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„An ihrem Ton sollt ihr sie erkennen“

Es ging früh aus den Federn. Theo Mohn, Sprecher der Ortsgruppe Kevelaer im Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), hatte zu einer Vogelstimmen-Exkursion eingeladen. Treffpunkt war um 5.30 Uhr der Parkplatz hinter dem Betriebshof der Stadt.
Ein leichter Streifen Sonnenaufgang war aus Richtung Winnekendonk zu erkennen, als sich mit dem Exkursionsleiter fünf weitere Naturfreunde auf den Weg über den Hüdderath machten. Am Baggerloch mit den aufgeforsteten Feldgehölzen und den Nierswiesen entlang, vorbei an vereinzelt noch vorhandenen Fragmenten von Wegehecken bis in den Wald zwischen Kevelaer und Weeze mit seinen Niersseitenarmen und Niersmorästen bei Hüdderath.

„Potenziell 100 bis 120 Vogelarten gibt es heute noch in und um Kevelaer“, klärte Mohn auf. Hierbei sei jedoch in den letzten Jahren durch den Rückgang an Insekten, also Futter (in Deutschland haben Entomologen bislang rund 33.000 Arten beschrieben, wovon derzeit mehr als 7.800, also etwa ein Viertel, auf der roten Liste gefährdeter Arten geführt werden), die Menge der einzelnen Spezies deutlich rückläufig. Mohn sieht den Grund für das stark reduzierte Vorkommen von Insekten in der Verwendung von Pestiziden, aber auch dem starken PKW-Verkehr. Zu den Ursachen des Rückgangs zählen Insektenkundler Biotopverluste bei Pflanzen, Zerstückelung der Landschaft, Pestizide-Einsatz, Klimawandel, Monokulturen und geringe Bepflanzung durch Hecken und Feldränder in der Landwirtschaft.

„An ihrem Ton soll ihr sie erkennen“, aber das ist schon eine recht spezifische Art und benötigt einige Erfahrung. Zwitschern, Rufen und Singen sind aber zum Glück nicht die einzigen Erkennungsmerkmale. Gefieder, Größe, Form, Lebensraum oder Tageszeit, an denen man sie beobachten oder hören kann, helfen bei der Bestimmung.

Mohn hatte vor der etwa zweieinhalb Stunden langen Exkursion geschätzt, an die 20 Vögel beobachten oder hören zu können. Von der Nachtigall übers Rotkehlchen bis zur Bachstelze und den Bussard waren es ganze 29 Vögelarten, die von den Exkursionsteilnehmern entdeckt wurden. Hinzu kamen zwei Vögel, die in unserer Region sehr selten sind. Eine Klappergrasmücke ließ sich hören und ein Turmfalke flog über die Teilnehmer hinweg und setzte sich auf die Spitze eines Rohrsystem, was auf einem Tank angebracht war. Somit kamen die Naturfreunde auf beeindruckende 31 Vogelbeobachtungen bei dieser Exkursion. Viele der Vögel wurden an ihren typischen Stimmen erkannt, wenn sie nicht durch einfliegende Maschinen zum Flughafen Weeze oder dem trotz größerer Entfernung ständig durchrauschenden Autolärm der B9 übertönt wurden.

Die Ortsgruppe Kevelaer gehört mit zu den ältesten Gruppen im NABU-Kreisverband Kleve. Der erste regelmäßige Stammtisch fand am 6. Mai 1982 statt. Seit dieser Zeit treffen sich 10 bis 20 aktive Naturschützer aus allen Ortsteilen des Stadtgebietes regelmäßig. Kontakt: Theo Mohn, theo.mohn@t-online.de

Diese Vögel waren da

Diese Tiere wurden erkannt: Nachtigall, Rotkehlchen, Amsel, Heckenbraunelle, Raabenkrähe, Dorngrasmücke, Gartengrasmücke, Mönchsgrasmücke, Bluthämpfling, Kibitz, Rauchschwalbe, Stieglitz, Ringeltaube, Singdrossel, Spatzen, Buchfink, Elster, Enten, Blessralle, Hausrotschwanz, Zaunkönig, Kohlmeise, Zilpzalp, Flussregenpfeifer, Bachstelze, Bussard, Nielgänse mit acht Jungen, Kormoran und Schwan sowie Klappergrasmücke und Turmfalke

Familie Baaken will der Natur eine Chance geben

20 Jahre lang lag das etwa 4.000 Quadratmeter große Grundstück in einem tiefen Dornröschenschlaf. Meterhohe Tannen, Fichten und Kiefern, die von dichten Brombeersträuchern umzingelt waren, ließen kaum einen Blick auf das Naturareal im Achterhoek zu.

“Der Besitzer konnte sich altersbedingt nicht mehr darum kümmern“, sagt Johannes Baaken, der diesen in einer aufwendigen Suche ausfindig machen konnte. In einer gemeinsamen Beratung mit seiner Frau Petra und seinem Sohn Raphael, entschloss sich die Familie Baaken das unmittelbar gegenüberliegende und brach liegende Landschaftsschutzgebiet, was allerdings keiner Kleingartenstreberanlage gleicht, dauerhaft zu pachten. „Wir möchten dieses Gebiet der Natur wieder zurückzugeben, eine Oase der Ruhe für die Natur schaffen“, erklärt der Betriebshofleiter der Stadt Kevelaer.

Das bedeutete aber auch, die Ärmel hochkrempeln und ran an Spaten und Heckenschere. Denn das ziemlich verwahrloste Grundstück benötigte eine intensive Bearbeitung. „Da mussten wir schon mit starkem Gerät ran“, verrät Johannes Baaken, der zuvor die untere Landschaftsschutzbehörde über sein Vorhaben informierte. In Absprache mit dem Kreis konnte dann Anfang des Jahres mit den Arbeiten am „Biotop“ beginnen. „Wir haben eine komplette Rodung vornehmen müssen“, berichtet Baaken.

Orkantief „Friederike“ erledigte den Rest. Für die weiteren Aufräumarbeiten konnte schließlich der starke Wintereinbruch genutzt werden. Freigelegt wurde dabei auch ein 1.500 Quadratmeter großer Wasserteich. „Darin konnten wir schon Fische und Frösche beobachten“, schwärmt der Familienvater, der auch schon Kopfweiden und Sträucher am neuen Feuchtgebiet einpflanzte.

Rat zur Naturerhaltung am Biotop holte sich die naturliebende Familie zusätzlich bei den Mitgliedern vom NuK (Natur und Kultur im Achterhoek). „Das sind wertvolle Ratschläge und Tipps“, bedankt sich Johannes Baaken für die Vorschläge, der sich zudem auch über die eingesetzte Handarbeit freut. Die erfolgte in der vergangenen Woche. Denn die ersten warmen Frühlingsstrahlen lockten Familie Baaken, Bernd Richter und Horst van Lier zur Bepflanzung am Biotop. Dabei wurden Habichtskraut, Sumpfprimeln, Bärlauch und Co. in einer Gemeinschaftsaktion eingepflanzt. Alleine das gefleckte Knabenkraut sieht Horst van Lier bald schon wachsen. „Die Orchidee dürfte an diesem Standort, da ungedüngt, sehr gute Chancen zur Ansiedlung und Fortpflanzung haben“, erklärt der Liebhaber und Züchter heimischer Orchideen.

Im nächsten Schritt wird noch eine ausgesuchte Wildblumensamenmischung eingebracht. „Und dann schauen wir mal, wie sich alles entwickelt“, so Johannes Baaken, der diesem neu erschaffenen Biotop Zeit, Raum und Ruhe schenken möchte. Er will der Natur eine Chance geben. Für Spaziergänger ist diese Naturperle von außen einsehbar, jedoch nicht zu betreten, da dieses wertvolle Biotop nicht gestört werden sollte.

Weniger, aber immer noch genug

Rund 20 Helferinnen und Helfer hatten sich am späten Nachmittag an der Kapelle eingefunden, um sich von dort aus auf die verschiedenen Sammelschwerpunkte rund um Kleinkevelar zu verteilen.

Die Ortsvorsteherin Johanna Ambrosius und der Heimatvereins-Vorsitzende Theo Heuvens hatten wieder zu der Aktion aufgerufen. „Wir machen das schon seit zehn Jahren“, sagte die engagierte 60-Jährige und war nur von der fehlenden Unterstützung durch Kinder etwas enttäuscht. „Es ist Beichttag für die Erstkommunionkinder und Fußball, das ist halt auch wichtig.“

Entlang eines langgezogenen Grabens auf dem Feld fuhr Theo Jansen mit seinem Trecker plus Anhäger und Mülltonne – Karl Heinz Kehren und der neunjährige Joshua lasen mit Zangen den Unrat auf und warfen ihn in die Tonne.

„Immer derselbe Rummel, die müssten das Plastik generell verbieten“, meinte Jansen angesichts der immer wiederkehrenden Funde. „Obwohl alles die Jahre doch weniger geworden ist.“ Ein Eindruck, den später auch einige Helfer bestätigten, auch wenn noch ausreichend viel gefunden wurde.

Gemeinsam mit dem Jungen las Kehren Blumenpötte, Folien und eine Aluminiumsalz-Tüte auf. „Unverständlich, dass die Leute den Müll hier für andere liegen lassen“, sagt er. Aber seiner Überzeugung nach hatte sicher auch der Sturm „Friederike“ einiges mit rübergeweht. Auch Joshua wunderte sich: „Was man hier so findet…“

Jona und Pia sammelten entlang des Velder Dycks. Die beiden Teenager fanden „Zigarettenpackungen, Plastik, ganz viele Blumentöpfe“. An die Folien in den Bäumen kam Theo Heuvens aufgrund der Höhe teilweise gar nicht mehr heran. „Damals bei dem starken Wind“ sei eben vieles weggeflogen.
Was nichts an den vielen Funden „von McDonalds und Co“ an der Lüllinger Straße ändere, wo die Strecke stark befahren sei. Erstaunt war Hans-Gerd Ruelfs über „die Matratze, die in dem Bushaltestellenhäuschen Richtung Wetten“ lag.

Im Ortskern fanden sich „Folien, Polyesterteile, Wein- und Bierflaschen – und Hundehaufen en masse“, bilanzierte Ambrosius nach einer Stunde Arbeit, nach der es dann an der Kapelle zur Stärkung Kaltgetränke und Würstchengab.

„Wir fördern damit auf jeden Fall die Kameradschaft, das Zusammenleben als Kapellenverein – und geben das Bewusstsein für die Tradition und die Sauberkeit im Ort an die nächste Generation weiter“ , fasste Hans Elbers den Sinn des Ganzen in einem Satz zusammen.

Da packen alle geselligen Vereine von Wetten an

Im Juni 1987 gründeten die Vereinsvorstände der Geselligen Vereine Wetten den Heimatausschuss und entsendeten Mitglieder. Seine Aufgaben sind: Brauchtum zu pflegen, Heimatgeschichte und Mundart zu erhalten, dörfliche Struktur zu fördern und Lebensqualität in Wetten zu verbessern sowie Denkmalpflege und Engagement in Umwelt und Natur. Jährlich gehört hierzu auch die Verschönerung mit Blumenschmuck.

100 Ampeln und Kästen

Der Vorsitzende Bernd Ingenhaag hatte die Mitglieder zusammengerufen, um die Hängeampeln und Kästen mit Blumenschmuck der Knoase-Ortschaft zu bepflanzen. Franziska und Franz Gerritzen hatten die Aktion in dem Gartenbau-Betrieb ihres Sohnes hervorragend vorbereitet. Knapp 100 Ampeln und Kästen waren deshalb mit 16 Helfern in nur 45 Minute mit frischer Erde gefüllt und mit Jungpflanzen bestückt. Die Kosten wurden vom Heimatausschuss getragen, die Stadt gibt einen Kostenzuschuss.

Mitte Mai werden sie dann unter anderem auf dem Friedensplatz, der Haupt- und Twistedener Straße und an der Niersbrücke aufgehängt und verschönern dann wieder das Dorfbild. Bis dahin werden sie vor Ort durch die Seniorchefs liebevoll großgezogen.

Im Anschluss an die „schweißtreibende Arbeit“ fand im Pfarrheim Wetten noch für alle Helfer ein gemütliches und ausgiebiges Frühstück statt, welches Else Peters und Doris Jacobs exzellent vorbereitet hatten.

Die nächste große Aktion des Heimatausschusses ist am 1. Mai der „Bierfläsch-Määrt“, der fast schon so etwas wie „der Probelauf für die Kirmes sein soll“, so Ingenhaag. Neben den üblichen Ständen lädt der Heimatausschuss noch Aussteller (u.a. Künstler und Kindertrödel) ein, sich zu beteiligen. Eine Standgebühr wird nicht erhoben. Infos und Anmeldung bei Bernd Ingenhaag, Telefon: 02832/4791.

„Was bringt der Flughafen?“: Bürgermeister stand Rede und Antwort

Die Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm und Luftverschmutzung (AGFL) e.V. hatte zu einem Informations- und Diskussionsabend eingeladen. Auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler war mit von der Partie in der Gaststätte „Zur Brücke“. Dort stellte sich das Stadtoberhaupt den teils kritischen Fragen der Vereinsmitgliedern.

Die AGFL wurde 1996 mit dem Ziel des Widerstands gegen den Weezer Flughafen gegründet. Der Verein fungiert dabei als Sprachrohr der Bürger in der Auseinandersetzung mit der Flughafen Niederrhein GmbH (FN). Neben dem im Namen verankerten Lärm- und Umweltschutz geht es den Mitgliedern auch besonders um den wirtschaftlichen Aspekt des Flughafens.

Vor der Diskussionsrunde wurde unter anderem verkündet, dass es bald keine Flugstarts mehr über Winnekendonk geben soll. In etwa einem Jahr soll dieser Antrag umgesetzt werden. Im Anschluss stand der Bürgermeister Rede und Antwort. So stand direkt die Frage im Raum, welche positiven Aspekte der Flughafen für die Stadt Kevelaer mit sich bringt? Pichler erklärte, dass zwar einige der Fluglinien-Mitarbeiter in der Stadt Apartments beziehen, „besonders viel Geld bringt dies allerdings nicht ein“.

Was könne man denn machen, um gegen den unbeliebten Flughafen vorzugehen? Bei diesem Thema machte Dominik Pichler den Mitgliedern der AGFL wenig Hoffnung. Für eine externe Prüfung bräuchte es eine Mehrheit im Kreistag, was „momentan sehr unwahrscheinlich ist“, so der Bürgermeister. Dies möge vor allem daran liegen, dass der Kreis Kleve dem Flughafen einst einen Kredit über 26 Mio. Euro gewährt hat. Immerhin betonte das Stadtoberhaupt, dass sich Kevelaer gegen eine eventuelle Verbesserung der Flughafenanbindung wehre: „So sind hier keine neuen Straßen in Planung und wir lehnen eine Takterhöhung der Shuttlebusse in Richtung Flughafen ab.“

Ein schwerwiegender Kritikpunkt der Aktionsgemeinschaft ist die vermutete Unwirtschaftlichkeit des Flughafens. Zwar verbucht der Airport Weeze jedes Jahr Gewinne in Millionenhöhe. Doch dies kann sich die AGFL nur anhand des reinen Flugverkehrs nicht erklären. Dabei wird auf die (von der Bezirksregierung Düsseldorf nicht genehmigte) Entgeltordnung von 2007 verwiesen, welche diese Annahme stützt. Weitere Einnahmen durch Großveranstaltungen auf dem Flughafengelände (Beispiel: Parookaville) sehen die Vereinsmitglieder kritisch. Schließlich bräuchte man dafür nicht zwangsläufig einen Flughafen.

Zum Abschluss wurde seitens der Aktionsgemeinschaft noch erwähnt, dass es Hoffnung gibt in naher Zukunft aussichtsreich gegen die FN vorzugehen. Dabei soll es auch um die nach außen teils undurchsichtigen Angaben zum Thema „Altschulden des Flughafens“ gehen. Der Großteil der Rückzahlung des Kredits sei Ende 2016 in eine stille Gesellschaft geflossen. Auf Nachfragen des Vereins sei nicht oder nur ungenügend reagiert worden.

Ob die AGFL in nächster Zeit große Erfolge gegen das Unternehmen erzielen kann, bleibt abzuwarten.

Raphael Schmithuysen

Obstbaumschnitt will gelernt sein

Der Kreisverband Kleve für Heimatpflege ist eine Vereinigung von derzeit 64 Heimat-, Geschichts-, Verkehrs-, Gartenbau- und Naturschutzvereinen im gesamten Kreisgebiet Kleve. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, unsere Heimat als gesunden Lebensraum zu erhalten, den niederrheinischen Raum in seiner typischen Art zu wahren und die Wohnqualität der Region zu stärken.

Der Heimatverein Winnekendonk „Ons Derp“ ist Mitglied in diesem Verband und richtete für diesen eine Schulung für den Schnitt von Obstbäumen aus. Bernhard Lohmann, Schatzmeister im Kreisverband konnte 30 „Obstbaumgärtner“ begrüßen, die durch Heinz-Peter Erkes, Inhaber einer Baumschule, eine sachkundige Einführung in den Obstbaumschnitt erhielten.

Zunächst erklärte Erkes, warum ein regelmäßiger Schnitt und somit die frühzeitige „Erziehung“ von Obstbäumen wichtig sei. Gut gepflegte Obstbäume haben eine Lebenserwartung von gut 50 bis über 100 Jahren. Durch einen konsequenten (jährlichen) Schnitt sind eine bessere Fruchtfolge, ein besserer Ertrag und die Gesunderhaltung des Baumes gewährleistet. Der Wind kann gut durch die Äste wehen und damit Pilzbefall vorbeugen. Die Sonne kann so die Reife der Früchte vorantreiben. Bäume die nicht rechtzeitig oder unregelmäßig geschnitten werden, „vergreisen“ und bilden zunehmend Holztriebe.
Die beste Zeit, um Obstbäume zu schneiden, ist im Winter. Bei einer Temperatur bis zu -15°C.

Hier sind keine Pilzsporen in der Luft, die sich an die Schnittstellen setzen könnten. Bei niedrigeren Temperaturen splittern die Äste und der Baum wird geschädigt. Die optimale Zeit ist unter diesen Temperaturen Februar bis März. Apfel, Birne, Pflaumen und Süßkirschen bilden Früchte an einjährigem Fruchtholz, alle anderen Obst- und Beerenpflanzen an zweijährigem Fruchtholz. Dies ist zu beachten, um nicht das Fruchtholz zu schneidet, was noch gar keine Frucht ausgetrieben hat. Fruchtholz wächst dort, wo der Ast im Vorjahr geschnitten wurde.

Der Schnitt muss schräg verlaufen, so dass das Wasser bei Regen abläuft und nicht auf dem Schnitt stehen bleibt. Dieses kann sonst zur Fäule führen. Wenn der Schnitt dort durchgeführt wird, wo der Ast bereits eine Wulst gebildet hat, sollte dieser auf jeden Fall nicht mit geschnitten werden um einen schnellen Wundschluss zu fördern.

Wenn ein Obstbaum mehrere Jahre nicht geschnitten wurde, benötigt man für einen Rückschnitt ebenso lange, wie die Zeit war, in der er nicht gepflegt wurde. Ein gutes Ergebnis wird nur dann erzielt, wenn der Rückschnitt nicht radikal, sondern in Abschnitten erfolgt. Hierbei sollte der Baum in den nächsten Jahren so ausgedünnt werden, dass genügend Raum für den Einfall von Wind und Sonne bietet.

Bei Johannis- und Stachelbeeren muss der Rückschnitt (wechselnd) immer direkt an der Wurzel erfolgen, sonst kommt es zu einer zunehmenden Verholzung und der Ertrag sinkt bei übermäßigem Wachstum der Pflanzen.

Schneiden will gelernt sein

Obstbäume sind als Kulturpflanzen auf Pflege angewiesen, denn nur ein regelmäßiger Schnitt vor allem bei jungen Bäumen hält die Obstbäume gesund und regt sie zu üppiger Blüte an, und nur so ist eine gute Ernte gewährleistet. Die meist bis in den März andauernde Winterruhe der Bäume ist dafür die günstigste Zeit.

Doch wie schneidet man richtig? Viele Gartenbesitzer sind aufgrund fehlender Kenntnisse und Erfahrungen überfordert, eine fachgerechte Schnittpflege der Bäume durchzuführen. Deshalb bietet der Kreisverband Kleve für Heimatpflege wegen der hohen Nachfrage zwei weitere Demonstrationsschnitte an.

Am Samstag, 17. Februar, treffen sich die Obst- und Gartenfreunde um 14 Uhr am Dorfplatz an der Kirche (Schulstraße) in Hasselt, um unter der Anleitung von Heinz-Peter Erkes, Inhaber einer Baumschule, den richtigen Schnitt von Obstbäumen demonstriert und erläutert zu bekommen. Mitveranstalter sind die Heimatfreunde Hasselt. An die zweistündige praktische Unterweisung schließt sich eine Aussprache an.

Der vierte und letzte Obstbaumschnitt im Jahr 2018 bietet der Kreisverband Kleve für Heimatpflege ebenfalls mit Heinz-Peter Erkes am Samstag, 24. Februar, ab 14 Uhr am Bauernhofkaffee Büllhorsthof, Hestert 6, in Winnekendonk an. Auch hier findet nach der praktischen Unterweisung eine Aussprache mit dem Referenten statt. Mitveranstalter ist der Heimatverein „Ons Derp Winnekendonk“. Kosten werden bei beiden Veranstaltungen nicht erhoben.

Wölfin besuchte Weeze

Kevelaer/Weeze. Bei ihren kurzen Besuchen in NRW, bei dem das Tier auch durch den Kreis Kleve streifte, blieb die Wölfin Naya offenbar unbemerkt. Dem Umweltministerium NRW liegen keine Meldungen aus den betreffenden Zeiträumen vor.

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern hatte am 16. Januar 2018 bekannt gegeben, dass eine Wölfin von Mecklenburg-Vorpommern über Sachsen-Anhalt, Niedersachsen in die Niederlande und weiter nach Belgien gewandert ist. Die Wölfin mit Namen Naya war im Mai 2016 in der Lübtheener Heide südlich von Schwerin geboren und im Herbst 2016 mit einem Halsbandsender ausgestattet worden. Im Oktober 2017 verließ die Wölfin das elterliche Territorium, überquerte die Elbe und wanderte 700 km in Richtung Westen.

Wie Dr. Norman Stier, Leiter des Wolfsforschungsprojektes an der Technischen Universität Dresden, jetzt dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW mitgeteilt hat, berührte die Wölfin Naya auf ihrem Weg von Mecklenburg-Vorpommern nach Belgien im November und Dezember 2017 dreimal kurz das Gebiet von Nordrhein-Westfalen:

In der Nacht zum 30.November 2017 lief die Wölfin ganz im Norden des Kreises Minden-Lübbecke aus Richtung des Großen Uchter Moores kommend zwischen 3:00 und 06:00 Uhr morgens durch den Spreenbruch bei Rahden und das Oppenweher Moor bei Stemwede und dann weiter Richtung Dümmer See.

In der Nacht zum 6. Dezember 2017 versuchte die Wölfin nordwestlich von Osnabrück die Autobahn A 1 zu queren. Um 3:00 Uhr morgens wurde sie dabei in Lotte-Büren im Kreis Steinfurt geortet. Das Umfeld des Autobahnkreuzes Lotte-Osnabrück erwies sich aber als Sackgasse. Sie wandte sich daher zurück nach Norden und fand am 17. Dezember zwischen Osnabrück und Diepholz eine Querungsmöglichkeit auf ihrem weiteren Weg nach Westen.

In der Weihnachtszeit erreichte sie die Niederlande und bog dort in Richtung Süden ab. Möglicherweise suchte sie nach einer geeigneten Stelle, um den Rhein zu überqueren. Am 28. Dezember 2017 kam sie dann von Norden in den Kreis Kleve. Bei Emmerich gelang es ihr zunächst die Autobahn A 3 und dann den Rhein zu überqueren. Sie hielt sich hier nicht auf sondern lief weiter Richtung Süden. Sie querte die Autobahn A 57 im Raum Kalbecker Heide bei Weeze, überschritt in am 29. Dezember 2017 erneut die deutsche Grenze und erreichte den niederländischen Nationalpark de Maasduinen. Sie durchquerte niederländisches Gebiet und zog am 2. Januar 2018 nach Belgien weiter. Sie hält sich derzeit auf einem Truppenübungsplatz 70 km vor Brüssel auf. Naya ist der erste wilde Wolf, der seit mehr als hundert Jahren in Belgien nachgewiesen wurde.

Nutria in der Innenstadt von Kevelaer

 

Die Kevelaerer Feuerwehr wurde zu einem ganz speziellen Einsatz gerufen. An der Marktstraße, nähe St. Klara-Platz, hatte sich ein besonders stattliches Exemplar einer Nutria (Biberratte od. Sumpfbiber) in ein Kellerloch verirrt. Die Feuerwehrleute hatten gehörigen Respekt vor dem verängstigten Tier, da es durch seine Größe und vor allem durch seine hervorstehenden Nagezähne beeindruckte. Nutrias können bis 65 Zentimeter groß werden und acht bis zehn Kilogramm wiegen. Die reinen Pflanzenfresser kommen eigentlich nur an Gewässern vor und sind hier bei uns auch an der Niers heimisch. Um so mehr stellt sich die Frage, was hat die Nuria in der Innenstadt gesucht und wo kommt sie her, da sich in unmittelbarer Nähe des Fundortes keine Gewässer befinden. Das Tier wurde nach der Bergung in der freien Natur entlassen, nachdem ein Tierarzt die Unversehrtheit festgestellt hatte.

Gehölzschnitt im Naturschutzgebiet Fleuthbenden

Im Naturschutzgebiet Fleuthbenden – gelegen an der Issumer Fleuth unmittelbar östlich von Winnekendonk – sollen demnächst umfangreiche Gehölzschnitt-Maßnahmen durchgeführt werden: Seit vielen Jahren durchgewachsene Hecken werden abschnittsweise „auf den Stock gesetzt“, ältere, teils schon auseinander brechende Weiden werden als Kopfbäume geschnitten. Außerdem sollen inzwischen sehr dicht gewachsene Gehölzriegel stellenweise aufgelichtet werden.
Es wird also ganz schön „geholzt“ werden – und das auf dem Gelände der Stadt Kevelaer, das vor über 30 Jahren durch die NABU-Ortsgruppe Kevelaer mit Heckenpflanzungen und der Anlage von Gewässern als „Vogelschutzgebiet“ gestaltet wurde! Da wird sich mancher fragen: Ist das denn Naturschutz?
Aus der Sicht des  NABU gibt es gute Gründe für diese Maßnahmen: In der niederrheinischen Kulturlandschaft werden Hecken üblicherweise regelmäßig geschnitten. So entsteht eine offene, lichte Landschaft, die zahlreichen Vogel- und anderen Tierarten Lebensraum bietet und deren Gehölze die Wiesen vor Dünge- und Pestizideinträgen aus den umliegenden Äckern schützen.
Dieser Heckenschnitt ist in der Fleuthbende leider lange Zeit unterblieben, und auch die Erlen und Weiden am Ufer der Fleuth wachsen immer weiter in die Wiese hinein. So ist diese inzwischen von, dichten „Gehölzmauern“ umgeben und wird stark beschattet. Die hohen Gehölze könnten auch ein Grund dafür sein, dass sich auf dem Storchenmast im Gebiet bislang keiner der am Niederrhein immer häufiger auftretenden Störche zur Brut niedergelassen hat. Auch die regelmäßige Wiesenmahd, die notwendig ist, um die artenreichen, ungedüngten Feuchtwiesen zu erhalten, wird durch die stetig wachsenden Sträucher und Bäume zunehmend schwieriger.
Die geplanten Arbeiten dienen also dazu, den ursprünglich angestrebten Zustand des Schutzgebietes wieder herzustellen und die hier seit langem erfolgreich praktizierte naturschutzgerechte Wiesennutzung zu erhalten. Zur Schonung der Natur werden die Gehölzarbeiten ausschließlich im Winter durchgeführt, und sie werden sich daher voraussichtlich auf zwei bis drei Jahre verteilen.
Die Maßnahmen finden in den nächsten Wochen im Auftrag des NABU Naturschutzzentrums Gelderland mit Unterstützung der Stadt Kevelaer als Eigentümerin statt.