Dino-Alarm im Museum

Eine Reise in die Vergangenheit unternahmen am vergangenen Samstag Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder mit den gut 120 großen und kleinen Gästen im Kevelaerer Museum. Es ging etwa 80 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der noch die Dinosaurier lebten. In den großen Wäldern der Urzeit lebte auch der kleine Bronto. Am liebsten spielte er Wippen, „Volleyblatt“ oder Verstecken und hatte in den anderen Dinosaurierkindern Salta, Stego und Toro richtig dicke Freunde. Aber ein anderes Dinosaurierkind hörte nicht auf, ihn zu ärgern, zu piesacken und ihm jedes Mal sein Butterbrot oder seine Süßigkeiten zu klauen: Rex, der Schreckliche, der ihm nicht Freund, sondern Feind war. Was kann Bronto nur machen, damit sich dies endlich ändern?, dies war die große Frage des Nachmittags.
Nach und nach kamen die Freunde zu Bronto mit ihren Ratschlägen. „Wenn er was Tolles von dir kriegt, ärgert er dich nicht und lässt dich in Ruhe. Schenk ihm doch etwas zu Fressen!“, meinte Togo. Die Frage wurde auch in die Gegenwart verlegt, denn schon im nächsten Moment wurde die Frage von Opa Wolfgang und Puppe Max gestellt, die gerade im Museumslabor unterwegs waren. Max hatte auch viele gute Ideen. „Ich würde ihm eine riesengroße Schokolade schenken“, meinte er, doch Opa Wolfgang schüttelte nur den Kopf: „Die gab es doch damals noch nicht!“ Und auch ein riesengroßer Kaugummi oder ein riesengroßes Eis konnten nicht die Zustimmung von Opa Wolfgang finden, doch die Idee mit dem Eis wurde gleich übernommen, in Form von Gletschereis, das Bronto für Rex extra durch Kräuter zog und so mit Kräutergeschmack überzog. Doch dieser klaute ihm wiederum das Butterbrot und haute Bronto das Gletschereis noch an den Kopf. „Dieser Fiesling“, meinte der nur. Doch Bronto bekam noch einen anderen Tipp von Dinofreund Salta: „Tu so, als würdest du ihn nicht hören und sehen.“ Doch auch diese Taktik ging völlig daneben, Rex trat Bronto, der in seiner Gegenwart ihn arglos ignorierend ein Lied trällerte, auf den Schwanz und stahl sich wieder mit seinem Butterbrot davon. „Du bist doch eine Donnerechse, Du musst donnern, schimpfen, hauen, ihm eine runterhauen,“ meinte Stego schließlich zu Bronto. Als Rex wieder kam, wurde diese Idee gleich von allen Kindern eifrig verfolgt. Gemeinsam wurde mit unzähligen Kinderfüßen gedonnert, dass dem Rex das Hören verging. Mit seiner Gitarre und viel Phantasie stimmte Opa Wolfgang einen Vers nach dem anderen über Rex an: „Dino rex, am besten Hopp und Ex!“ Doch Rex behandelte Bronto genau so wie zuvor. Deshalb ging es an eine neue Taktik: „Du musst ihm etwas zu essen geben, was komisch schmeckt. Ein ganz besonderes Butterbrot, mit ganz viel scharfen Sachen drauf. So scharf, dass er nie mehr was von dir wissen will.“ Und an Ideen haperte es bei den Kindern nicht: „Pfeffer, Senf, Peperoni, Chili, Zwiebeln, ganz scharfe Chips…“ Und dieses Mal ging der Plan auf. Wie immer schnappte sich Rex einfach Brontos Butterbrot, doch gleich danach musste er Qualm bzw. Kreidestaub spucken, jammerte „Meine ganze Schnute brennt“ und machte sich geknirscht aus dem Staub. „Tyro Rex ab ins Bett“, sang ihm Bronto nach. Wolfgang Kaup-Wellfonder und Dorothee Wellfonder luden am Ende die Kinder noch ein, Max und Toro zu streicheln. Einen Dino im Museum zu streicheln, dieses Angebot ließ wohl kaum ein Kind unbeachtet. Schließlich kann man Dinos im echten Leben ja nicht mehr sehen; bei Johannes (6) wird nun immer, wenn er ein Butterbrot vor sich hat, die Geschichte über Bronto, der mit einem Butterbrot voll scharfer Sachen den großen und fiesen Rex besiegen konnte, wieder lebendig.
Die Vorlage für das Theaterstück bildet das der Bilderbuch-Bestseller „Wie man einen Dino besiegt“ von Hans Willem (1989). Im Oktober 2018 wurde das Stück vom Wodo-Puppentheater zum ersten Mal in Mülheim inszeniert, nun konnten sich auch die Kevelaerer von der tollen Umsetzung dieses Buches in ein Theaterstück und von der Ausdruckskraft der selbst kreierten Marionetten überzeugen. Das fast immer ausverkaufte WoDo-Puppentheater kommt das nächste Mal am 6. April nach Kevelaer mit „Pippi Langstrumpf“.