Demenz – was tun?

Die Pflege von Angehörigen, die an Demenz erkrankt sind, und der Umgang mit ihnen sind Herausforderungen, denen sich immer mehr Familien gegenübersehen. Einen Weg, sich in einer solchen Situation zu entlasten und Hilfsangebote zu erkunden, bietet im September das „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“ unter dem Motto „Demenz – Was tun?“ im Hotel Klostergarten an.

In den vergangenen Jahren sind Vortragsreihen bereits mit bis zu 100 Interessierten in Kleve, Goch und Emmerich durchgeführt worden. Hierbei zeigte sich, dass der Informationsbedarf über die Erkrankung weiterhin sehr hoch ist und weiter daran gearbeitet werden muss, das Leben mit Demenz zu enttabuisieren.

Das „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“ ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, Institutionen und Diensten, die sich in der medizinischen Versorgung, Beratung und Betreuung sowie der Pflege von Menschen mit Demenz und für deren Angehörige engagieren. Durch die guten Verbindungen können weitgespannte Hilfsangebote erfolgen und es können Veranstaltungen angeboten werden, die einzelne Einrichtungen nicht stemmen könnten. Teilnehmer erfahren entlastend, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, auch wenn durch die teilweise völlig unterschiedlichen Auswirkungen und Verläufe der Erkrankung es auch nur eine sehr individuelle Hilfeleistung geben kann.

Jens Linderhaus (Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Clemens-Hospital Geldern), Regina Schüren (Leiterin des Bereichs Pflege und Hilfe beim Caritasverband Geldern), Maria Ebbers (Pressesprecherin „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“), Kirsten Lommen (Leiterin des Katholischen Bildungsforums Kleve) und Malcom Lichtenberger (Leiter Ambulante Pflege der Diakonie Sozialstation) stellten das Programm vor.

Sport und Humor

Laut Linderhaus leben in Deutschland 1,6 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Jedes Jahr, so die Schätzung von Fachkreisen, kommen 40 000 Menschen mit Demenz dazu. Dafür benötigen die Angehörigen zunehmend Unterstützung und vor allem Entlastungsangebote. In seinem Vortrag wird es um die möglichst frühzeitige Diagnostik gehen, die viele aus Schamgefühl versäumen, die aber viele Vorteile bietet. Bewährte und neue Therapieverfahren und die psychosoziale Betreuung von demenziell Erkrankten und ihren Angehörigen werden thematisiert; auch ethische und rechtliche Gesichtspunkte sollen beleuchtet werden. Bei allen Vorträgen wird es im Anschluss Gelegenheit geben, mit Referenten und Organisatoren ein persönliches Gespräch zu führen.

Über „Prävention und Bewegung im Alter“ wird Diplomsozialwissenschaftler Arnd Bader sprechen. Demenzerkrankte haben oft einen hohen Bewegungsdrang. Dieser kann durch individuelle Angebote als Ressource genutzt werden. Über Möglichkeiten durch Bewegung nicht nur eine körperliche Stärkung zu erreichen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten länger aktiv zu halten, wird bei dem Vortrag informiert. Sport ist ein gutes Angebot, bei dem der Demente mit anderen in Kontakt steht und dadurch die Rückzugtendenz unterbrochen wird.

Demenz und Humor, wie geht das zusammen? Einen lustigen und gleichsam ernsten Vortrag wird es mit der Referentin und Diplompsychologin Marion Dobersek geben. Unter dem Motto „Humor trotz(t) Demenz“ wird sie zeigen, dass es zwar einen schmalen Grat zwischen miteinander Lachen und über den Dementen lächerlich machen gibt, dass aber gerade Emotionen bei Demenzerkrankten bis zuletzt sehr ausgeprägt sind. Sich erlauben, gemeinsam über Schweres zu lachen, kann nicht nur für den Erkrankten vorteilhaft sein, sondern zur Entlastung der Angehörigen führen.

In der Reihenfolge „Demenz – Was tun?“, „Prävention & Bewegung im Alter“ und „Humor trotz(t) Demenz“ werden die Vorträge am 12., 19. und 26. September jeweils um 18 Uhr im Hotel Klostergarten, Klostergarten 1, in Kevelaer stattfinden. Der Eintritt ist frei. Auch der Besuch einzelner Vorträge ist möglich. Wenn auch nicht zwingend erforderlich, wird doch um Anmeldung gebeten: 02821-721525 oder per E-Mail kbw-kleve@bistum-muenster.de