„Glückswächter“ und Co

„Eine kreative Ader hatte ich immer schon“, erzählt Nicole Hieckmann, die gerade bei KB-Besuch in ihrer Werkstatt arbeitet. Seit Mitte 2018 hat die zweifache Mutter und gelernte Erzieherin, die mit einer Kollegin die Kindergruppe „Küken“ in der evangelisch-freikirchlichen Kirchengemeinde betreut, sich mit ihrer Kreativwelt künstlerisch selbständig gemacht.

Der Anstoß für diesen Schritt kam über einen gemeinsamen Cousinen-Urlaub an der Nordsee. Dort im Urlaubsort Greetsiel wohnten sie direkt neben einem Kreativatelier, das auch genau während des Aufenthalts einen Workshop anbot. „Das gefiel uns so gut, dass wir gleich wieder hier buchten und uns erneut für einen Workshop anmeldeten. Hier entstand auch mein erster Glückswächter!“

Ihre Cousine Sonja schließlich stellte ihr die entscheidende Frage: „Wieso hast Du mit deiner kreativen Ader eigentlich keine eigene Werkstatt?“ Davon angestoßen wurde schließlich auch ein Raum für ihr neues Hobby gefunden, der jetzt seit eineinhalb Jahren ihre Werkstatt ist. Ein Raum neben ihrem Haus auf der Geldernerstraße, in der Firma ihres Mannes „Binn Kachelofen- und Kaminbau“ wurde zu ihrer Werkstatt umgebaut. Vorher war dieser Raum noch durch die Tafel genutzt worden, aber nachdem diese andere Räumlichkeiten fand, stand dem Traum der eigenen Werkstatt direkt neben ihrem Wohnhaus nichts mehr im Wege. Hier hat sie alles, was sie braucht, um sich künstlerisch zu entfalten.

Jede freie Minute verbringt sie dort, besonders an den Freitagvormittagen, in denen ihre Kinder Lea und Tom in der Schule sind und sie nicht als Erzieherin bei den „Küken“ ist. Aufträge treffen auch schon reichlich ein. Bekanntheit machte sie sich in Kevelaer besonders mit ihrem ersten Stand auf dem Advents- und Krippenmarkt im Dezember 2018: „Es war ja etwas verregnet dieses Jahr, aber viele Kunder kamen trotzdem mit Regenschirm über den Krippenmarkt und zu ihrem Stand und es gab viele schöne Begegnungen“, erzählt sie.

Spezialisiert hat sie sich selber auf Glückswächter, die den Totempfählen der Indianer nachempfunden sind. Mit den Namen der Bewohner, der Eltern oder Schwiegereltern oder weiterer Familienangehöriger, mit Muscheln, Herzen oder Symbolen der Familie erzählen sie nicht nur Geschichten von Menschen und Familie, sondern sollen auch das Haus beschützen und den Bewohnern Glück bringen.

Vor der Erstkommunion kommen auch viele Aufträge für kleine Glückswächter, mit Bibelworten, mit einem weißen Fisch oder einem Leuchtturm, je nach dem Motto der Erstkommunion oder dem Wunsch der Kunden. Auch Türschilder, Etageren, Keilrahmenbilder mit Lebensbäumen oder Stühle mit Bepflanzung fertigt und dekoriert sie in ihrer Werkstatt. Auch ihre Heimatstadt Kevelaer wird immer wieder in ihren Werken eingebaut, indem etwa Nägelbilder die Silhouette Kevelaers ergeben oder Glückswächter Kevelaerbezug haben.

Gerne arbeitet sie gerade mit Holz. Sehr zugute kommt es ihr dabei, dass ihr Bruder Manuel selbst Schreiner ist und sie sich Holzklötze selber in seiner Werkstatt zuschneiden kann. „Die Ideen gehen mir nie aus und ich komme dabei runter und vergesse die Zeit!“, erzählt sie lachend. Fotos ihrer vielen Werke, die teils Unikate sind, gibt es mit weiteren Informationen auch auf ihrer Webseite: www.nicoles-kreativwelt.de.

Workshop zum Thema „Glückswächter“

Am 4. Mai 2019 bietet sie ab 13 Uhr auch selbst einen Workshop zum Thema „Glückswächter“ an. Interessenten können sich für 25 Euro (inklusive Grundmaterial) ihren eigenen Glückswächter machen, Anmeldungen sind möglich bis 27. April. Am 10. Mai 2019 ist sie auch bei der Spätschicht und bietet ihr Selbstgemachtes im Kindersecondhand-Laden an.