Ein Kind des Niederrheins

Viele Landschaften, faszinierende Farben und unterschiedliche niederrheinische Orte gibt es seit einigen Tagen in den Räumen des Katharinenhauses zu sehen.

„Es ist bereits das zweite, eigentlich das dritte Mal, dass Frau Genzel mit ihren Bildern hier zu Gast ist“, erinnerte die Ausstellungs-Organisatorin Claudia Püschel an die erste Bilderschau der 58-jährigen Künstlerin, die als geborene Kevelaererin heute in Winnekendonk „quasi um die Ecke“ lebt.

Nachdem sie schon Mitte der 80er Jahre bei Annette Rischer in Kevelaer einen Aquarell-Malkurs belegt hatte, begann Ulla Genzel aber erst 2013 so richtig intensiv mit der Malerei. Ein Jahr später folgte die erste Ausstellung im Katharinenhaus, die für Ulla Genzel „ein Art Sprungbrett“ und der Schritt hin zur freischaffenden Künstlerin gewesen sei, erzählte Püschel mit Stolz.

Als Dozentin bei der VHS hat sie heute ein kleines Atelier in Geldern und gibt dort zweimal im Monat Malkurse. Und einen Namen gemacht hat sie sich mit ihren drei Damen, die unter anderem als Motiv für den Adventskalender der Stadt Kevelaer fungierten.
Dieses Motiv finde sich auch auf dem vom Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg geschenkten Bild, das im Rahmen der Sonderaustellung „Maybebop“ entstand und das Katharinenhaus zeigt,

„Ich bin ein absoluter Niederrhein-Fan“, gestand Genzel im persönlichen Gespräch über ihre Kunst. „Das ist mein absolutes Lieblingsmotiv – und die Nordsee“, sagte die Künstlerin, die früher lange im Garten- und Landschaftsbau tätig war. „Darüber habe ich einen anderen Blick auf die schönen kleinen Momente, wo man sagt: das sieht aber toll aus.“
Es gebe Stellen, „die wie ein Kleinod erscheinen.“ Diese Kleinode und diese Momente versuche sie dann festzuhalten, egal wo sie am Niederrhein gerade unterwegs sei, ob in Wesel, Issum oder in Winnekendonk. „Wir haben nicht nur plattes Land. Was den Menschen oft fehlt, ist der Blick auf das Kleine“, sagt sie. „Und es ist wichtig, diese Momente nicht verstreichen zu lassen.“

Die meisten Motive versuche sie aus dem Gedächtnis heraus zu bannen, ob es nun ein Flussbett oder ein Blumenbouquet am Wegesrand ist. Vereinzelt greife sie aber auch auf Motiven von Fotografen zurück, die „mittlerweile stolz“ sind, „dass sie ihr Foto als Bild sehen.“ Das Foto sei eine Momentaufnahme „und ich habe die Gelegenheit, das „perfekte Bild“ zu malen. Die Ausstellung soll bis Anfang Januar im Katharinenhaus zu sehen sei „und wird sich noch verändern“, kündigte Genzel an. Denn bis dahin will sie sich noch dem St. Martinszug in Winnekendonk und „Bildern und Geschichten vom Busmann“ widmen, die dann dort zu sehen sein werden.