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Premiere für den neuen Präsidenten

Die Bürgerschützen-Gesellschaft Kevelaer 1881 e.V. versammelte sich zur Jahreshauptversammlung. Nach einem zünftigen Abendessen eröffnete Präsident Stefan Boßmann seine „erste“ Jahreshauptversammlung.
Im Vorjahr hatte Boßmann die Präsidentschaft nach über 30-jähriger Tätigkeit seines Vorgängers, des heutigen Ehrenpräsidenten der Gesellschaft, Hermann Voß, übernommen. Mit ihm startete ein überwiegend neugewählter Vorstand. Die Schützenbrüder konnten gemeinsam mit ihrem Präsidenten auf ein gutes und erfolgreiches Schützenjahr zurückblicken. Stefan Boßmann dankte im Geschäftsbericht den vielen helfenden Händen bei den unterschiedlichen Anlässen. „Nur so“, seine Worte, „lässt sich ein Vereinsleben interessant und im guten Miteinander leben“. Mit gewissem Stolz durfte er bereits an diesem Abend verkünden, dass sich zwei Königsanwärter für das diesjährige Vogelschießen gefunden haben.
In den letzten Jahren hatten sich die Aspiranten meist sehr viel Zeit gelassen, ihre Bereitschaft dem Präsidenten und dem Vorstand mitzuteilen. So können sich in diesem Jahr die Bürgerschützen mit einer hoffentlich großen Beteiligung am 25. Mai auf den Weg zur Vogelstange machen.
Nach knapp zwei Stunden Sitzung, das gemeinsame Abendessen eingeschlossen, beendete Präsident Stefan Boßmann den offiziellen Teil des Abends. Den Schützenbrüdern blieb damit noch genügend Zeit, den Abend gemütlich beim Bier ausklingen zu lassen.

Minigolfplatz öffnet wieder

Wer an den kommenden Ostertagen lieber eine ruhige und entspannte Kugel schieben, beziehungsweise schlagen möchte, dürfte am Twistedener Minigolfplatz bestens aufgehoben sein. Die idyllisch gelegene Anlage öffnet ab Karsamstag, 20. April 2019, wieder seine Pforten und freut sich auf Minigolfschläger schwingende Besucher.

Neue Schläger

„Und das mit neuen Schlägern“, versichert der gute Geist des Minigolfplatzes, Horst Ehren. Aber auch sonst waren die ehrenamtlichen Mitglieder des Natur- und Heimatvereins Twisteden-Kleinkevelaer e.V., die den Twistedener Minigolfplatz betreiben, in der Winterpause nicht untätig. Eine ansehnliche Holzwand verhindert jetzt einen unschönen Blick auf Gartengeräte und Mülleimer. „Die war nötig“, erklärt Werner Neumann, Vorsitzender des Heimatvereins, „denn immer wenn die Besucher von der Toilette kamen, oder hier warten mussten, richtete sich der erste Blick auf die Mülltonnen – und das ist alles andere als schön“, berichtet der Heimatliebende Naturfreund, dem eine intakte und sauber wirkende Anlage sehr am Herzen liegt.

So krempelten einige Mitglieder nicht nur die Ärmel hoch, sondern griffen gleichzeitig zu Schaufel und Werkzeug, um eine stattliche Holzpalisade aufzustellen und gleichzeitig einen angemessenen Platz für Mülltonnen und Arbeitsmaterial zu schaffen. „Besonders angenehm in den Sommermonaten“, versichert Neumann, der lobende Worte für ein engagiertes Putzfrauenteam findet. „Sie haben die gesamte Anlage in den vergangenen Tagen vom Winterstaub befreit“, betont Doris Mierzwa, zweite Vorsitzende des Heimatvereins.

Beitrag zur Mithilfe gefragt

Dennoch stimmt das allgemeine Engagement im Natur- und Heimatverein Twisteden das Vorstandsteam etwas traurig, wenn sich nicht sogar Enttäuschung breit macht. „Ich wünsche mir eine breitere unterstützende Mithilfe. Eine Mithilfe, die nicht immer nur von den gleichen Mitgliedern erfolgt“, erklärt Neumann. „Es reicht nicht, 10 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr zu zahlen – da müsste auch schon ein kleiner Beitrag zur Mithilfe erkennbar sein“, führt der Vorsitzende weiter aus. Es dürfe doch kein Problem darstellen, vielleicht einen halben Samstag für den Heimatverein einzuplanen, so der Wunsch des stark engagierten Mannes. Denn schließlich lebten eine Dorfgemeinschaft und ein Heimatverein vom Engagement eines jeden Einzelnen. Nur so kann der Betrieb eines gepflegten Minigolfplatzes, wie er in Twisteden vorzufinden ist, aufrechterhalten werden.

Kostenlos spielen

Das Spielen auf dem Minigolfplatz ist auch weiterhin kostenlos. Kaffee, Getränke und Eis können am gemütlichen und von freundlichen Damen und Herren besetzten Kiosk erworben werden. Damit es noch gemütlicher wird, darf auf der neuen Bestuhlung Platz genommen werden. Reservierungen für den Grillplatz gibt es unter der Nummer: 0173 2601480. Außer donnerstags kann täglich von 15 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 13 bis 20 Uhr gespielt werden. Das Team des Natur- und Heimatvereins Twisteden freut sich ab Samstag, 20. April 2019, auf eine neue Minigolfsaison. 

Mit dem Fahrrad an die Ostsee

Am 25. Mai 2019 werden acht Kinder im Alter von zwölf bis 13 Jahren in circa vier Wochen mit dem Fahrrad von der tschechischen Grenze bis an die Ostsee fahren. Die Leitung des Projekts „Das ganz große Abenteuer“ trägt Thomas Binn, Kevelaerer Filmemacher, Sozialpädagoge und Gründer des Vereins Zielpunkt Meer e.V.

Das Projekt wird unter anderem in Zusammenarbeit mit der Aktion Kindertraum realisiert, die einen Teil der Finanzierung übernehmen. Außerdem sind vier Schulen aus dem Kreis Kleve beteiligt, von denen jeweils zwei Schüler am Projekt teilnehmen: Collegium Augustinianum Gaesdonck (Schulleitung Doris Mann), Kardinal-von-Galen-Gymnasium Kevelaer (Karl Hagedorn), Gesamtschule am Forstgarten Kleve (Dr. Rose Wecker) und Lise-Meitner-Gymnasium Geldern (Dr. Achim Diehr).

Die Reise der Kinder wird von Thomas Binn und seinem Team für eine Kinodokumentation verfilmt.

Die Autobahn ist tabu

„Das Entscheidende ist, dass durch dieses Projekt gezeigt wird, dass es möglich ist, dass Kinder durch die Gegend fahren und sich selbst organisieren“, erklärt Karl Hagedorn. Thomas Binn möchte sich als Begleiter weitestgehend zurückhalten und nur eingreifen, wenn es notwendig ist. Die Kinder werden die ganze Zeit für sich selbst sorgen und die Planung übernehmen. „Eingreifen werde ich ganz klar, wenn Gefahren auftreten. Also die Abkürzung über die Autobahn wird‘s nicht geben“, lacht Binn. Die Kinder sollen auf der Reise die größtmögliche Freiheit bekommen. Es gibt jedoch eine große Regel: Die Gruppe darf sich nicht trennen.

Mit dem Projekt wolle man bei den Kindern am Ende der Kindheit einen Impuls setzen, erklärt Binn. Das Alltagsleben der Kinder sei vor einiger Zeit noch viel freibestimmter gewesen. Heute habe sich viel verändert. Der Radius, in dem sich die Kinder vom Elternhaus entfernt frei bewegen, sei von früher fünf Kilometern auf 200 Meter geschrumpft. Dem wolle man entgegenwirken.

Handys bleiben Zuhause

Ganz von den Eltern abgeschnitten werden die Kinder in den vier Wochen nicht sein. Auf dem Weg befinden sich zwei Postämter, an die die Eltern Briefe schicken können und von wo aus die Kinder Briefe zurück schreiben können. Smartphones bleiben Zuhause, erzählt Binn weiter. Auch für die Eltern kann diese Situation eine Herausforderung sein. Der Filmemacher erzählt lächelnd, was er den Eltern im Voraus mitgeteilt habe: „Bitte, bitte ruft nicht an, um mal eben zu fragen, wie es eurem Kind geht.“

Den möglichen Gefahren einer solchen Reise sieht der Projektleiter gelassen entgegen: „Wenn man Hilfe braucht, ist auch relativ schnell Hilfe da. Von daher gehe ich da entspannt ran.“

Thomas Binn betritt mit diesem Projekt kein völliges Neuland. Er meistert mit seinem Verein Zielpunkt Meer e.V. jedes Jahr Touren, bei denen bis zu 40 Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren mit ihren Betreuern ans Meer radeln.

Beim diesjährigen Projekt ist die Gruppe deutlich kleiner und zudem in viel höherem Maße auf sich selbst gestellt. Zunächst werden die Teilnehmer eine Strecke mit der Bahn zurücklegen, um vorerst eine Nacht in einer Jugendherberge zu übernachten. Anschließend folgt die Fahrt an die tschechische Grenze. Von dort aus geht es 1.200 Kilometer mit dem Fahrrad über den innerdeutschen Grenzweg bis an die Ostsee. „Es geht nicht darum, möglichst schnell möglichst viel Strecke zu machen. Der Weg ist das Ziel“, verdeutlicht Binn. Es sei nicht schlimm, wenn man die Ostsee nicht erreicht.

Zehn Euro pro Tag

Um die Kinder gut auf die Fahrt vorzubereiten, werden verschiedene Workshops organisiert: Wie repariere ich ein Fahrrad? Wie gehe ich mit meinem Zelt um? Und wie bediene ich eigentlich einen Gaskocher? Dies sind Themen, mit denen sich die Teilnehmer unter anderem vor der Reise auseinandersetzen.

Jedes Kind bekommt pro Tag zehn Euro Budget. Ob sie das Geld täglich oder jeweils in größeren Beträgen bekommen, und wann es ausgegeben wird, entscheidet die Gruppe selbst. Ein weiterer selbstständiger Schritt. „Wir sind sozusagen nur als pädagogisches Backup hinten dran“, erklärt Binn.

„Ich glaube, die Kinder, die dieses Projekt mitmachen, kommen gestärkt heraus. Für die Kinder ist es eine Wahnsinns-Chance“, wirft Ute Friese, Geschäftsführerin Aktion Kindertraum, einen Blick auf die Zeit nach dem Projekt „die Kinder werden in der Lage sein, ihre Träume zu verwirklichen – auch, wenn sie Unterstützung brauchen. Aber sie werden so gestärkt da raus kommen.“

Wie die Kinder ihre Reise meistern und ob das Ziel Ostsee erreicht wird, wird im März 2020 im Kino zu sehen sein. Dort wird der Dokumentarfilm zunächst gezeigt. Später wird er auch im Fernsehen ausgestrahlt.

Eine Plattform der Musik

Klein, aber fein präsentierte sich die „gute Stube“ der „Einhorn“-Gaststätte für den musikalisch abwechslungsreichen Abend am Samstag, 13. April 2019. Gut 60 Gäste nutzten alternativ zu den parallel laufenden Veranstaltungen wie der KLJB-Scheunenfete die Gelegenheit, live die drei eingeladenen Gruppen sehen zu können.

„Wir haben das schon häufiger gehabt, machen ja auch „Sex in the fridge“ und hatten jetzt ein Pause“, erklärte Ladenbesitzerin und Gastgeberin Ursula Grootens die Grundidee des Ganzen. „Wir wollen jungen Bands die Gelegenheit geben, sich zu präsentieren“, hatte sie den Abend diesmal im Zusammenwirken mit den Jungs der Kevelaer Band Foley organisiert.

Sich präsentieren

Als erster Act auf dem Zettel stand „Dinomites“ – eine vierköpfige Band aus Duisburg, die seit 2012 existiert und zum ersten Mal in Kevelaer zu hören war.

Ihr Set bot melodischen Alternative Funk Rock. Dabei war die Anlehnung an die Red Hot Chilli Peppers mehr als deutlich – ob es sich nun um eher funkige „Drifting Away“, das pop-rythmische „Disco“ oder das basslastige „Aurora“ handelte. Federnd-rockig gestaltete sich „Trashcannon“, der letzte Song des Konzerts. „Sehr angenehm, super Akustik und super Leute“, war das Fazit von Sänger Robert Reimann und seinen Mitstreitern nach dem Gig.

Im Anschluss daran präsentierte sich das Trio „Silence Goodbye“, deren Mitglieder aus Wemb, Weeze und Bochum stammen. Die Combo war drei Jahre zuvor schon in der Marienstadt aufgetreten, hatte in der letzten Zeit einige Bandcontests wie zuletzt in Bochum gewonnen. „Deshalb fahren wir auch demnächst nach Krakau“, erzählte Schlagzeuger Florian Volkmann.

Warum die Band so ankommt, dokumentierte sie bei ihrem Konzert: klarer Riff-Rock mit straighter Linie bei Songs wie „Acceptance refused“, kompakt-komplex wie bei „Spring again“ oder auch balladenschwer wie bei „You never come back“. Am Ende hauten die drei Musiker noch den Beastie-Boys-Klassiker „You gotta fight for your right „(to party)“ raus und bewiesen, dass das als Trio-Cover auch funktionieren kann.

Als letzte Combo betraten dann die Lokalmatadoren von Foley die Bühne. „Die Chefin lässt uns den Raum, selbst organisieren ist kein Problem, wenn man das in die Hand nimmt“, meinte Sänger Jonas Spolders nach dem Konzert. „Und das hier hat für Bands wie unsere die richtige Größe“ überzeugten er und seine drei Mitstreiter mit ihrem zupackenden, zugleich melodischen gitarrenorientierten Rock mit viel Energie mit Songs wie „Chemicals“ oder „Wash away“.

Am 18. Mai 2019 wird das Quartett erneut zu hören sein – dann im Forum der Begegnungsstätte zusammen mit Bands wie „Edison Park“ oder „AtoMe“. „Die Release-Party für unsere EP im letzten Jahr da war cool und wir haben dann gedacht, das machen wir nochmal“, sagte Spolders und machte klar, was er sich für die hiesige Musikszene wünscht: „Wenn es mehr und regelmäßige Auftrittsmöglichkeiten gäbe, würden sich auch mehr Bands gründen.“

„Glückswächter“ und Co

„Eine kreative Ader hatte ich immer schon“, erzählt Nicole Hieckmann, die gerade bei KB-Besuch in ihrer Werkstatt arbeitet. Seit Mitte 2018 hat die zweifache Mutter und gelernte Erzieherin, die mit einer Kollegin die Kindergruppe „Küken“ in der evangelisch-freikirchlichen Kirchengemeinde betreut, sich mit ihrer Kreativwelt künstlerisch selbständig gemacht.

Der Anstoß für diesen Schritt kam über einen gemeinsamen Cousinen-Urlaub an der Nordsee. Dort im Urlaubsort Greetsiel wohnten sie direkt neben einem Kreativatelier, das auch genau während des Aufenthalts einen Workshop anbot. „Das gefiel uns so gut, dass wir gleich wieder hier buchten und uns erneut für einen Workshop anmeldeten. Hier entstand auch mein erster Glückswächter!“

Ihre Cousine Sonja schließlich stellte ihr die entscheidende Frage: „Wieso hast Du mit deiner kreativen Ader eigentlich keine eigene Werkstatt?“ Davon angestoßen wurde schließlich auch ein Raum für ihr neues Hobby gefunden, der jetzt seit eineinhalb Jahren ihre Werkstatt ist. Ein Raum neben ihrem Haus auf der Geldernerstraße, in der Firma ihres Mannes „Binn Kachelofen- und Kaminbau“ wurde zu ihrer Werkstatt umgebaut. Vorher war dieser Raum noch durch die Tafel genutzt worden, aber nachdem diese andere Räumlichkeiten fand, stand dem Traum der eigenen Werkstatt direkt neben ihrem Wohnhaus nichts mehr im Wege. Hier hat sie alles, was sie braucht, um sich künstlerisch zu entfalten.

Jede freie Minute verbringt sie dort, besonders an den Freitagvormittagen, in denen ihre Kinder Lea und Tom in der Schule sind und sie nicht als Erzieherin bei den „Küken“ ist. Aufträge treffen auch schon reichlich ein. Bekanntheit machte sie sich in Kevelaer besonders mit ihrem ersten Stand auf dem Advents- und Krippenmarkt im Dezember 2018: „Es war ja etwas verregnet dieses Jahr, aber viele Kunder kamen trotzdem mit Regenschirm über den Krippenmarkt und zu ihrem Stand und es gab viele schöne Begegnungen“, erzählt sie.

Spezialisiert hat sie sich selber auf Glückswächter, die den Totempfählen der Indianer nachempfunden sind. Mit den Namen der Bewohner, der Eltern oder Schwiegereltern oder weiterer Familienangehöriger, mit Muscheln, Herzen oder Symbolen der Familie erzählen sie nicht nur Geschichten von Menschen und Familie, sondern sollen auch das Haus beschützen und den Bewohnern Glück bringen.

Vor der Erstkommunion kommen auch viele Aufträge für kleine Glückswächter, mit Bibelworten, mit einem weißen Fisch oder einem Leuchtturm, je nach dem Motto der Erstkommunion oder dem Wunsch der Kunden. Auch Türschilder, Etageren, Keilrahmenbilder mit Lebensbäumen oder Stühle mit Bepflanzung fertigt und dekoriert sie in ihrer Werkstatt. Auch ihre Heimatstadt Kevelaer wird immer wieder in ihren Werken eingebaut, indem etwa Nägelbilder die Silhouette Kevelaers ergeben oder Glückswächter Kevelaerbezug haben.

Gerne arbeitet sie gerade mit Holz. Sehr zugute kommt es ihr dabei, dass ihr Bruder Manuel selbst Schreiner ist und sie sich Holzklötze selber in seiner Werkstatt zuschneiden kann. „Die Ideen gehen mir nie aus und ich komme dabei runter und vergesse die Zeit!“, erzählt sie lachend. Fotos ihrer vielen Werke, die teils Unikate sind, gibt es mit weiteren Informationen auch auf ihrer Webseite: www.nicoles-kreativwelt.de.

Workshop zum Thema „Glückswächter“

Am 4. Mai 2019 bietet sie ab 13 Uhr auch selbst einen Workshop zum Thema „Glückswächter“ an. Interessenten können sich für 25 Euro (inklusive Grundmaterial) ihren eigenen Glückswächter machen, Anmeldungen sind möglich bis 27. April. Am 10. Mai 2019 ist sie auch bei der Spätschicht und bietet ihr Selbstgemachtes im Kindersecondhand-Laden an.

Ode an das Buch und das Leben

Schon im Programmheft fand sich ein mehr als deutlicher Hinweis dafür, dass die beiden  Aufführungen der Theater- und Musik-AG der Städtischen Realschule und der Gesamtschule Kevelaer-Weeze im Bühnenhaus etwas sehr Besonderes waren. „Wir wollen weiterführen, was Michael Cuypers an der Real- und Gesamtschule mit Begeisterung und Herzblut von Beginn an aktiv als Orchesterleitung unterstützt hat“, hieß es dort in dem Abschnitt „Musik“ mit Verweis auf den Tod des früheren Direktors. 

Und noch etwas kam schon in den Zeilen deutlich zum Ausdruck, „Der große Verlust von Michael Cuypers hat uns aber auch gezeigt, wie viele Schülerinnen und Schüler sich mit dem Projekt verbunden fühlen.“

Das drückte sich nicht nur darin aus, dass ein ehemaliger Schüler die Musiker unterstützte und der Schüler Luca Wuttke ein eigenes elektronisches Stück dazu verfasst hatte, sondern dass mit Levin Ripkens ein ehemaliges Orchestermitglied die Leitung desselben übernommen hatte. „Ich dachte mir, was passiert jetzt mit dem Orchester und dem Theater“, war seine erste Reaktion auf den Tod von Cuypers gewesen. „Er hat das Projekt jahrzehntelang verkörpert“, sagte Ripkens und es war für ihn selbstverständlich, da zu helfen.

Dementsprechend konnte man auch die Motivation spüren, die eigentlich jeden einzelnen der Akteure in diesem Jahr bei der Inszenierung von Cornelia Funkes „Tintenherz“ mit trug. Die Proben seien da schon „sehr emotional“ gewesen, beschrieb Hauptdarsteller Luca Wuttke die Gefühlswelt der Gruppe. „Er bleibt in unseren Herzen.“

Momente mit Michael Cuypers, die bleiben

Und Regisseurin Saskia Reinkens hatte eine besondere Anekdote beizusteuern: „In Xanten ist ihm in einem Antiquariat vor seinem Tod ein Drehbuch mit Bildern zum Film in die Hände gefallen, dass er mitnahm, damit die Schüler sich das angucken können. Das sind Momente mit Michael, die bleiben werden.“  Das Buch selbst zeige ja, „wie wichtig Erinnerungen und Geschichten sind.“

Dass das „Herz“ weiterschlägt – und auch das „Herz“ des Buches im übertragenen Sinne, machte die Tanzgruppe gleich zu Beginn der Aufführung mehr als deutlich. Sie ließ mit Händen und Klatschen das Herz „schlagen“ und bezog das Publikum aktiv ein. Später wiederholte sich dieses Motiv noch einmal – eine in dieser Vieldeutigkeit berührende Idee der Inszenierung. Und das Tanzensemble von Claudia Kanders überzeugte auch später mit Neon-Tanzeinlagen und starken Choreografien.

Vor dem Hintergrund des von Eva Tannhäuser, Ralf Lottermoser und Anke Brauers mit Helfern fabelhaft gestalteten Bühnenbildes entfaltete das Ensemble die wunderbar spannend dargebotene Geschichte von Mo (Luca Wuttke) und seiner Tochter Meggie (Ronja Diebels), der er aber nie etwas vorlesen möchte.

Großartige Darsteller: Foto: AF

Mit der Ankunft der Figur „Staubfinger“ (Anna Woyte), die vor dem bösen Capricorn warnt, gewinnt das Stück zunehmend an Dynamik und Komplexität der auftretenden Figuren. Gemeinsam mit der Großtante Eleanor (wunderbar kess von Fiona Marie Ehren verkörpert) versuchen sie zu flüchten.

Als Capricorns Schergen (stark: Leonard Davies-Garner als „Basta“ und Hezar Hajraschid als „Flachnase“) plötzlich auftauchen, um das „Tintenherz“-Buch mitzunehmen, wird nach und nach erkennbar, dass Mo derjenige ist, der Geld oder auch Figuren aus Büchern „herauslesen“ kann. 

Aus Büchern herausgelesen

Deutlich wird das, als er in Capricorns Gegenwart aus der „Schatzinsel“ und „1001 Nacht“ vorliest und einmal Gold und dann Figuren aus dieser Welt auftauchen. Denn er hatte Capricorn, Basta, Flachnase und Staubfinger aus dem „Tintenherz“ herausgelesen – und Meggies Mutter Teresa verschwinden lassen.

Die Familie vereint. Foto: AF

Später merkt Meggie selbst, dass sie diese Gabe besitzt, als sie die „Tinker Bell“ aus „Peter Pan“ quasi „hervorliest“. In Abwandlung des Originals löst das Ensemble das Stück dahingehend auf, dass der böse „Schatten“, den sie dann herbeilesen soll, die bösen Schergen zur Strecke bringt – nachdem der Autor des Buches auftaucht und das Ende des Buches umschreibt. Und die Familie mit Mo und Meggie wird durch die Mutter vereint.

Das Orchester trug mit sehr atmosphärischen Interpretationen von „Somooth criminal“ von Michael Jackson, „Memory“ aus „Cats“, „Alles brennt“ von Johannes Oerding als Ausdruck der Verzweiflung von Staubfinger über das Verbrennen der „Tintenherz“-Bücher und dem tollen „Zaubermotiv“ zu dem Gesamtbild der Aufführung bei.

Am Ende kamen alle Schaupieler, Beteiligten und Helfer mit auf die Bühne und Regisseurin Saskia Reinkens dankte allen für die gelungene Darbietung. Der kollektive Jubel des Ensembles hinter dem geschlossenen Vorhang verriet die Erleichterung. Und es galt das, was Michael Cuypers‘ Zwillingsbruder Joachim schon in der Pause gesagt hatte: „Es hätte ihm gefallen.“

Aus nichts etwas machen

Tatjana van Went wurde am 6. September 1979 in Meerbusch geboren.  „Ich bin ein bisschen Pippi Langstrumpf, die Mutter ist im Himmel und der Vater ein Pirat“, sagt sie selbst. Der Vater, ein Niederländer, ist „irgendwie alles“, sagt sie nicht viel mehr dazu. Die inzwischen verstorbene Mutter hatte ein Bekleidungsgeschäft und Boutiquen. „Die konnte viel mit Farben kombinieren, das hab ich mitbekommen, hab da mitgearbeitet“. 

Von ihr nahm sie einen entscheidenden Grundgedanken ins Leben mit – aus nichts etwas zu machen. Und das zeigt sich bis heute bei ihrer kunstpädagogischen Arbeit im „Atelier für soziale Kunst“ in Wetten.

„Wenn man vor einer weißen Leinwand oder Mauer steht, das ist wie im Leben. Das kann wie ein Problemberg sein, aber das zu lösen mit den Menschen, das anzugehen, das macht was mit einem“, sagt die 39-Jährige. „Und hinterher zu sehen, was habe ich jetzt hier geschaffen, und das gemeinsam mit anderen Menschen, das löst unheimlich viel aus.“

Kindheit

Es ist eine im wahrsten Sinne  des Wortes „bewegte“ Kinder- und Jugendzeit, die Tatjana van Went nachhaltig bis heute prägt. „In Zeeland habe ich meine Kindheit verbracht, ab der Jugend bin ich dann wieder in Krefeld gewesen.“ In Holland ging sie auf eine Art „grüne“ Schule, „wo Natur ganz weit oben geschrieben wird.“

Sie selbst war auch viel in der Natur unterwegs. „Wir hatten einen großen Garten zuhause und da lagen Schuttsteine, daraus habe ich Hütten gebaut. Wir hatten viel Raum für Kreativität und Entfaltung in der Kindheit, da ist noch mein Herz so ein bisschen.“ Deswegen wirkt ihre eigene abstrakte Malerei auch so, als wäre man am Meer oder bei einem Strandspaziergang.

Von Anfang ihres Lebens an ist sie von ganz vielen musikalischen und künstlerisch geprägten Menschen umgeben. „Ich habe meinen Ur-Opa noch gekannt, wir waren sehr viele Generationen.“ Und das ist ihr Ding: Sich „mit Menschen umgeben und sich weiterzuentwickeln.“ „Wenn man so viele Menschen greifbar hat, kriegt man ganz andere Normen. Das bereichert meine Persönlichkeit, weil ich mich sehr gut auf Situationen einlassen und einfühlen kann.“ Deshalb könne sie „in einer Umwelt Impulse wahrnehmen, viel mehr als Otto Normalverbraucher“ – und dann künstlerisch umsetzen.

Heimat

Von Krefeld aus pendelte sie oft zwischen beiden Welten, „zweisprachig und immer hin und her.“ Diese ständige Bewegung bildet sich auch in ihrem Leben ab. „Ich bin 19 Mal umgezogen, so lange, wie ich hier bin, war ich noch nie“, bekennt die 39-jährige Wettenerin. Daraus leitet sich für sie auch die grundlegende Beziehung zu dem Begriff „Heimat“ ab. „Ich habe an vielen Orten Heimat. Die Heimat ist in einem selbst und den Menschen, die um einen sind. Das geschieht in einem und der Umgebung.“

Mit Ende 17 geht sie allein in die Welt, lernte zunächst in Krefeld Kinderpflegerin, dann Erzieherin und arbeitet parallel in einer bilingualen Kita auf der Hohenzollernstraße, die sie später auch leitete. Und sie studierte Sozialmanagement mit Schwerpunkt Bilingualität und Kunstpädagogik.

Sie machte alles Mögliche – sie arbeitete auf einer Säuglingsstation, modelte, unterrichtete behinderte Kinder im Reiten, operierte beim Tierarzt mit, kellnerte, war sogar kurz in einer Puddingfabrik und einer Massagepraxis. „Das war die Lust am Ausprobieren. Und ich habe mich noch nie in meinem Leben beworben, immer hieß es: Hast du nicht Lust?“

In der Kita errichtete sie ein Atelier, räumte den Materialraum aus. „Hier muss was stattfinden“, ist ihre Überzeugung und sie startete ihre Projektarbeit, arbeitete mit dem Kaiser-Wilhelm Museum zusammen. „Ich hab immer geschaut, wie man das mit Themen im Museum verbinden kann. Und ich habe da gelernt, durch Kinderaugen Kunst zu sehen.“

Kunst

Sie vertiefte die Kunstpädagogik im Elementarbereich mit Kindern in Krefeld, lebte dann in Willich und Nijmegen „im Naturschutzgebiet mit Gänsen und Pferden“. Über Freunde lernte sie ihren heutigen Mann kennen – einen Niederländer, der Computer-Chips für Automobile gestaltet  und auch eine große kreative Familie hat. „Da schließt sich der Kreis wieder. Wenn wir uns einmal treffen, sind das 40 Leute. Da wird nix geplant, das passt zu mir.“

Aus der Beziehung sind drei Söhne hervorgegangen, die heute acht, sechs und drei Jahre alt sind. „Wenn unsere Kinder an etwas Interesse haben, geben wir ihnen die Möglichkeit, sich zu vertiefen.  Eine Helikoptermutter bin ich nicht“, sagt van Went. Die Kinder sollen den Entfaltungsraum haben, den sie auch hatte.

Ihre erste Ausstellung war 2010 im ehemaligen Xantener Kunstmuseum zu sehen. Später stellte sie auch in Zeeland in ihrem Heimatdorf aus. Seit 2010 lebt sie nun in Wetten, hat sich Stück für Stück auf dem Grundstück an der Grünstraße ihre Lebens- und Arbeitswelt aufgebaut. „Das ist nach und nach aus sich selbst heraus gewachsen.“

2012 begann die Kinder-Kunst im Atelier. Daneben kommen immer wieder Gruppen, die sich in den Kunst- und Kreativ-Workshops Impulse für die eigene Weiterentwicklung holen oder  Teambuilding betreiben wollen. „Ich will die Menschen anregen, Möglichkeiten für sich zu entdecken, die sie sonst nicht haben.“ 

Daneben gestaltet van Went Mitmachkunst-Aktionen wie bei der „Fahrrrad-Pause“ am 28. April, soziale Kunstaktionen, arbeitet mit ihren Atelierkindern und stellt deren Werke im Katharinenhaus oder im Jugendamt Kevelaer aus.

Kinder

„Ich gebe den Kindern die Gelegenheit, dass sie Dinge wahrnehmen und künstlerisch ausdrücken“, nannte sie den „Zauberwald Wetten“ oder „das längste Gemälde Kevelaers“ als Beispiele. 

Sie gestaltet Workshops in Schulen – wie aktuell in der Hubertus-Grundschule zusammen mit Aminah Aengenheyster im Rahmen einer „Kunstinente“ – einer Kunstreise durch die Kontinente. Und sie engagiert sich in der Künstlerszene Kevelaers – ob nun bei „IMAGO“ oder jetzt als Mitbegründerin von „wirKsam e.v.“, um über Netzwerkarbeit die Akteure der Stadt für gemeinsame Kulturprojekte zu gewinnen.

Die Bedeutung der kleinen Dinge

Am Sonntag, 7. April, lockte die Reihe „Kultur im Priesterhaus“ immerhin einen Kreis von gut 40 Gästen in den großen Saal des Priesterhauses.

Dort wollten sie hören, welche klugen Gedanken und Anregungen der theologische Referent der Wallfahrt, Bastian Rütten, in seinem neuen spirituellen Werk „Segenszeiten“ zusammengetragen hatte. Zum Einstieg führte Rütten in die Grundkonzeption des Lesebuches ein.

Es solle mit diversen Lebenswelt-Impulsen dazu anregen, Festtage, individuelle Gedenktage, Bräuche oder auch kleine Alltagsrituale zum Anlass zu nehmen, innezuhalten und sich zu fragen, was der Moment bedeutet und wie man ihn mit Sinn erfüllen kann. „Wie verschiedene Alltagszeiten zu Segenszeiten werden“ – dieser Satz fasste die Idee des Ganzen prägnant zusammen.

Heimat ist an der Theke und Sehnsucht ist Banane

Danach ging er auf diese verschiedenen Alltagszeiten ein, griff dabei auf die Hanns-Dieter-Hüsch-Figur „Ditz Atrops“ zurück, der an Hein Lindemanns Theke über Gott und die Welt philosophierte und sich wünschte, „unauffindbar zu sein, damit er seine völlige Ruhe hätte.“ „Das,“ so Rütten, „will ich ab und an üben“, auch um für sich zu sehen, „was wirklich Heimat ist.“

Im Kapitel „Zum Weiterdenken“ fand sich ein lyrischer Text angelehnt an „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch, wo der Bär und der Tiger im Wald eine leere Kiste mit der Aufschrift „Panama“ mit Bananengeruch als eine Art „Sehnsuchts-Appetizer“ finden. „Ein Duft, der Sehnsucht in sich trägt“, so Rütten.

Damit verband sich Elmar Lehnens Stück „Das Land meiner Träume“, das Biggi Lehnen und Annja Rossmann, begleitet von Tom Löwenthal am Piano, mit stimmlicher Anmut vortrugen. Löwenthal versetzte die Lesung anschließend immer wieder mal mit kleinen atmosphärischen Musikstücken.

Die beiden Sängerinnen trugen mit „Seht, wie klein die Dinge sind, wie groß sie wirklich werden“ ein Lied von Löwenthal mit Rüttens Text vor. Rütten zitierte aus Elisabeth von Thüringens „Die kleinen Dinge“ und schlug den Bogen zur Fastenzeit, wo es darum gehe, „darauf zu achten, was wichtig ist“ und sich „40 Tage Gönnen zu Gönnen – ein ganzes Jahr vielleicht.“

Das Aschenkreuz auf der Stirn zu Aschermittwoch sei vielen heutzutage „spooky“, führte Rütten aus. „Vielleicht hat es die Kirche in der Vergangenheit mit der Buße übertrieben“, sprach er von „alten und verstaubten Klischees, die unsere Kirche oft mit beiden Händen bedient hat.“

In der modernen Zeit lasse man sich eben „ungern einreden, was richtig oder falsch ist, was man zu tun, zu denken und zu lassen hat.“ Das Kreuz erinnere die Menschen aber „an die eigene Vergänglichkeit“ und die Bedeutung, „mich ernst zu nehmen, aber nicht wichtig.“

Heimatverein verschenkt Wildblumenmischung

„Ich glaube, du hast reichlich Fläche, nimm ruhig zwei Gläser der Wildblumensamenmischung mit“, sagt Doris Mierzwa. Bernd Janssen nimmt das wertvolle Geschenk dankend entgegen, um es im Garten einzusäen.

Am Freitag, 5. April, verschenkte der Natur-und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer e.V., 100 Gläser der Niederrheinischen Wildblumenmischung an seine Mitglieder. „Wir möchten die Wildblumen-Aktion (das KB berichtete), gerne unterstützen und einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten“, berichtet Doris Mierzwa, zweite Vorsitzende im Heimatverein. Und dieses Geschenk nahmen die Mitglieder, diese wurden im Vorfeld persönlich angeschrieben, auch gerne an.

Kerstin Sanderse kam mit ihrer Tochter Luca Cassandra vorbei. „Wir werden die Mischung in der nächsten Woche aussäen und dann sollen die Wildblumen ruhig wachsen dürfen“, so Mutter und Tochter. Auch die beiden Nachbarsfrauen Jutta Zörnig und Erika Elbers freuten sich über das außergewöhnliche, aber recht sinnige Geschenk. Zwischen den Grundstücken liege ein kleines Brachstück. „Hier haben wir schon einige Blütensträucher eingepflanzt – Wildblumen passen noch prima dazu“, sagt Jutta Zörnig, die sich zudem sicher ist, dass es zur im Juni stattfindenden Landpartie prächtig blüht. Bienenhotels habe man auch angebracht. „Diese werden auch schon reichlich von Bienen und Insekten aufgesucht“, staunen die beiden Nachbarsfrauen.

Werner Neumann, erster Vorsitzender des Natur-und Heimatvereins, freut sich über die Resonanz. „Wir möchten keinen politischen Wirbel um diese Sache machen“, so der engagierte Naturfreund, „wir hier im Dorf setzen uns schon seit dreißig Jahren für Naturerhaltung und -schutz ein“, garantiert er mit eindringlichen Worten.

Hier im Dorf, insbesondere im Natur- und Heimatverein, packe man die Sachen an – ohne große politische Debatte. „Im nahegelegenen Naturschutzgebiet haben wir schon Tausende Bäume und Sträucher eingepflanzt. Freie Randstreifen werden mit Wildblumen bepflanzt, wir suchen das Gespräch mit den Landwirten und Gärtnern…“, versichert der Vorsitzende, der noch einige Beispiele aufzählen könnte. Die auf dem Markt erschienene Wildblumenmischung sehe er als gute Aktion. „Wir möchten unseren Mitgliedern ermöglichen, diese Aktion mitzumachen“, so Neumann.

Das Interesse der Mitglieder ist auf jeden Fall geweckt. „Ich gebe ein Stück von meinem Gemüsegarten ab, da sollen jetzt ruhig Wildblumen wachsen“, sagt Maria Tiskens, die sich über das kleine Glas mit der Wildblumenmischung freut. Auch Klaus Bahnemann, der noch einen Fleck am Gartenteich gefunden hat, freut sich über das Geschenk. „Mal schauen, wer dann zu Besuch kommt“, schmunzelt er.

Ein Glas der Niederrheinischen Wildblumenmischung reicht für 10 Quadratmeter Gartenfläche. Der Inhalt von 100 Gläsern wird in den nächsten Tagen und Wochen ausgesät werden. Damit wird Twisteden im Sommer aufblühen. Insekten, Bienen  und Co. werden sich summend bedanken.

In der Jugend können sie schon Flic-Flac

Bei dritten Garde-und Showtanzturnier des VfR Blau-Gold Kevelaer dominierten tänzerischer Spaß und spektakuläre Figuren. Im Bühnenhaus boten die Bambini-, Jugend – und Erwachsenenformationen ein buntes Bild „Wir sind froh, dass wir es in diesem Jahr hier ausrichten können“, erinnerte sich VfR-Präsidentin Elke Tebartz ungern an 2018.
Damals war das Bühnenhaus „wegen einer doppelten Terminvergabe“ nicht für das Turnier frei
Die Farbenpracht der Kostüme konnte allerdings nicht die Tatsache verdecken, dass einige Formationen im Gegensatz zu 2017 nicht am Start waren. „Wir haben von 85 teilnehmenden Teams 19 Absagen erhalten“, erklärte Tebartz das Fehlen mit Teilnahme einzelner Gruppen an den Duisburger Tanztagen und „zum anderen wegen Krankheit.“

In schrillen Kostümen zum Erfolg.


Aus diesem Grund konnte der VfR nicht wie sonst gewohnt das Programm straff getaktet durchziehen, sondern musste notgedrungen ein paar Abfolgepausen einbauen. Auf die Gestaltung und die Atmosphäre nahm das jedoch keinen Einfluss.
Bewusst waren die eigenen Teams nicht am Start, „damit uns kein Heimvorteil nachgesagt wird“, sagte Tebartz. Die Damen der Showgirls halfen allerdings mit.
Die Teams, die in Kevelaer an den Start gingen, unabhängig ob Garde, Showtanz, Bambini oder Teeny, taten dies mit ganz viel Ehrgeiz und Kampfgeist.
So wie die Mädels der GGK Rot-Weiß Goch. „Man ist schon nervös. Das ist unser drittes Turnier hier“, beschrieb ihre Trainerin Isabell Marx, worin der Reiz eines solchen Tanzturniers liegt. „Einfach, weil es Spaß macht und man sehen kann, wie man sich mit anderen im Vergleich hier messen kann.“ „Gerade die Kleinen wollen Erster werden“, sagte Leonie Dylla von der AKV Wallis Commitis aus Asperden. Umso schöner waren dann die Momente für Teams wie „DIWO“ vom SC Blau-Weiß Ostenland e.v., die in der Kategorie „Jugend Show“ mit einer glanzvollen Performance den Sieg davontrugen. „Damit haben wir nicht gerechnet“, versicherte Teammitglied Marie Vlachos.
Der Spaß blieb auch nicht auf der Strecke. „Die Zeit vergeht ganz schnell“, meinte die zehnjährige Lilly von de Fidelinchen der KGF Fidelitas Materborn. Manchmal sorgte die Performance, gerade auch der Kleinen, bei den Trainern für Rührung. „Ich muss immer fast weinen und hab Gänsehaut“, gestand Fidelinchen-Trainerin Karina Mehnes. Nach den Bambinis und der Jugend stand dann der Auftritte der Hauptgarden und Showformationen auf dem Programm.
Besonders emotional wurde der Solotanz für Melissa Koenen von der KG Flying Famili, die nach 15 Jahren Solotanz zum letzten Mal auf die Bühne ging. „Die Ausbildung, das Studium und mit 23 bin ich ja nicht mehr die Jüngste“, erklärte sie ihren Abschied. „Das ist schon ein weinendes Auge heute.“
Deutlich wurde nicht nur bei den großen Formationen, dass Akrobatik eine immer größere Bedeutung auch im Gardetanz einnimmt, wie Melissa Krone (18) von der KG Klever Schildbürger erläuterte: „In der Jugend können die schon Flic-Flac, Da ist es schon schwer und in der Hauptklasse genauso.“
Einziger Wermutstropfen: Einige Sportlerinnen trugen bei den Turnieren Blessuren davon. Zumeist waren es Bänderdehnungen, weil sich die Sportlerinnen nicht vernünftig aufgewärmt haben dürften. Hinzu kam ein gebrochener Finger in der Umkleide und Kreislaufprobleme aufgrund mangelnder Flüssigkeitsaufnahme.
https://www.kevelaerer-blatt.de/garde-und-showtanzturnier-des-vfr-blau-gold-kevelaer-2019/