Voller Freude auf das, was auf ihn zukommt

Schon vor dem persönlichen Highlight des Abends wollte sich Heinrich van Bühren nicht in die Karten gucken lassen. „Die Generalprobe war viel zu gut“, musste sich der Präsident der St. Petrus-Schützengilde und zukünftige Festkettenträger über den Verlauf des Abends keine Sorgen machen.

Unter den Gästen im vollbesetzten Bühnenhaus war erstmals der neue Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, aber auch ein guter alter Bekannter. „Im Münsterland ist es wunderbar. aber genauso hier mal wieder Urlaub zu machen“, der frühere Kaplan Hendrik Wenning die Zeit zum aktiven Austausch. Der Kevelaerer Musikverein unter der Leitung von Elmar Lehmen sorgte mit Melodien wie der „Muppet-Show“ für den musikalischen Einstieg.

Danach wurden die Gäste vom Präsident der Geselligen Vereine begrüßt. Peter Tenhaef lobte Kaplan Schwerhoff für seine Übergangsarbeit bis zur Einsetzung von Kauling als Kaplan zum Anfassen mit humorvoller Art. „Sie sparen uns viel Geld“, spielte er auf Kaulings früheren Beruf als Stadtplaner an.

Tenhaef bezeichnete die Kirmesfeierlichkeiten 2017 als „absolute Harmonie“ pur. Er blickte auf das bevorstehende „achte Mal“, dass die Peterei den Festkettenträger stellt und als festgebender Verein die Kirmes ausrichten wird. Danach verabschiedete die Wache der Hubertusgilde vom letzten Jahr „ihren“ Festkettenträger Theo Keysers mit einem bildlichen Rückblick auf die Feierlichkeiten. Zudem gab‘s Blumen und Präsente für Keysers und seinen Adjutanten Georg Bors sowie den Ehefrauen.

Nach der gemeinsamen Performance der swingenden Doppelzentner, des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und des Musikvereins Kevelaer machte es der stellvertretende Brudermeister der Peterei, Manfred Delbeck, noch ein bisschen spannend, wer der 93. Festkettenträger auch anlässlich des 111. Vereinsgeburtstages werden darf: „Er ist seit über 40 Jahren für die Peterei tätig, hat seine Stärken eher im Planen und Kordinieren als bei handwerklichen Aspekten. Das beherrscht er aber in Perfektion.“ Delbeck verwies auf die Hobbys wie Radfahren, Skifahren, Kegeln, Fußball (Schalke 04) und die „dritten Halbzeiten“.
Der stellvertretende Brudermeister brachte auch noch die Familiengeschichte ins Spiel. War doch der Vater des neuen Würdenträgers 1977 Festkettenträger des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr und Festkettenträger just in dem Jahres als sein Sohn bei der Petrusgilde eintrat. Mit dem „kleinen Spiegel“, van Bührens Karnevals-Puppe, begrüßte er dann den neuen Festkettenträger.

Heinrich van Bühren zeigte sich „voller Stolz und Vorfreunde auf das, was auf mich zukommen wird.“ Auch er blickte nochmal auf 1977 zurück: „Viele werden sich noch an Käthe und die leckeren Reibekuchen erinnern.“ Er sei „begeistert vom Zusammenhalt untereinander“ gewesen, als er in die Gilde eintrat. Dass er jedoch mal Festkettenträger oben stehen würde, „daran war nicht zu denken gewesen“.

Heinrich van Bühren sorgte auch gleich für Gelächter, als er das Versprechen erwähnte, dass er seiner Frau Maria gegeben hatte, nicht bei allen Veranstaltungen als Letzter nach Hause zu kommen und seinen Lieblingsspruch „Eins, das geht noch“ lieber vergessen solle. Zur Sicherheit forderte er alle Schützenbrüder auf: „Passt auf mich auf und erinnert mich hin und wieder an dieses Versprechen.“

Zum Adjutant wählte er seinen jahrzehntelangen Freund Werner van Gisteren. „Er könnte auch mein Bruder sein. Er ist ja schon Skat-, Kegel- und Schützenbruder. Und wir fiebern für den gleichen Verein. Blau-Weiß sind unsere Farben.“
Nach der Proklamation folgte die halbstündige Gratulation der beiden Paare. Zudem begann die Verlosung der Preise. Der Erlös geht in gleichen Teilen an das Wettener Hospiz, die Kevelaerer DLRG und die Geselligen Vereine.

Anschließend begann die Gilde begann mit ihrem bunten Programm. Das reichte von einer „Starlight-Express“-Aufführung mit Unterstützung der Einradfahrer von Falke Kervenheim über Video-Einspielungen von Kinder-Quiz und Stabpuppentanz bis zum Schattenspiel über ein Schützenfest.

Besonders originell wirkte die Aufführung der acht unterschiedlichen Typen vom Polizist bis zum Mönch, die mit jeweils einem anderen Satz diametrale Bewegungen nebeneinander vollführten, ohne sich dabei gegenseitig auszuknocken.

Danach war einfach nur noch Party mit DJ Björn Brügann angesagt. Wie ausgelassen es dabei zuging, konnte man um kurz nach 2 Uhr vernehmen, als Musiker und Gäste musizierend durch die Busmannstraße zogen.

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