Ein Prost auf die Gemütlichkeit
„Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“ – diesem Goethe-Gedanken folgten am Samstagabend viele der Besucher in der öffentlichen Begegnunsgstätte in Winnekendonk, die sich an den offen gestalteten Tischen und Bänken versammelten, um es sich einfach mal gutgehen zu lassen.
„Der Winnekendonker ist ein Gemütlichkeitsästhetiker und Genießer“, formulierte es Ute Derks auf ihre Art und Weise, zusammensitzend mit Bekannten bei einem Glas. „Das ist eine nette Winzerfamilie, da haben wir schon den Urlaub verbracht“, plauderte die 48-Jährige. Auch Hermann-Josef Essen mit Ehefra Marga hatte es sich mit einem roten Cuvée und einem lieblichen Dornfelder an den stimmungsvoll gedeckten Tischen gemütlich gemacht. „Die Blume, der Geschmack, wenig Säure“ waren seine Kriterien für das edle Getränk.
Daneben konnten die Besucher an der Seitentür der öffentlichen Begegnungsstätte die knusprigen Flammkuchen genießen, die die Mitglieder des Musikvereins ihren Gästen kredenzten. Zwei Stunden lang hatten die Musiker mit Songs wie „Lord of Dance“, „Schiff ahoi“, der „Kuschelpolka“ oder den „Grüßen aus dem Egerland“ die Gäste zum Mitsingen und -klatschen animiert. Danach ging es mit modernerer Musik, Tanz und der Weezer Formation „Flash“ in den verlängerten Abend.
„Der Ablauf und das Konzept haben sich bewährt“, stellte ein sichtlich zufriedener Markus Aben als Vorsitzender des Musikvereins fest. „Schön entspannt alles – der Dämmerschoppen und das jetzt. Das ist was für Jung und Alt, von 30 bis 70, die ganze Bandbreite.“
Rundherum waren tatsächlich nur entspannte Menschen anzutreffen. Die Kalkarerin Tanja Rohlmann war auf Anregung ihrer Winnekendonker Freundin Jennifer Janßen mitgekommen. „Ich komme ursprünglich aus Trier und wohne jetzt hier. Wenn es dann Moselwein gibt, muss man hier her kommen“, weckte das liebliche Getränk vor ihr „Heimatgefühle“.
Und selbst der Mosel-Winzer Manuel Brixius als Anbieter der flüssigen Kostbarkeiten genoss zwischendurch vor der Tür auch mal einen Flammkuchen und machte klar: „Die werden mich nicht mehr los hier, ich komme gerne hoch. Das ist ein netter Schlag Mensch hier. Und das Weinfest ist fast so wie im traditionellen Anbaugebiet.“