Gehölzschnitt im Naturschutzgebiet Fleuthbenden

Im Naturschutzgebiet Fleuthbenden – gelegen an der Issumer Fleuth unmittelbar östlich von Winnekendonk – sollen demnächst umfangreiche Gehölzschnitt-Maßnahmen durchgeführt werden: Seit vielen Jahren durchgewachsene Hecken werden abschnittsweise „auf den Stock gesetzt“, ältere, teils schon auseinander brechende Weiden werden als Kopfbäume geschnitten. Außerdem sollen inzwischen sehr dicht gewachsene Gehölzriegel stellenweise aufgelichtet werden.
Es wird also ganz schön „geholzt“ werden – und das auf dem Gelände der Stadt Kevelaer, das vor über 30 Jahren durch die NABU-Ortsgruppe Kevelaer mit Heckenpflanzungen und der Anlage von Gewässern als „Vogelschutzgebiet“ gestaltet wurde! Da wird sich mancher fragen: Ist das denn Naturschutz?
Aus der Sicht des  NABU gibt es gute Gründe für diese Maßnahmen: In der niederrheinischen Kulturlandschaft werden Hecken üblicherweise regelmäßig geschnitten. So entsteht eine offene, lichte Landschaft, die zahlreichen Vogel- und anderen Tierarten Lebensraum bietet und deren Gehölze die Wiesen vor Dünge- und Pestizideinträgen aus den umliegenden Äckern schützen.
Dieser Heckenschnitt ist in der Fleuthbende leider lange Zeit unterblieben, und auch die Erlen und Weiden am Ufer der Fleuth wachsen immer weiter in die Wiese hinein. So ist diese inzwischen von, dichten „Gehölzmauern“ umgeben und wird stark beschattet. Die hohen Gehölze könnten auch ein Grund dafür sein, dass sich auf dem Storchenmast im Gebiet bislang keiner der am Niederrhein immer häufiger auftretenden Störche zur Brut niedergelassen hat. Auch die regelmäßige Wiesenmahd, die notwendig ist, um die artenreichen, ungedüngten Feuchtwiesen zu erhalten, wird durch die stetig wachsenden Sträucher und Bäume zunehmend schwieriger.
Die geplanten Arbeiten dienen also dazu, den ursprünglich angestrebten Zustand des Schutzgebietes wieder herzustellen und die hier seit langem erfolgreich praktizierte naturschutzgerechte Wiesennutzung zu erhalten. Zur Schonung der Natur werden die Gehölzarbeiten ausschließlich im Winter durchgeführt, und sie werden sich daher voraussichtlich auf zwei bis drei Jahre verteilen.
Die Maßnahmen finden in den nächsten Wochen im Auftrag des NABU Naturschutzzentrums Gelderland mit Unterstützung der Stadt Kevelaer als Eigentümerin statt.