Ein Macher tritt kürzer

Mit gemischten Gefühlen dürfte Heinz Goemans den Heimatabend der St.-Petrus-Schützen-Gilde verfolgt haben. „Vor 22 Jahren bin ich mit der Vorbereitung zum Heimatabend für die Petri-Schützen angefangen…“, berichtet das scheidende Präsidiumsmitglied der Geselligen Vereine. Dass seine letztmalige Vorbereitung zum jährlich stattfindenden Heimatabend noch einmal den Petri-Schützen galt, sieht Heinz Goemans als glückliche Fügung: „Das macht die ganze Sache rund“, bestätigt er, der jetzt den Weg für Jüngere frei machen möchte, mit einem bescheidenen Lächeln.

Nach 22 Jahren verabschiedet sich Heinz Goemans aus dem Präsidium der Geselligen Vereine. „Aber nur von den Aufgaben, nicht von den Personen“, betont der 69-Jährige, der jetzt vorrangig das Familienleben an der Seite seiner Frau Ursula und seiner in Süddeutschland wohnenden Tochter genießen möchte. „So oft es geht, möchten wir sie, unseren Schwiegersohn und natürlich unsere beiden Enkelkinder dort besuchen“, bestätigt seine Frau das Vorhaben. Sie ist es, die ihren Mann viele Jahrzehnte im Vereinsleben unterstützt hat, ihm den Rücken frei hält. „Ohne meine Frau wären viele Aufgaben nicht denkbar gewesen“, betont Goemans.

1948 wird Heinz Goemans in Kevelaer geboren, besucht hier die Schule, entdeckt schon in jungen Jahren seine Liebe zum Sport, besonders zur Leichtathletik. Der Kevelaerer SV, zunächst noch TuS, wird sein Ursprungsverein. 1963 tritt er seine Ausbildung bei der Stadtverwaltung in Kevelaer an, wird später stellvertretender Leiter des Tiefbauamtes.

Zum Papstbesuch von Johannes Paul II. 1987 vertraut man ihm die Leitung und die Pressearbeit zum bevorstehenden Ereignis an. „Das war schon eine große Herausforderung“, erinnert sich Goemans nur zu gut. Damit wurde aber auch sein eigentliches Talent zur Organisation und Planung entdeckt. Diese Fähigkeiten, gepaart mit seiner Verlässlichkeit, bringen ihn zum Bereich „Fremdenverkehr, Kultur, Schule und Sport“.

Durch Bemühungen des 2012 verstorbenen Präsidenten der Geselligen Vereine, Gerd Plümpe, und auf Wunsch seines Freundes, Peter Tenhaef, wird Heinz Goemans 1996 ins Präsidium der Geselligen Vereine gewählt. Auch hier werden ganz schnell seine Stärken entdeckt und ihm daher die Organisation des Heimatabends übertragen.

Heinz Goemans gelingt es, dem Heimatabend ein neues Kleid überzuziehen. Sein kulturelles Interesse und Theaterbesuche kommen dem Mitglied des Reitervereins und des VFR zugute. „Wir besuchten in Rom einen Ballettabend“, erinnert sich heute seine Frau, „und als mein Mann das Bühnenbild sah, war er fasziniert, nahm diese Idee mit nach Kevelaer“, führt sie weiter aus.

Soweit es die finanziellen Mittel erlaubten, versucht er, seine und die Ideen der jeweiligen festgebenden Vereine in die Tat umzusetzen. Kein Aufwand ist ihm zu viel, Grenzen versucht er zu überwinden, lässt sich jedes Jahr auf neue Persönlichkeiten und Charaktere ein. Kevelaeres Vereine wissen: Was Heinz Goemans sagt, hat Hand und Fuß.

Besonderes Jahr 2008

„Es sind die 14 Vereine Kevelaers, die ein Präsidium erst möglich machen, wir vertreten ihre Interessen“, betont Goemans ausdrücklich. Für sie gibt das Präsidiumsmitglied immer das Beste. Das machte er in einem Interview mit dem KB im Festjahr der Geselligen Vereine, 2008, schon einmal ganz deutlich: „Wir wären als Präsidium ohne Grundlage, wir wären einsame Rufer in der Wüste und arbeitslos“, so damals seine Worte.

Als Adjutant und Freund steht er Festkettenträger Peter Tenhaef 2008 zur Seite. „Das war ein ganz besonderes Jahr“, erinnert sich Heinz Goemans im Gespräch mit dem KB: Im gleichen Jahr führt er seine Tochter zum Altar, erblickt seine erste Enkeltochter das Licht der Welt.
Gesundheitliche Probleme zwingen ihn 2001 vorzeitig zum Ruhestand. „Das war schon ein schwerer Einschnitt“, berichtet der heimatliebende Pensionär, der sein Amt im Präsidium als große Ehre sieht.

Ab jetzt aber verfügt Heinz Goemans, der nach 29 Jahren auch in der Bruderschaft Consolatrix Afflictorum seinen aktiven Dienst beendet, über anderen Freiraum. „Ich glaube es ist ein guter Zeitpunkt“, sagt das scheidende Präsidiumsmitglied. „Wichtig ist, dass die Gemeinsamkeit der Vereine erhalten bleibt, dass die Grundlagen im Auge behalten werden“, so der Wunsch des traditionsliebenden Heinz Goemans.