Eine Aktion der Umwelt zuliebe

Im zurückliegenden Sommer haben erneut zahlreiche Gartenliebhaber davon Gebrauch gemacht, im Gartencenter Breuer Wildblumensaatgut als Niederrhein-Mischung in wiederverwertbaren Einmachgläsern zu erwerben. „Diese Erfolgsstory hat 2019 begonnen, ohne große Reklame“, erläuterte Johannes Baaken, Leiter des Betriebshofes Kevelaer und Hersteller der besonderen Mischung. Diese Mischung besteht unter anderem aus Ringelblume, Schafgarbe, Margerite, Bartnelke, Natternkopf, Schleifenblume, Bechermalve, Roter Lein, Staudenlein, Zwerglupine, Basilikum, Klatschmohn und Mittagsblume. In diesem zweiten Jahr konnte die Aktion trotz Corona mit dem Verkauf von über 1000 Gläsern erfolgreich fortgeschrieben werden. 2021 soll es mit der Zusammenarbeit weitergehen. Nachdem beim ersten Mal mit den Verkaufserlösen soziale Projekte bedacht wurden, kamen diesmal zwei Naturschutzprojekte zum Zuge.

Als Schirmherr der Aktion übergaben Bürgermeister Dominik Pichler, Heino Breuer vom Gartencenter und der Leiter des Kevelaerer Betriebshofs, Johannes Baaken, am Maasweg in Twisteden jeweils 500 Euro an den Verein „Natur und Kultur im Achterhoek“ und an den „Natur- und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer“.

92 Laubbäume gepflanzt

Der Achterhoeker Verein „NuK“ hatte vor zwei Jahren die Aktion „Grundlos Bäume pflanzen“ ins Leben gerufen. Die hohe Spendenbereitschaft führte zur recht schnellen Pflanzung erster einheimischer Baumarten. Mittlerweile wurden bis zum Frühjahr diesen Jahres 92 Laubbäume an unterschiedlichen Stellen gepflanzt.

Nachdem bereits seit einigen Jahren eine am Maasweg in Twisteden gelegene Fläche mit Wildblumenmischungen bereichert wurde, startete der Natur- und Heimatverein unter dem Vorsitz von Werner Neumann in 2019 eine zusätzliche Kampagne zur Bereicherung der Artenvielfalt. Es gelang, dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren, ortsansässigen Landwirten, Erwerbsgärtnern, der Pfarrgemeinde Sankt Antonius und der Wallfahrtsstadt Kevelaer, eine dreieinhalb Hektar große Ackerfläche in und um Twisteden zu pachten. „Der Gartenbau und die Landwirtschaft sind uns da sehr großzügig entgegengekommen“, unterstrich Neumann. Dort wurde in diesem Jahr auf einigen Flächen schon mit dem Aussäen der Niederhein-Mischung begonnen. Im kommenden Jahr soll diese Arbeit fortgeführt werden.

„Wir machen diese Aktion mit der Blumenwiese und mit dem Naturschutz seit über 30 Jahren, wo noch keiner darüber nachgedacht hat“, sagte Neumann im Gespräch mit dem KB. „Mittlerweile wird ja darüber mehr gesprochen.“ Die Witterung sei bei der Aktion in diesem Jahr „nicht nur auf unserer Seite“ gewesen, formulierte er anhand des warmen Klimas diplomatisch. Da, wo man die Flächen habe nässen können, habe es ordentlich geblüht. „Ansonsten ist es noch etwas dürftig.“

Neumann zeigte sich erfreut über die finanzielle Unterstützung. „Ich finde das schön, wenn uns Breuer Geld dafür zur Verfügung stellt.“  Das sei schon eine Hilfe, auch wenn es sicher nur einen Teil der Investitionskosten deckt. „Wir haben in dem abgelaufenen Jahr über 4000 Euro in das Blumenwiesenpflanzen, in Saatgut undsoweiter gesteckt.“

Naturschutz und weniger Arbeit

Baaken äußerte die Hoffnung, dass die neu angelegte Herbstmischung im Frühjahr kommenden Jahres blühen wird. Die angenehme Begleiterscheinung der Wildblumenflächen sei neben der Tatsache, dass sie dem Naturschutz hilft, auch, „dass die Fläche weniger Arbeit macht.“ Es sei zwingend notwendig, angesichts der Situation der Vogel- und Insektenwelt, etwas zu tun.

Man suche weiter nach öffentlichen Flächen für die Wildblumensaaten, „die Landwirte schauen da auch.“ Die müssten natürlich auch um ihre Existenz kämpfen. „Aber wenn man vernünftig auf sie zugeht, sind sie auch bereit, was zu machen.“