Wieder Normalbetrieb bei den Stadtwerken

Maske aufsetzen, klingeln, warten und Hände desinfizieren: Das ist vielerorts das derzeit gängige Prozedere, bevor man sein Anliegen vortragen kann. Nicht anders läuft es im Kundencenter der Kevelaerer Stadtwerke, wo man froh ist, wieder „Normalbetrieb“ fahren zu können – „Corona-Normalbetrieb“.

Auch wenn wieder geöffnet ist, ist der Haupteingang doch verschlossen und Mitarbeiterin Nina Borghs lässt jeden Besucher einzeln herein.

Immerhin zählt die städtische Wasserversorgung zu der Infrastruktur, die neuerdings mit dem Modewort „systemrelevant“ belegt wird. Doch Wolfgang Toonen versichert, dass zu jedem Zeitpunkt alles seinen gewohnten Gang ging, beziehungsweise „lief“. Um das zu gewährleisten, wurde die technische Belegschaft in zwei Schichten aufgeteilt, so dass die Arbeit zwischen 6 und 22 Uhr verteilt werden konnte, einschließlich dazwischenliegender Desinfektionspause.

Während der Kernzeit des Lockdown haben die Kevelaerer nicht mehr Wasser verbraucht, berichtet Wolfgang Toonen, aber das Verbrauchsverhalten war ein anderes. Das trockene Wetter im April ließ schon früh im Jahr bei vielen Gartenfreunden die Bewässerung beginnen, allerdings nicht mit der feierabendlichen Verbrauchsspitze ab 17 Uhr, sondern bereits um zwei Uhr nachmittags – Homeoffice eben.

Was das Aufgabenpensum angeht, gab es nur wenige wirklich wesentliche Unterschiede zur Vor-Corona-Zeit. Einer davon ist, dass mancher Hausbesitzer oder Mieter vergeblich auf den vorgeschriebenen Wechsel des Wasserzählers „gewartet“ haben dürfte. Bedingt durch die derzeit noch geltenden kontaktreduzierenden Maßnahmen, werden diese wohl vornehmlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Die Eichbehörde gewährt eine Kulanzzeit bis Mitte 2021.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros galten und gelten die allgemein üblichen Spielregeln, wie man sie inzwischen kennt: Homeoffice, nur ein Arbeitsplatz pro Büro und im Publikumsverkehr stehen die allerorts präsenten Trennwände bereit, um das Ansteckungsrisiko für Mitarbeiter und Besucher zu minimieren.

Noch nicht ganz rund läuft es derzeit bei den Bürgerbussen, die ihren Fahrbetrieb noch nicht wieder aufgenommen haben. Die Abstandsregeln sind in den kleinen Fahrzeugen schwer umzusetzen und würden dazu führen, dass nur drei Fahrgäste pro Tour den Kleinbus nutzen könnten.

Dennoch sind inzwischen Trennwände eingebaut und man steht in engem Kontakt zu den Bürgerbusvereinen, um eine eventuell mögliche Wiederaufnahme des Fahrbetriebes im Juni zu organisieren. Nicht vergessen werden darf, dass alle Fahrer ihre Tätigkeit ehrenamtlich versehen und zum Teil auch der Risikogruppe angehören.