Schnelle Rettung per Smartphone-App
Seit Juli 2017 sind im Kreis Kleve „Mobile Retter“ im Einsatz. Von anfangs 150 ist ihre Zahl mittlerweile auf 300 gestiegen, die in den ersten zehn Monaten laut Statistik 222 Einsätze absolvierten. Zur Aus- und Fortbildung trafen sich einige der Mobilen Retter Anfang Dezember im Pfarrheim in Kervenheim.
Schnell sein
Die Idee, die hinter dem Konzept steckt, leuchtet schnell ein: Bei Schlaganfall oder Herzinfarkt kommt es neben den richtigen Hilfsmaßnahmen in erster Linie auf die Geschwindigkeit an. Bei Herz-Kreislaufstillstand etwa sinkt nach offiziellen Angaben die Überlebenschance eines Betroffenen schon nach fünf Minuten unter fünf Prozent. Die Rettungsdienste sind aber gerade in ländlichen Gegenden oft nicht in der Lage, den Patienten so schnell zu erreichen. Deshalb sollen die Mobilen Retter direkt aus der Nachbarschaft kommen.
Qualifiziert sein
Dazu müssen sich die qualifiezierten Ersthelfer – das sind etwa Menschen aus medizinischen Berufen oder aus dem Kreis der Feuerwehren – registrieren und eine App auf ihr Smartphone laden. Im Falle eines Notrufes werden von der Einsatz-Leitstelle die orstbezogenen Daten nicht nur an den Rettungsdienst weitergegeben, sonder auch an die App. Die ortet verfügbare Ersthelfer in der Nähe und schickt ihnen eine Anfrage. Bestätigt ein Mobile Retter diese Anfrage, erhält er Details zum Notfall und kann sich auf den Weg machen. Auf der Internetseite des Vereins „Mobile Retter“, der das System in Kooperation mit dem Kreis Kleve betreibt,wir eine durchschnittliche „Eintreffzeit“ der mobilen Retter von 4,49 Minuten angegeben. Damit sind sie in vielen Fällen deutlich schneller vor Ort als der Rettungsdienst.
Leben retten
Grundsätzlich gilt, dass die Mobilen Retter nicht Teil des Rettungsdienstes sind, sondern „nur“ bis zu dessen Eintreffen lebensrettende Maßnahmen wie reanimieren, richtiges lagern oder ansetzen des Defibrilators durchführen sollen. Doch gerade diese Ersthilfe in den ersten Mionuten nach der Alarmierung kann für das Überleben eines Betroffenen entscheidend sein.
Die Mobilen Retter werden selbstverständlich eingehend auf ihre Aufgaben vorbereitet und, wenn erforderlich, entsprechend geschult und qualifiziert.
Mittlerweile sind Mobile Retter deutschlandweit in zehn Landkreisen im Einsatz. Weitere Informationen zum Thema findet man im Internet auf der Seite des Kreises Kleve und auf der Internetseite des Vereins „Mobile Retter“.