Auf der ganzen Linie gewonnen

„Das war einfach nur Spitze“, konnte sich die Vorsitzende des Reitervereins van Bredow Wetten, Annette von Stephoudt, nach zwei Tagen Reitsport und dem ersten großen Turnier in eigener Verantwortung nur bei dem „fantastischen Team“ und dem „phänomenalen Engagement der Wettener Reiter“ herzlich bedanken.
„Bestes Team, beste Besucher – wir habem mit dem Turnier 2017 für unseren Verein auf der ganzen Linie gewonnen“, freute sie sich nach dem Ende über 1100 Nennungen, weitgehend stabiles Wetter und eine ordentliche Publikumsresonanz. Und daraus sprach nicht nur die Erleichterung über die Tatsache, dass nach dem unter besonderen Umständen im letzten Jahr abgesagten Wochenende diesmal die neue Vereinsspitze das Ganze erfolgreich gemanagt hatte – sondern auch der Stolz über einen durchaus überraschenden Triumph.
Besonderer Moment
Denn bereits am Samstag konnte der Verein „seinen“ besonderen Moment erleben – als das Mannschaftsquartett des Vereins in der Besetzung Sara Deselaers (auf Cyrenaika 15), Lena Deselaers (mit Lady 2091), Georg van Bebber auf Lui 88 und Saskia van Stephoudt auf „Zaras Dreams of Scarlet“ etwas überraschend den Sieg im Teamspringen davontragen konnte.
„Das ist immer ´ne Glückssache, aber das nehmen wir gerne mit“, meinte eine überglückliche Saskia van Stephoudt, die mit ihrem Ritt den Sieg in dem Wettbewerb sichern konnte. „Zuhause zu gewinnen, ist nochmal anders, die Leute kennen einen alle. Das ist sehr schön.“
Einige Pferdebesitzer, wie die Düsseldorferin Christina Brechl, nutzten die Gelegenheit, um auf dem „gemütlichen kleinen Turnier“ mal mit Tochter Isabella einen Holsteiner zu testen. Andere, wie das frischgebackene Ehepaar Anna und Jan Grootens aus Uedem, nutzten „vor der kirchlichen Hochzeit“ am 4. August nochmal die Chance, „einen gemeinsamen Voraufgalopp“ im Rahmen ihrer gemeinsamen Dauerleidenschaft vorzunehmen.
Und das 70-jährige Reit-Urgestein Alan Haywood, der in Wetten auch selbst unterrichtet, genoss seine Teilnahme an der neuen Ü- 40-Prüfung in seinem letzten Jahr als Turnierreiter.
„Ich hatte viel Spaß, überall nette Leute kennengelernt – und Kamp-Lintfort und Wetten sind meine Lieblingsvereine“, verfolgte er den spektakulären Ü40-Siegerritt von Annette Jansen-Valkyser (RFV von Driesen Asperden-Kessel) auf „Lucifers Tochter“ und kündigte an: „Dann habe ich für meine Wettener Schüler noch mehr Zeit.“

Eine stolze Siegerin.


Im Rahmen der Veranstaltung wurde die 14-jährige Jule Mertins für ihren Vizemeistertitel als Mitglied des „Team Rheinland“ beim Bundesnachwuchsvierkampf geehrt und den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Markus Heinen, Marianne Kisters, Monika van Diffelen und Myriam Elsinghorst für ihr jahrelanges Engagement gedankt. Am Sonntag gab es dann noch zwei spektakuläre Stürze – unter anderem überschlug sich der Kamp-Lintforter Christian Landwehrs an einem Hindernis. „Beim L-Springen am letzten Hindernis bin ich irgendwo hängengeblieben“, darf er nun mit einem Bänderriß in der linken Schulter die nächsten Wochen erstmal pausieren.
Unter den Zuschauern zeigte sich auch die Junioren-Vize-Weltmeisterin im Luftgewehrschießen, Anna Janshen. Die 15-Jährige gestand dabei gern, dass sie selbst „mal votigiert hat, aber ich hab ja mein Hobby.“ Und Hans-Jürgen Bruns, Vorsitzender des Reitervereins Kevelaer, meinte angesichts der entspannten Atmosphäre: „Das hat Flair.“
Bei dem stärksten Wettbewerb des Wochenendes, dem M-Springen, konnte sich der Gocher Sören Weißenborn mit zwei ästhetisch schönen und souveränen Null-Fehlerrunden gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Auf „Lady Windsor“ holte sich der 21-jährige Reiter vom „Club der Pferdefreunde Goch“ seinen ersten Sieg in einem solchen Springen und den Ehrenpreis der Stadt Kevelaer: „Die Stute hat gut mitgespielt, wir sind beide gut drauf und der Parcours in Wetten hat gepasst“, absolvierte er mit der Decke der Stadt Kevelaer und den platzierten Reitern eine glückliche Siegerrunde.