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Zwei Damen im Doppelpack

Diese Damen haben genau das richtige Alter: Sie sind alt genug, um zu wissen, was sie können, und jung genug, um das Können richtig ausleben zu wollen: Biggi Wanninger und Andrea Badey. Zwei „starke Frauen“ nennt Kulturbüro Niederrhein-Chef und Stunksitzungs-Bühnenchamäleon Bruno Schmitz die beiden einfach, wohlwissend, dass beide ihn vermutlich beim Armdrücken locker über den Tisch ziehen könnten, wenn sie wollten. Schmitz kam auf die Idee, ein Damen-„Doppelpack“ anzuregen – „wenn die Bühne das aushält“, wie dei beiden selber sagen – und so durfte sich das Kevelaerer Kabarettpublikum „unter‘m Dach“ am Montagabend gleich doppelt über Kunst und Können, Krachendes und Köstliches der beiden gestandenen Kabarett-Comediennes freuen.
Geschickte Aufteilung

Gemeinsam begrüßten sie das Publikum im gut besuchten Forum der Begegnungsstätte, dann aber teilten sie sich auch schon geschickt auf.

Biggi Wanninger als Rainer Calmund. Foto: Nick


Biggi Wanninger brillierte mit ihren hervorragenden Parodien – von Reich-Ranicki über Rainer Calmund bis hin zu Montserrat Caballé – , hatte aber auch kabarettistische Versatzstücke parat. Etwa jenes der „bekennenden kinderlosen Frau“, die „nicht alle Möglichkeiten aus sich herausgeholt hat“. Das sitzt auf den Punkt.

Andrea Badey Foto: Nick


Andrea Badey geht da anders vor: Ihre Figuren kommen, sagen wir mal von „ganz unten“. Und das kommt so abgrundtief aus dieser Schauspielerin heraus, dass sie damit virtuos, aber handfest auf einer Klaviatur zwischen Schönheit und Schlampigkeit, Scherz und Schrecken und Schlitzohrigkeit spielt, dass man schon allein an ihren Lippen hängt, um nicht noch einen in den Nacken zu bekommen. Sie beantwortet die Ansage „Alter vor Schönheit“ mit einem kräftigen „Perlen vor die Säue“.
Zum guten Schluss gibt‘s dann noch eine Wiedervereinigung der beiden Damen auf der Bühne, wenn sie zwei osteuropäische Altenpflegerinnen geben, die die berüchtigte „Alterspyramide“ erschüttern mit so simplen Herleitungen wie „Die Alten wollen so alt werden wie die Pyramiden.“
Zwei Stunden mit zwei dollen Damen, die wie im Flug vergehen, und die das Kevelaerer Publikum mit viel Applaus goutierte.

Mit Rodeoreiten auf der Tigerente und Preisschießen

Eine Idee, die vor 60 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat auch heute noch Bestand und erfreut sich großer Beliebtheit. Das Kinder-Schützenfest in Achterhoek feiert am Ostermontag, 22. April, ab 15 Uhr, einen runden Geburtstag.
„Wir hoffen, dass wir ganz viele Geburtstagsgäste, insbesondere Kinder, begrüßen dürfen“, verkünden Karina Vermöhlen, Birgit Ingenbleek und Isabella Stenmans vom Vorstand des Kinderschützenfestes Achterhoek. Das Kinderschützenfest ist in den letzten 60 Jahren zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, die das Organisationsteam gerne aufrechterhalten und so lange wie möglich weiterführen möchte. „Natürlich werden die Kinder hier im Dorf immer weniger“, erklärt Karina Vermöhlen, „deshalb laden wir schon seit einigen Jahren alle Kinder aus den umliegenden Ortschaften zu diesem Schützenfest herzlichst ein“, führt die aktive Dame in Sachen Kinderschützenfest weiter aus.
Ganz besonders im Jubiläumsjahr. Schließlich gehe es nicht nur darum, Kindern einen geselligen bunten Nachmittag mit jeder Menge Spiel und Spaß zu bieten, sondern, und das ist das Wichtigste überhaupt, einen neuen Schützenkönig zu ermitteln. „Der dann wiederum seine Königin auswählt und eine Ministerriege um sich bildet“, ergänzen die Frauen. „Und das ist ganz toll“, bestätigt die strahlende amtierende Königin Nadine Ingenbleek, die an der Seite von Jaron Stenmans den aktuellen Kinder-Thron präsentiert.
Den ersten Kinderschützenthron 1959 besetzte damals ihre Oma, Thea Ingenbleek, an der Seite von König Hans-Josef Fleuren. Robert Nass, Herbert Jacobs mit Karin Hoogen und Maria Aengen-Eyndt bildeten dazu die Ministerriege. „Damals hieß ich noch Aengen-Eyndt, und was soll ich sagen: Es war ein Ereignis“, weiß die damalige Königin zu berichten.
Die Idee, ein eigenes Kinderschützenfest ins Leben zu rufen, stammt von Heinz Leonardi. Der damalige Lehrer der Achterhoeker Schule hatte festgestellt, dass zur traditionellen Achterhoeker Maikirmes den Kindern zu wenig geboten wurde. Ihm gefiel es nicht, dass sich die Kinder im Zelt und dazu noch an der Biertheke aufhielten. So beschloss er, den Kindern ein eigenes Schützen-Fest zu bereiten. Der 14-jährige Tischlerlehrling Peter Peters fertigte aus Holzzigarrenkisten den ersten und zum Abschuss freigegebenen Vogel.
Auf diesen schießen durften und dürfen bis heute ausschließlich nur die Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. 22 Jungen beteiligten sich 1959 am ersten Kinder-Vogel-Schießen. Eine eigene Schützenkette mit Königsschild stiftete die St. Maria-Bruderschaft.
Zur Tradition gehörte, damals wie heute, die Teilnahme am Festumzug während der Kirmes. „Für die Kinder ein weiteres Highlight“, weiß das Organisations-Team zu berichten. Ausgiebige Spielaktivitäten, wie Hau den Lukas, Kuhmelken, Eierlaufen, Tauziehen bis hin zum Enten- angeln, lassen während des Kinder-Schützen-Tages keine Langeweile aufkommen.
Im Laufe der Jahre wurde das Kinder-Schützenfest durch neue Spiele und weitere Attraktionen immer umfangreicher und dadurch bei der Bevölkerung, auch außerhalb Achterhoeks, immer beliebter. In 60 Jahren ist es den Organisatoren gelungen, den Kindern ein ganz besonderes Programm zu gestalten, sie mit Spiel und Spaß in Traditionen einzubinden.
Am Ostermontag, 22. April, soll ab 15 Uhr im Achterhoeker Festzelt der 60. Kinderschützenkönig ermittelt werden. Mit einem umfangreichen Jubiläumsprogramm wie Geschwindigkeitsschießen, Rodeoreiten auf einer Tigerente, Schminken, Ballon-Clown sowie Preisschießen für alle Kinder oder einer attraktiven Verlosung soll Kindern wie Erwachsenen ein unvergesslicher Nachmittag beschert werden.
Eine Fotoausstellung „60 Jahre Vogelschießen“, dürfte dabei so manche Erinnerungen wachrufen. „Eingeladen sind alle, die einen unbeschwerten Nachmittag erleben wollen, besonders aber die Kinder, auch aus den umliegenden Ortschaften“, versichert das Organisations-Team.

Fahrradfest für die ganze Familie

Am 28. April dreht sich in Kevelaer mal wieder alles rund um das Rad: Mit der „fahrRad-Pause“ versuchen die Verantwortlichen in der Wallfahrtsstadt erneut den großen Spagat zwischen Kirche und Kommerz, zwischen Sport und Sponsoring, Entschleunigung und Entscheidung, Unterhaltung und Information. Was sich liest wie ein Pflichtenheft für eine erfolgreiche Messe, ist in Kevelaer seit ein paar Jahren das Erfolgsrezept für einen gemeinsamen Auftritt unterschiedlichster Anbieter, deren Angebot direkt oder indirekt etwas mit dem Fahrrad zu tun hat.
Mehr als 30 Aussteller
Mehr als 30 Aussteller, darunter Fahrradhändler, touristische Anbieter, Hoteliers, Gastronomen, Sportanbieter oder Vereinsvertreter werden von 11 bis 18 Uhr mit entsprechnden Ständen auf dem Peter-Plümpe-Platz vertreten sein. Vieles kann man dort gleich ausprobieren: Neue Trendfahrräder testen, den Gleichgewichtssinn auf dem Einrad erproben, oder – für die ganz Mutigen – eine Runde auf dem fünf Meter hohen „Bike Looping“ drehen. Kinder können ihr Können zum Beispiel auf dem Verkehrssicherheits-Parcours der Verkehrswacht Kreis Kleve unter Beweis stellen. Und wer dann immer noch „Power“ hat, kann die Beine beim „Spinning“ fliegen lassen.
Wer genug ausprobiert hat und sich nicht gleich auf den Weg zu einem der präsentierten Ausflugsziele machen will, kann sich dem Pausen-Aspekt der „fahrRad-Pause“ wirdmen: Ein abwechslungsriches Bühnenprogramm, ein Walking-Act mit Theater-Fahrrad oder eine soziale Kunstaktion sorgen für gute Unterhaltung.
Der Obstgarten von Edeka Brüggemeier ist nicht nur eine grüne Oase inmitten der Info-Stände, sondern versorgt unter anderem mit frischem Obstsalat. Kaffee und süße Teilchen warten am Stand vom „Stadthotel am Bühnenhaus“ auf Abnehmer. Zum ersten Mal wird „Lupo´s Foodtruck auf der „fahrRad-Pause Kevelaer“ stehen. Und noch eine Premiere gibt es: In diesem Jahr wird auch erstmalig der Allgemeine Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Kreisverband Kleve e.V. als Aussteller mit dabei sein. Hier können Interessierte sich unter anderem Informationen über die Arbeit des ADFC auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene holen. Apropos kommunal: Der Veranstaltungsort, der Peter-Plümpe-Platz, steht bekanntlich vor einer stadtplanerischen Überarbeitung. Über den Stand der Dinge kann man sich an diesem Tag an einem Stadt der Stadt ebenfalls informieren.
Zudem lädt am 28. April der Verkaufsoffene Sonntag zu einem gemütlichen Bummel durch die Einkaufsstraßen ein und die Fahrradwallfahrt auf dem Kapellenplatz (das KB berichtete) sorgt dort für reges Treiben.
Foto-Wettbewerb Radfahren am Niederrhein
Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hatte vom 1. März bis 1. April zum Fotowettbewerb „Radfahren am Niederrhein“ aufgerufen. Insgesamt 43 Fotos von Hobby-Fotografen aus der Region wurden eingereicht und bei der Jury-Sitzung bewertet. Nun stehen die Gewinner fest. Alle eingereichten Bilder werden auf der „fahrRad-Pause Kevelaer“ im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Auch die Verleihung der Preise findet auf der Freiluft-Messe um 14.30 Uhr im Rahmen des Bühnenprogramms statt.

Eine Komposition des Lebens

Sich so einfach mal eben in die Hotelhalle zu setzen, einen Kaffee oder Cocktail zu schlürfen und sich zwei Stunden lang dem eigenen Müßiggang und der anderen Anwesenden Seelenstriptease hinzugeben – das funktioniert hier nicht. Mag das vielleicht noch die Intention des 1929 erschienenen Romans „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum gewesen sein, mag das in der – Verzeihung – Eindimensionalität der schwarz-weiß-Verfilmung mit Great Garbo noch ganz gut möglich gewesen sein, nimmt die Regisseurin Marlene Anna Schäfer in ihrer gleichnamigen Inszenierung für das Rheinische Landestheater Neuss dem Theaterzuschauer diese Distanz gleich auf mehrfache Weise. Und so durften die Besucher im Bühnenhaus in der vergangenen Woche einen anstrengenden, wiewohl gleichermaßen lohnens- wie lobenswerten Theaterabend erleben.
Da friert zunächst einmal das Bühnenbild die „goldenen 20er“ in wenigen metallisch-harten Formen ein. Und als ob das nicht reichte, die Menschen in diesen, nur noch entfernt an ein Hotel erinnernden Spielflächen hervorzuheben, sind sie alle noch herausragend bis clownesk kostümiert. Sie sprechen mit sich, mit den anderen Protagonisten, aber auch mit dem Publikum gleichermaßen. Das zieht hinein in diese gleißend-zwielichtigen Szenarien, in die Konstellationen der Personen untereinander, die wechseln, und dabei vom Zuschauerraum aus den Eindruck einer Drehbühne vermitteln, ohne dass sich der Boden bewegt. Die Lebenswege verschlingen sich für einen kurzen Moment einer Begegnung ineinander, um sich dann wieder voneinander zu lösen. Aber jede der Figuren scheint gleichzeitig auch Tentakel zu besitzen, die in den Zuschauerraum greifen, ein symbolhaftes Bild des Charakters hinterlassen, bevor sie sich wieder in die Figur zurückziehen. Man kann sich kaum dieses Angriffs der „Menschen im Hotel“ erwehren, so leise und klug sind diese Ausleger gebaut und inszeniert. Besonders deutlich wird das bei den von drei Musikern wunderbar illustrativ unterfangenen Songs, die sich derart logisch in die Abläufe einfügen, dass man sich fragt, wie eine Inszenierung ohne sie auskommen kann.
Und gleichzeitig wird die Vielschichtigkeit, oft auch die Unbestimmtheit der Personen deutlich. Den Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt es, ihre Charaktere der Zeiten zu entkoppeln, ohne dass man zu erkennen glaubt, aus welcher der Schubladen sie stammen, die man sich selbst in seinem Auge wohl eingerichtet haben mag. Damit schaffen sie das, was den Roman einst zu etwas Besonderem machte: Die Personen erscheinen unwillkürlich, die Szenen nicht einer Komposition der Autorin, sondern der des Lebens zu entspringen. Und da ist es folgerichtig egal, welches Jahrhundert und genau genommen sogar welcher Ort.

Kolping macht wieder Theater

Schon lange vorher wurde es angekündigt: Die Kolpingsfamilie macht wieder Theater. Unübersehbar prangten die Plakate in der gesamten Kevelaerer Innenstadt. Am vergangenen Wochenende war es dann soweit; der „Aufruhr in Hoppenstedt“ konnte beginnen.
Im Petrus-Canisius-Haus waren sämtliche Stuhlreihen belegt, an der Theke standen Getränke, Kuchen und Würstchen bereit und die Besucher freuten sich auf eine humorvolle und spritzige Theateraufführung. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Hildegard van Aaken begrüßte das Publikum mit einer kleinen Rede. „Nach vier Jahren Pause ist es nun endlich wieder soweit“, sagte sie strahlend und teilte mit, dass vier neue junge Akteure und -innen dabei seien und man sich freue, dass das Kolping-Theater sich um Nachwuchs keine Sorgen machen müsse. Zudem bedankte sie sich als zuständige Organisatorin für alles, was vor und hinter der Bühne zu regeln war, bei den vielen Helfern, wie der Hostienbäckerei, die die Mikrofone ausleiht, der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, die finanziell unterstützt hat und auch bei diversen ehemaligen Mitgliedern des Kolping-Theaters.
Der Bürgermeister und seine Frau

Nun konnte es losgehen: Der Bürgermeister von Hoppenstedt (gespielt von Franz Girmes), ein echter Macho, möchte seine Frau (Ursula Ries) nur in der Küche sehen. Diese hat jedoch andere Pläne; sie möchte eine Agentur für Nachbarschaftshilfe gründen. Ihr zur Seite stehen Dora (Tanja Koppers), Ida (Annika Diehl) und Else (Hildegard van Aaken), die ihr dabei helfen.
Durch viele Irrungen und Wirrungen denkt der Bürgermeister jedoch, dass seine Frau gegen ihn kandidieren möchte und versucht, mit Hilfe seines Stadtrates (Rudi van Aaken), dessen Frau (Brunhilde Kersten) und seinem Sekretär (Nick Meiners) herauszufinden, was seine Frau im Schilde führt. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch ständig die „rasende“ Reporterin Hilda Klappmann (Nicole Ganss) ein, die mit Falschmeldungen in der Zeitung das Chaos perfekt macht.
Die Zuschauer waren begeistert und sparten nicht mit Applaus. Auch Zwischenrufe aus dem Publikum wurden von den Akteuren „mit ins Programm“ genommen. Bewundernswert war, dass sich alle Schauspieler nicht aus der Ruhe bringen ließen. Und war doch mal ein „Hänger“ da; im versteckten Häuschen saß Souffleuse Lisa Koenen, die mit den passenden Worten aushalf.
Alle unter einem Hut

In der Pause, in der die Zuschauer sich stärken konnten, berichtete Hildegard van Aaken bei einem kleinen Interview, dass bereits im vergangenen Sommer die Manuskripte zum Lernen des Textes ausgegeben worden waren, die Proben im November angefangen hätten und viel Organisatorisches zu regeln gewesen sei, vor allem, zu den Probenzeiten alle unter einen „Hut“ zu bekommen, da auch einer der jungen Akteure im Schichtdienst arbeite.
Nach dem Ende des Stückes und großem Applaus bedankte sich Franz Girmes, der die spielerische Leitung dieses Stückes übernommen hatte, beim Publikum, dem Thekenteam, den Bühnenbauern, den „Vorhangkindern“ und allen, die mitgeholfen hatten, dass diese Aufführung so erfolgreich werden konnte.

Tag der offenen Tür im Familienzentrum Sternschnuppe

Am Samstag, 6. April 2019, lud das Familienzentrum Sternschnuppe in Kevelaer bei Kaffee, Kuchen und Sonnenschein zum Tag der offenen Tür ein. Bei Betreten des Geländes muss seit März der neu gestaltete Verkehrsübungsplatz der Kinder überquert werden. Weiße Zeichnungen auf dem Boden, Miniatur-Ampeln und Straßenschilder lassen erkennen: Achtung, Verkehr! Hier können die Kleinen ab sofort auf Roller, Bobbycar und Co. ihren eigenen Führerschein erwerben. Der Fuhrpark entstand durch Elterninitiative, erzählt Petra Burkert-Hendricks, Leiterin der Kindertagesstätte.
Im Inneren tummelten sich Klein und Groß. Ein Basar aus Blumen und Dekoration schmückte den Eingang. Die Dekoartikel hatten die Eltern zuvor gemeinsam mit den Kindern gebastelt und nun standen sie zum Verkauf. In der Cafeteria gab es Kaffee, selbst gebackenen Kuchen und Kaltgetränke. Draußen schwangen die Männer die Grillzangen und verteilten Würstchen in Brötchen. Der Erlös des Basars und auch die Einnahmen aus Getränken und Speisen kommen der Kita zugute, erklärt Burkert-Hendricks. So könne man das Geld in Ausflüge und neues Spielzeug investieren.
In der Kita fanden von August 2018 bis Februar 2019 Umbauarbeiten statt. Petra Burkert-Hendricks erklärte, was sich seitdem alles verändert hat: Die alte Turnhalle ist umgebaut und eine neue Halle im Anbau eingerichtet worden. Ein neuer Waschraum sowie ein größer Personalraum sind ebenfalls Ergebnisse des Umbaus. Ein größerer Personalraum sei von Nöten gewesen, da sich die Kita personaltechnisch vergrößert habe. Dies sei bedingt durch eine vierte Gruppe, die ebenfalls hinzugekommen ist. Somit sind nun 83 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren Teil der Kindertagesstätte.
Die Einrichtung wird auch von Kooperationspartnern genutzt – unter anderem für VHS Kurse oder von Vereinen. Durch den Umbau ist es nun möglich, den Teil, in dem sich die Gruppen der Kindertagesstätte befinden, abzuschließen und somit von dem extern genutzten Teil zu trennen.
Am Tag der offenen Tür waren in den Gruppenräumen verschiedene Stationen für die Kleinen aufgebaut. So konnten sie sich schminken lassen, malen oder in der neuen Turnhalle toben. Draußen zog der Bienentanz begeisterte Zuschauer an. Hier versammelte sich in regelmäßigen Abständen eine kleine Gruppe aus Kindern und Erziehern, um zum Bienenlied zu tanzen. Passend zum Thema war neben dem Verkehrsübungsplatz ein Beet für die Aussaat der Wildblumen vorbereitet worden. Zwei Bienenhotels hängen bereits an der Wand darüber.
Von der Entstehung des Verkehrsplatzes über das Präparieren des Blumenbeets bis zur Verköstigung am Tag der offenen Tür seien die Eltern eine große Hilfe, erzählt Burkert-Hendricks. Sie seien bei allen Aktionen hilfsbereit und oft für die Kita im Einsatz: „Wir finden immer Leute, die uns unterstützen. Und dann macht unsere Arbeit besonders viel Spaß.“

Zehnter Kleiderbasar der Caritas in Kevelaer

Am Mittwoch, 3. April 2019, öffnete der zehnte Kleiderbasar der Caritasverbände St. Marien und St. Antonius im Petrus-Canisius-Haus seine Türen. Das Kevelaerer Blatt hat am Dienstag hinter die Kulissen geschaut und die Vorbereitungen der Helfer begleitet.
Für den Basar transportierten Helfer die Kleidung von der räumlich begrenzten Kleiderkammer in den benachbarten Saal des Petrus-Canisius-Hauses. Hierzu fand sich ein Team aus Frauen zusammen, die die Kleiderkammer ehrenamtlich betreuen. Auch ihre Ehepartner waren teilweise fleißig im Einsatz. Die Kleidung wurde in Kartons transportiert. Die stapelten sich meterhoch im Saal. Ohne den Überblick zu verlieren, leerten die Helfer einen Karton nach dem nächsten. Die Kleidung wurde auf Tische gelegt und an Kleiderstangen gehangen. Hier ist das Team auf Hilfe angewiesen. So bekommen sie unter anderem die Kleiderständer als Leihgabe vom Modehaus Kaenders gestellt.
Die Umräumarbeiten sollen den Besuchern des Basars die Möglichkeit bieten, in entspannter Atmosphäre zu stöbern. Ein Zustand, der in der kleinen Kleiderkammer nicht gegeben ist. Hier kann die Kleidung aufgrund von Platzmangel nicht selbst durchgesehen werden.
Sylvia Rommen-Ahlbrecht, Vorsitzende der Caritas-Konferenz St. Marien Kevelaer, erklärt, dass jeder Mensch mit Bedarf den Kleiderbasar besuchen darf: „Wir sind keine Sozialkontrolle.“ Niemand überprüft den sozialen Status der Besucher. Die Veranstalter bauen auf Ehrlichkeit. Erwachsene zahlten für den Basar einen Euro Eintritt. Die Einnahmen kommen einem Projekt für Flüchtlingskinder zugute, erklärt Rommen-Ahlbrecht.
Während des Gesprächs wird im Hintergrund geschleppt, gefaltet und organisiert. „Die Hauptakteure sind die Damen der Kleiderkammer“, betont Rommen-Ahlbrecht. Insgesamt sind an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung circa 15 Helfer beteiligt. Mit Blick auf die Kleidung im Saal lächelt Rommen-Ahlbrecht: „Diese schönen Dinge sollen einfach weiter Freude machen.“ Für die vielen Kleiderspenden ist sie den Kevelaerer Bürgern sehr dankbar. Neben Kleidung seien vor allem Bettwäsche und Frottee-Sachen gefragt.
Die Vorbereitungen für den Basar erstreckten sich vor Ort über den Dienstagnachmittag. Also stand der Eröffnung des Basars am Mittwochmorgen nichts mehr im Wege. Auch keine Kartons.
Die Kleiderkammer im Petrus-Canisius-Haus am Luxemburger Platz hat dienstags von 9 bis 11 Uhr für die Kleiderannahme geöffnet und donnerstags sowie freitags von 15 bis 17 Uhr zur Kleiderausgabe.

Abendmeditationen in der Karwoche

In der Karwoche findet erneut drei musikalisch-meditative Veranstaltungen in der Pfarrgemeinde Sankt Marien statt. Die kleine Reihe wird am Montag, 15. April, um 20 Uhr in der Beichtkapelle eröffnet. Im Mittelpunkt stehen die beiden Solokonzerte für zwei Cembali in c-moll (BWV 1060) und C-dur (BWV 1061)  für zwei Cembali von Johann Sebastian Bach.
Neben Chordirektor Romano Giefer musiziert auch Martin Chrost, der vielen noch als Zweiter Basilikaorganist der Mariengemeinde in Erinnerung ist.  Heute arbeitet er als Diözesanbeauftragter für die Kinderchorleiterausbildung im Bistum Rottenburg-Stuttgart und ist Regionalkantor für den Bezirk Heidenheim. „Wie schon in den zurückliegenden Jahren bietet die Beichtkapelle ideale akustische und architektonische Voraussetzungen für eine der Abendmeditationen“, sagt Romano Giefer.
Die Reihe findet ihre Fortsetzung am Dienstag, 16. April, um 20 Uhr in der Kerzenkapelle. Der Nettetaler Chor „Kalobrhi“ gestaltet diese Meditation gemeinsam mit Dr. Bastian Rütten (Texte). Inhaltlich steht dieser Abend unter dem Thema „Nachtgedanken“. Die Leitung hat Biggi Lehnen.
Die Dreierreihe findet ihren Abschluss traditionell mit einem Konzert in dessen Mittelpunkt eine Kreuzwegbetrachtung steht. In diesem Jahr konnte der emeritierte Domorganist des Aachener Domes, Kirchenmusikdirektor Norbert Richtsteig für die Gestaltung gewonnen werden. Neben seiner Tätigkeit an der Hohen Domkirche  (1987-2013) war Richtsteig langjähriger Dozent für Orgelimprovisation und Liturgisches Orgelspiel an der Katholischen Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius in Aachen. Konzertreisen führten ihn durch ganz Deutschland und ins europäische Ausland. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen runden seine Vita ab.
An diesem Abend bilden der biblische Kreuzwegtext, wie auch Betrachtungen des Aachener Domvikars Willi Derichs die Grundlage für seine Improvisationen. Der Eintritt zu allen drei Veranstaltungen ist frei. Am Ausgang wird eine Kollekte gehalten.
 

Die Binnenheide erleben

Seit gut eineinhalb Jahren betreibt Dennis van den Berg jetzt das Landcafé an der Binnenheide. Die Bilanz des 29-jährigen Junggastronomen, der die Aufgabe damals mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft begann, fällt aus seiner Sicht positiv aus.
“Das ist Wohlfühlen pur für mich – das Konzept ist bei den Leuten angekommen”, ist van den Berg davon überzeugt , dass die Idee, mehr als nur Kaffee und Kuchen für die Gäste, sondern “Schmecken-fühlen-riechen” und Erleben anzubieten, die Menschen erreicht hat.
In diesem Sinne will er auch das Kulturangebot verstanden wissen, dass er nun in erweiterter Form anbieten möchte. “Musik war der Grundstein mit “Miikado” und dem Motto “Binnenheide genießen”.
Der zweite Baustein soll jetzt “Binnenheide erleben” sein – und die Leute mit insgesamt fünfzehn verschiedenen Angeboten bis August durchaus auch mal “einen halben Tag in dem Landcafé” halten.
Ein Baustein in diesem Konzept sind auch Theaterabende, wie am 5. April, wenn der “Theaterverein 4c” aus Kevelaer am Abend die beiden Einakter “Die Vereinsmeier” und “Der 75. Geburtstag” – eingebettet in ein Zwei-Gänge-Überraschungsmenü – aufführen wird.
Natürlich soll das mittlerweile zur “Hausband” avancierte Duo “Miikado” bei den Frühlings- und Sommermatinees wie am 7. April und 25. August für entspannte Wohlfühlatmosphäre sorgen. “Wir sind ja quasi hier “gegründet” worden”, freuen sich Rainer van Treek und Christine Maas auf schöne Stunden mit vielfältiger Musik zum Entspannen, Mitsingen und Plaudern.
Wer es etwas feucht-fröhlicher haben und dabei trotzdem einen richtige Lerneffekt erzielen will, kann bei einem exklusiven Bierbrauseminar mit Thomas Molderings am 12. April in vier Stunden sein ganz persönliches Lieblingsbier brauen – oder mit Detlef Arndt in die Genuss-Welt des Whiskeys einsteigen.
Im Mai locken Angebote wie ein “spezielles Kräuterfrühstück” mit der Heilprakrtikerin Martina Kamps – inklusive einer Wanderung zum alten Dominkanerinnen-Kloster in Wetten, einer Führung durch den alten Kloster-Kräutergarten dort und einem Ausklang bei Cafe und Kuchen im Café “World House“.
Der Juni soll mit einem Sommer-Markt (1./2.6.) , einer Piano-Matinee und einem Musik-Kabarett mit Ingrid Kappeler als neues Highlight Belebung erfahren. Und das Angebot “Grill & Chill” mit der Band “West Coast“ und eine Weinverkostung folgen im Juli.
Und sogar die eigene Familie macht mit: “Mein Opa, der der “Wetterfrosch von Walbeck” genannt wird, macht einen spannenden Vortrag über das Wetter am Niederrhein”, berichtet van den Berg nicht ohne Stolz.

Modern und vielfältig

In schwarz und in weiß präsentierten sich die Mitglieder des Theaterchores Niederrhein schon während ihrer Probe im Bühnenhaus. Dirigiert von Regisseur Peter van Aar und Chormitglied Theresa Kruse positionierten sich die gut 100 Mitglieder des Chores an den Eingängen. Dann marschierten sie auf ungewöhnliche Art und Weise ein und sangen auf der Bühne die zwei jeweiligen Liedblöcke durch.
Wieder einmal proben die Sängerinnen und Sänger für ihr großes Jahreskonzert. Die Latte hat sich der Chor mit seinen umjubelten Auftritten im Rahmen der 30er-Jahre-Revue „Ich brauche keine Millionen“ selbst ziemlich hoch gelegt. Davon wollen sich die Akteure aber nicht verrückt machen lassen – und 2019 mit ihrem neuen Programm “Freedom“ das Publikum überzeugen.
Es hat sich so ergeben

„Das hat sich so ergeben“, beschreibt Mitbegründerin Marloes Lammerts den Diskussionsprozess innerhalb des Chores bei der Entscheidung für das Thema, wobei der Chordirigent Tom Löwenthal einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Grundidee hatte. Mitauslöser war dabei das Lied „Dry your tears, Africa“, sagt Lammerts. „Darüber sind wir auf das Thema Frieden und Freiheit gekommen“ – ein brandaktuelles Sujet. Bei der Auswahl des Repertoires „haben uns teilweise die Texte geleitet, dann die Frage, was wollen die Mitglieder und wovon gibt es Chorsätze.“ Dazu kamen Songs, die Lammerts mit ihrem Chor in Arcen früher gesungen hat. Den Begriff „Freiheit“ habe man dabei ganz bewusst auch sehr „frei“ interpretiert, sagt die Sängerin. „Es gibt ja ganz viele Freiheien – die persönliche Freiheit, den zu lieben, den man möchte, zu wohnen, wie man möchte, die künstlerische Freiheit oder die persönliche körperliche Freiheit.“ Einige dieser vielen Aspekte finden sich auch in dem Repertoire des diesjährigen Konzerts wieder. Und auch musikalisch werde es verschiedene Stilrichtungen und Sprachen mit Rock, Pop und auch afrikanischer Musik geben. „Da ist für jeden etwas dabei.“
In diesem Jahr wird kein großes Orchester auftreten, sagt Lammerts. „Diesmal haben wir den Pianisten Wolfgang Czeranka gefragt, der die Band dafür zusammengestellt hat. Es ist reduzierter und wird somit ein komplett anderes Konzert „back to the roots.“
Erstmals wird auch der Mittelstufenchor des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit zwei Liedern vertreten sein. „Ich war bei Maymusic, hab die gehört und gesehen: die stehen da zu acht und singen dreistimmig. Da habe ich gedacht: Da kann ich ja mal fragen.“ Der Gedanke dahinter ist auch, mittelfristig Nachwuchs für den Chor zu interessieren.
Aus ihrer Sicht befindet sich der Chor hinsichtlich der Vorbereitung auf einem guten Weg. „Das letzte Viertel kriegen wir jetzt auch hin, wenn die Leute was zuhause machen“, ist sie überzeugt davon, dass es zwei gute Konzerte geben wird. Und hinsichtlich neuer Projekte gebe es noch ganz viele Ideen.