheins abgelichtet haben. Einige Motive aus Kevelaer und den Ortschaften sind selbstverständlich auch dabei.
„Zum Thema Niederrhein gibt es so viele tolle Fotomotive, da fällt die Auswahl schon mal schwer“, schreiben die Mitglieder in ihrem Begleittext zu der Ausstellung mit dem Thema „Heimat Niederrhein“. Sie trugen Motive zusammen, besprachen die Werke und haben nun den bescheidenen Wunsch, dass die gezeigten Fotos „den Besuchern Freude bereiten“.
Die Schwerpunkte der Arbeiten der Mitglieder liegen auf ganz verschiedenen Ebenen, etwa Naturfotos, Vögel oder Architektur, aber auch Bildbearbeitung und Composings. Eine der selbst gestellten Aufgaben in der vergangenen dunklen Jahreszeit war beispielsweise die „Lichtmalerei“. „Wo es anfangs im Winter schien, dass Fototouren wegen zu früh eintretender Dunkelheit rar werden, so groß ist die Spannung mittlerweile, wenn die Fotobegeisterten mit ihren selbstentworfenen Tools zum Lightpainting starten und dabei immer wieder neue Ideen entstehen“, erinnern sich die Fotografen begeistert.
Neben den alle 14 Tage stattfindenden Treffen, bei denen es außer einem regen Austausch von Fotos auch „jede Menge Spaß in lockerer Atmosphäre“ gibt und die Mitglieder ihre unterschiedlichen Sichtweisen kennenlernen, wird auch die nähere und weitere Umgebung „per Kamera erkundet“. „Bei gemeinsamen Fototouren geht es schon mal auf Libellenjagd, ins Naturschutzgebiet oder auf eine Halde. Die Fotobegeisterten sind offen für alles.“ Die aktuelle Ausstellung in der Kevelaerer Sparkasse ist nicht die erste ihrer Art, so stellte der Fotoclub schon in der Stadtverwaltung Geldern und im Katharinenhaus in Winnekendonk aus. Informationen und mehr Bilder gibt‘s im Internet: www.fotoclub-lichtstark.de.