Ein Hoffest der Nachhaltigkeit

Es war ein reges Kommen und Gehen, das im Zuge des Hoffestes am vergangenen Sonntag auf dem Gelände der Familie Etzold am Hestert vonstatten ging. Viele Menschen nutzten die Chance, sich auf dem 58 Hektar großen Biohof ausführlich umzusehen, im hiesigen Hofladen reinzuschauen und Produkte zu kaufen. Daneben gab es die Gelegenheit, ein gutes Stück Biofleisch, Kuchen oder Kaffee unter dem Pavillon zu genießen oder die diversen Stände im Garten zu betrachten.
Großes Interesse

Als abwechslungsreich erwies sich dabei das Angebot. Unter anderem erzählte die Naturheilpraktikerin Heike Pliska aus Kevelaer, wie man mit basischen Mineralstoffen den Säuregehalt seiner Zellen ins Gleichgewicht bringen könne. Das Straelener Ehepaar Heidi und Rolf van Bebber zog mit seinen Holztischen und Dekoartikeln aus Holz die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Mona Vogelzang und Herman Nettelbusch kamen über ihre tierischen Öl- und Acrylbilder ins Gespräch mit den Besuchern.
Ein definitiver Hingucker waren natürlich die Alpakas von Nicole Feldbusch, die dort für ihre „kunterbunte Alpaka-Welt“ in Goch-Hassum warb. Die kleinen Gäste konnten sich auf einer Strohburg austoben und bei der Seifenblasenmaschine herumtollen.
„Wir haben 2016 das erste Hoffest gemacht, ein Jahr aus privaten Gründen ausgesetzt“, berichtete Biobauerin Miriam Etzold, die sich über das große Interesse der Besucher freute. Sie betonte, wie wichtig es sei, trotz der vielen Arbeit auf dem Hof Aufklärungsarbeit über die biologische Tierhaltung und den Gedanken der Nachhaltigkeit auch im Bereich Ernährung und beim Vertrieb regionaler Produkte zu betreiben.
Dazu führte sie gemeinsam mit ihrem Sohn Jonas an diesem Tag diverse Besuchergruppen über das Gelände, vorbei an den Schweineställen und den festen und mobilen Ställen für die Hühner. Beide erläuterten die Palette des Gemüse- und Pflanzenanbaus auf dem Biohof – von Buschbohnen über Kürbisse, Spargel und Paprika bis Fenchel. Dabei unterstrich Miriam Etzold, dass die Gesellschaft insgesamt viel zu viel an Lebensmitteln unnötig wegwerfe – und erntete für ihre klare Meinung zustimmendes Nicken.
Thema Nachhaltigkeit

Als weiteres Problembeispiel benannte sie die Legehennen, die nach dem Abbau ihrer Leistungsfähigkeit kaum noch zu verkaufen seien und dann von einem Großabnehmer nach Norddeutschland für 50 Cent pro Kilo zum Schlachten gebracht würden. Das rechne sich finanziell nicht und mache mit Blick auf die Nachhaltigkeit und den Vertrieb regionaler Produkte auch keinen Sinn, ergänzte Jonas Etzold.
Und als sie einmal 60 bis 80 Tonnen Möhren-Rohware an eine Sammelstelle liefern wollte, wurden gerade mal 30 Tonnen davon bezahlt, weil der Rest von der Form zu krumm oder von der Farbe her zu grün gewesen seien, so Miriam Etzold. Deshalb verkaufe sie das Produkt lieber selbst in der naturgegebenen Form auf den Märkten der Region.