Seit dem 1. Mai sind André und Vivienne Lesieur bereits mit ihrem Tandemfahrrad unterwegs. Am Feiertag sind sie in ihrer Heimatstadt Rouen im Nordwesten Frankreichs aufgebrochen, ihr Ziel ist Berlin, oder genau genommen das Brandenburger Tor, etwa 1.100 Kilometer von Rouen entfernt. „Das Brandenburger Tor ist ein Symbol für den Frieden, wir fahren für den Frieden in Europa“, betont André Lesieur. „Und wenn wir an einer Kirche vorbeikommen, beten wir dort ein spezielles Friedensgebet. Unsere Tour ist eine Wallfahrt in diesem Anliegen.“

Messe im Klarissenkloster

In der vergangenen Woche führte die Route des französischen Ehepaares auch durch Kevelaer. Sie nahmen am frühen Morgen an der Messe in der Kirche des Klarissenklosters teil und besuchten später die Gnadenkapelle und die Basilika. „Wir kannten Kevelaer nicht, aber es ist ein sehr schöner Ort“, stellten sie fest. „Als Wallfahrtsort ist es nicht mit dem französischen Marienheiligtum in Lourdes vergleichbar, denn das ist viel größer, aber Kevelaer hat seine eigene Atmosphäre.“

Eine festgelegte Route haben die Radfahrer nicht: „Wir schauen, wie weit wir an jedem Tag kommen. Meistens buchen wir unsere Übernachtungen spontan über AirBnB, so auch hier in Kevelaer, das funktioniert prima.“ Der Plan ist, dass sie irgendwann Ende dieser oder Anfang der kommenden Woche in Berlin ankommen. Dann geht es wieder in die französische Heimat zurück. „Es ist nicht unsere erste Tour: Wir sind vor zwei Jahren zu Fuß nach Auschwitz gegangen, wir haben auch schon Pilgerfahrten mit dem Rad nach Rom und nach Santiago de Compostella gemacht. Aber Kevelaer war für uns eine Premiere. Wenn es sich ergibt, kommen wir gerne einmal wieder“, verabschiedete sich das Ehepaar Lesieur.