Die „Spätschicht“ geht in diesem Jahr doch weiter

Die „Spätschicht“ in der Busmannstraße soll in diesem Jahr nun doch weitergeführt werden. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, das die bisherigen Organisatoren der Veranstaltung mit Vertretern der Wirtschaftsförderung, der Hauptstraße, des Krippenmarktes und der IG Busmannstraße im Rathaus am Mittwochmorgen geführt haben. Die Einladung zu einem Gespräch in diesem Rahmen war von Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns angeregt worden. Von Seiten der Organisatoren nahmen Anja Hummler und Andreas Gertzen vom „Schauplatz“, Katharina Peters vom „Teefreund“ und Dirk Heystermann vom gleichnamigen Schuhgeschäft teil.

Man habe sich im Anschluss der Diskussion dazu entschlossen, die Reihe weiterzuführen, wenn auch in abgespeckter Form, machte Andreas Gertzen gegenüber dem KB deutlich. Es habe bei dem Treffen ein paar Impulse und Signale gegeben, die „uns mit viel Zähneknirschen dazu veranlasst haben, zu sagen, wir gehen es nochmal an.“ Vorerst sind für 2020 drei Veranstaltungen angedacht.

Einige offene Baustellen

So habe es vorsichtige Hinweise auf ein mögliches finanzielles Auffangbecken sowohl von Seiten der Wirtschaftsförderung als auch von Vertretern der IG Busmannstraße gegeben. Die Stadt habe auch angedeutet, dass sie sich um die Verteilung der Plakate kümmern will, und auch bei der Stromversorgung will man eine Lösung finden. Es gebe aber noch einige offene Baustellen – so zum Beispiel, ob die Kirche bereit ist, den Luxemburger Platz zur Verfügung zu stellen. Dahingehend habe man die St. Marien-Gemeinde angeschrieben, um dort eine verbindliche Aussage zu erhalten.

„Wir brauchen das auch relativ schnell, weil wir für die Akquise der Food-Trucks und der Künstler, die den Rahmen der Spätschicht gebildet haben, schon sehr spät sind“, machte Gertzen deutlich.  Man müsse sich mit der Kirche auch über mögliche Termine verständigen, damit diese nicht mit anderen Veranstaltungen kollidieren. Was den Punkt Verkauf von Werbeflächen und Anzeigenakquise zur Finanzierung der „Spätschicht“ angeht, hätte man diese Aufgabe gerne an die Stadt abgegeben, weil diese auch die Kontakte zu Händlern und Betrieben hat. Da habe es eine Diskussion darüber gegeben, ob Plakatwerbung noch zeitgemäß ist.

Die Unterstützung fehlte

Für Irritation habe die Selbstverständlichkeit, mit der man von dem Engagement der Beteiligten für eine Fortsetzung der „Spätschicht“ ausgegangen ist, gesorgt.  „Denn für uns war das so ohne Weiteres nicht klar. Wir haben uns ja zurückgezogen, weil uns die Unterstützung für das Projekt gefehlt hat“, sagte Gertzen. Auch die Debatte um eine Ausweitung auf die Hauptstraße, die gar nicht auf der Agenda stehe, habe man nicht verstanden.

Und auch jetzt sind die Initiatoren noch skeptisch. „Man hat gesehen, dass es ein Grundinteresse gibt, die Spätschicht zu erhalten, aber manche haben nicht verstanden, dass es darum ging, aktive und verbindliche Unterstützung anzubieten“, meinte Katharina Peters vom „Teefreund.“  Aus dem privaten Bereich gebe es eine Handvoll Unterstützer für die Veranstaltungstage. „Aber die öffentlichen Mitspieler legen sich nicht so konkret fest, damit wir das Gefühl hundertprozentiger Unterstützung haben. Wir würden uns ein greifbareres Signal wünschen“, ergänzte Gertzen.

Man werde in den nächsten Monaten sehen, was die Aussagen der Beteiligten wert sind. „Das Spannungsfeld des Engagements für eine einzelne Straße sehe ich schon, würde mir da aber auch mehr Rückgrat der Wirtschaftsförderung wünschen, die auch sagt: Ja, das ist eine Kevelaerer Veranstaltung mit Flair, die da stattfindet, von der die Stadt als Ganzes was hat und die wir pushen.“ Wenn man merke, das sich nichts bewege, werde man „entweder den Stecker ziehen oder das Projekt an Nachfolger weitergeben.“