Gastroenterologisches Zentrum im Wilhelm-Anton-Hospital
„Wer nachts einen Glassplitter verschluckt, kommt zu uns. Wer sonntags unerträgliche Bauchschmerzen hat, kommt zu uns.“ PD Dr. Stavros Katsoulis, Chefarzt des gastroenterologischen Zentrums im Wilhelm-Anton-Hospital, weiß um den mitunter lebensrettenden Service, den er und sein Team den Menschen der Region bieten. „Wir sind das einzige Krankenhaus im Kreis Kleve, das eine endoskopische Notfallbetreuung anbietet – rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.“ 60 Kilometer sind es bis zur nächsten Anlaufstelle in Krefeld. „Das ist für manchen Notfall zu weit“, so Katsoulis.
Notfälle mitten in der Nacht sind jedoch nicht die Regel. „Bauchschmerzen sind unser Tagesgeschäft“, sagt Dr. Katsoulis. Die Gastroenterologie beschäftigt sich mit Erkrankungen der Speiseröhre, von Magen, Dünn- und Dickdarm sowie der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse, vom Magengeschwür bis zum Speiseröhrenkrebs. So auch im Wilhelm-Anton-Hospital.
Katsoulis, seit 2002 Chefarzt im Klinikum, hat an zwei Universitätskliniken gearbeitet, in Kiel habilitiert. Und schwärmt von den Versorgungsmöglichkeiten des Gocher Krankenhauses: „Die Zusammenarbeit der Disziplinen ist außergewöhnlich gut“, sagt er. Die 2013 neu eingerichtete endoskopische Abteilung, deren organisatorischer Leiter er ist, bietet ausgezeichnete Diagnosemöglichkeiten. „Wir arbeiten auf dem aktuellsten Stand der Technik, bestens organisiert, nach den neuesten Hygienestandards“, so Katsoulis. „Das kommt den Menschen zugute.“
Mehr als 2.000 stationäre Patienten betreuen Dr. Katsoulis und sein Team – drei Ober- und fünf Assistenzärzte – pro Jahr. Dazu kommen ambulante Patienten, die nach der Untersuchung nach Hause gehen. „Mehr als 5.000 Endoskopien pro Jahr“, überschlägt Katsoulis. Die Diagnostik seiner Disziplin hat in den letzten Jahren große Sprünge gemacht. Die Bildqualität von Endoskopien oder Endosonografien (Ultraschall von innen) ermöglicht die Früherkennung von Krankheiten und dadurch schonende Behandlungsmethoden. Werden etwa Geschwüre durch eine endoskopische Untersuchung frühzeitig entdeckt, kann man sie unter Umständen endoskopisch entfernen – und erspart den Patienten damit eine aufwendige und belastende Operation. „Wir arbeiten dabei auch mit ganz neuen Methoden der Blutstillung“, informiert Katsoulis. Sogenannte Hämosprays ermöglichen das schonende Verkleben innerer Blutungen.
Nicht in jedem Fall ist Heilung möglich. „Ein fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs ist in der Regel nicht operabel“, sagt Katsoulis. „Aber wir können helfen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.“ Zum Beispiel durch das Einsetzen eines Röhrchens in die Speiseröhre, das einem Patienten das Schlucken von Nahrung wieder ermöglicht. „Das kann ein großer Gewinn sein“, sagt Katsoulis. „Patienten sind auch für Hilfen dieser Art sehr dankbar.“