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Drei Ensembles, eine Kirche

Es war ein besonderes Konzert, das die gut Hundert Besucher in der Twistedener St.-Quirinus-Kirche unter dem Motto „Kirche trifft Musik“ am Sonntag, 28. April, miterleben durften. Denn mit dem Musikverein Eintracht Twisteden, dem Projektchor Twisteden und den Anthony Singers hatten sich drei Musikformationen für diesen Nachmittag zu einem gemeinschaftlichen Konzert zusammengefunden.

Der Impuls war von Katrin van Berlo ausgegangen, die sowohl in dem Twistedener Chor als Sängerin als auch in dem Musikverein als Instrumentalistin an der Querflöte mit von der Partie ist. „Wir sind eine Gemeinde – das war für die gesamte Gemeinde St. Antonius“, erzählt sie, wie ihr der Gedanke für das gemeinsame Konzert Mitte Januar gekommen war. „Ich habe dann als Mitglied beide Leiter angesprochen“, erläuterte sie den Prozess, der sie zu Marcus de Haard und Christian Franken geführt hatte. Der Niederländer, der die Musiker dirigierte, war anschließend voll des Lobes: „Mir hat es gut gefallen: Wir hatten schon drei Adventskonzerte zusammen, aber so in der Form noch nicht gespielt.“

Mit seinem Eindruck stand der Dirigent nicht alleine da. Das Pub­likum quittierte die Performance der drei Formationen am Ende der gut achtzig Minuten mit stehendem Beifall. Zuvor hatten die beiden Gesangsgruppen mit Christian Franken am Klavier die Botschaft des Konzerts mit dem Siegfried-Macht-Lied „Gemeinde entsteht nur gemeinsam“ zum Einstieg quasi vorgegeben. Im weiteren Verlauf präsentierten die beiden Chöre diverse Formen der gesanglichen Gotteshuldigung – ob mit „Wäre Gesanges voll unser Mund“ von Alejandro Veciana, Songs wie „Christ, Be Our Light“ oder „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“, „Jesus Christ you are my life“ oder das aus dem Film „Sister Act“ weltberühmte und mitreißende „I will follow him“.

Für den opulenteren, klangräumigeren Part war dann der Musikverein zuständig – ob nun mit dem ausladenden „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, dem „Agosto“ von Angela Ciampani/Jacob de Haan mit Marcel Valks als Bariton-Solist oder de Haans „Concerto d´amore“, in dem sich von Barock über Pop bis zum Swing die „Gemeinschaft der Musikepochen“ (de Haard) widerspiegelte.

Unterbrochen wurden die Musikbeiträge von vorgetragenen Impulstexten. Dabei ging es um Themen wie „Grund zum Danken“, den „Träumen einer erneuerten Kirche“ und der Geschichte von „Gott zu Besuch“, als ein Gastwirt nicht merkt, dass Gott über arme Männer dreimal an seine Tür klopft.

Die Chöre beendeten das Konzert mit „An Irish blessing“ und wiederholten als Zugabe nochmal das „Sister Act“-Stück. „Ich hab‘ schon eine Idee für ein gemeinsames Ende“, schaute Dirigent de Haard mit Blick auf eine mögliche Neuauflage der Zusammenarbeit bereits voraus. Ob es dazu nach diesem „ersten Versuch“ (van Berlo) nochmal kommen wird, steht jedoch noch nicht fest.   

Von Kopfball, Konfetti und knallenden Korken

Sie kamen, sahen, siegten. Die erste Mannschaft der Frauen vom SV Viktoria Winnekendonk legte in dieser Saison eine Glanzleistung hin. 19 Siege und nur eine Niederlage in 22 Spielen. Bei ihrem Auswärtsspiel am 20. April 2019 konnten die Mädels ihre Serie perfekt machen. Mit einem 5:0 Sieg gegen den SV Brünen sicherte sich die Mannschaft den vorzeitigen Aufstieg von der Landes- in die Nieder­rheinliga.

In der entscheidenden Osterwoche hatte die Mannschaft gleich zwei Spiele: Am Gründonnerstag, 18. April 2019, gegen den SV Budberg II (3:1 Sieg) und besagtes Spiel am Ostersamstag, 20. April 2019, gegen den SV Brünen. Trainer Ulrich Berns macht deutlich, wie die Stimmung vor den entscheidenden Spielen war: „Uns war bewusst, dass, wenn wir beide Spiele erfolgreich bestreiten, der Aufstieg sicher ist.“

Trainer Ulrich Berns. Foto: privat

Dass sie sich auch beim nächsten Spiel den Aufstieg hätten sichern können, wollte die Mannschaft nicht hören, erzählt Berns, „uns war klar, wir ziehen das Ding jetzt durch.“ Beim Gedanken an den Aufstieg kommt Druck auf. Da wollte der Trainer gegenwirken: „Ich habe versucht, bei den letzten beiden Spielen den Druck rauszunehmen. Aber ich merkte selbst, die wollen das unbedingt.“

Dementsprechend sei das Team beim letzten Spiel auch vorbereitet gewesen: Es wurden passende Aufstiegs-Shirts angefertigt, Konfetti organisiert und für Hopfen und Malz wurde auch gesorgt, erzählt der Trainer.

 

Eiskalte Sektdusche

Bereits nach dem ersten Tor im Spiel, als man die Defensive der Gegner durchdrungen hatte, sei die Marschrichtung klar gewesen: „Die haben sich mit allen hinten reingestellt, wollten auf keinen Fall ein Gegentor.“ Als dann nach dem fünften Tor der Mädels aus Wido der Abpfiff kam, gab es kein Halten mehr. Es wurde gefeiert, gesungen, und was auch nicht fehlte, war „die Sektdusche, die wir Trainer über uns ergehen lassen müssen“, lacht Berns.

Somit wurde noch lange nach Spielende auf dem Platz gefeiert, während die Gastgeber bereits geduscht waren und den Platz verlassen hatten. Als die Mannschaft dann nach 21 Uhr im Heimatdorf ankam, wurde ganz Wido mit einem Autokorso mitgeteilt: Wir haben es geschafft, eure Mädels sind aufgestiegen!

Auch abseits des Feldes wurde weitergefeiert. Foto: privat

Gefeiert wurde bei dem ein oder anderen Kaltgetränk noch bis in die frühen Morgenstunden. „Irgendwann bin ich mit meiner Frau, ich glaub um halb drei, nach Hause gegangen. Die letzen waren noch bis sechs Uhr unterwegs“, lächelt der Trainer mit dem Gedanken an die Aufstiegsfeier, „aber das gehört dazu bei der tollen Leistung, die sie da gebracht haben.“

Als Ziel für die kommende Saison in der Niederrheinliga formuliert Berns: „Wir versuchen, uns zumindest im Mittelfeld zu etablieren. Man müsse „mit gesundem Selbstbewusstsein an die Sache rangehen“, ähnlich, wie in dieser Saison, „wir sind dieses Jahr in kein Spiel reingegangen und haben gesagt ‚die hauen wir weg‘. Wir haben jeden Gegner ernstgenommen.“ Mit Blick auf die Zukunft erklärt der Trainer: „Der Klassenerhalt ist das oberste Ziel. Es wäre schön, wenn wir uns ein paar Jahre da halten könnten.“

100 Tore

Auch für diese Saison habe man insgeheim noch ein Ziel – oder besser gesagt einen Wunsch – erklärt der Trainer: „Vielleicht schaffen wir die 100 Tore noch. Haben im Moment 82.“ (Jetzt 85 Tore, Anmerkung der Redaktion) Eigentlich wolle man aber einfach nur „so erfolgreich wie möglich“ die Saison abschließen. Vier Meisterschaftsspiele und ein Pokalspiel stehen der Mannschaft noch bevor.

Auf die Frage, warum es denn bei den Mädels aus Wido so gut läuft und bei den Jungs eher nicht, lacht Berns: „Gute Frage.“ Er selbst achte immer darauf, dass neue Spielerinnen vom Gesamtbild gut in die Mannschaft passen. Zudem gehöre in manchen Dingen natürlich auch Glück und vor allem Arbeit dazu. Warum es bei den Mädels besser läuft als bei den Jungs, sei jedoch schwierig zu sagen: „Das hat sportliche Gründe. Die Kameradschaft stimmt bei den Männern auf jeden Fall. Natürlich drücken wir denen auch die Daumen.“ Es sei auch schön zu beobachten, wie sich der Umgang mit dem Damenfußball im Dorf entwickle: „Die Mannschaft wird im Dorf von Jahr zu Jahr mehr anerkannt.“

Als Nächstes geht es für die Mannschaft von Ulrich Berns am Sonntag, 5. Mai 2019, im Heimspiel gegen den Linner SV. Beginn ist um 13 Uhr.

Gelungener Tag rund ums Fahrrad

Zahlreiche Infostände, Kunstangebote und kulinarische Ecken boten rund um den Peter-Plümpe-Platz bei der Ausgabe der „FahrRad-Pause“ ein vielfältiges Bild. Auf einem Testparcours ließ die Verkehrswacht des Kreises Kleve Kinder fahren, die verschiedene Alltagssituationen auf dem Rad erleben konnten. „Radfahren ist keine Selbstverständlichkeit mehr, die Mobilität wird eher schlechter. Und nur ein Kind, das auf dem Rad sicher ist, ist im Verkehr sicher“, meinte Norbert van der Sand von der Verkehrswacht.

Die neunjährige Annemie aus Kevelaer probierte sich beim Linksabbiegen und dem richtigen Anhalten aus. „Empfunden habe ich das als sehr gut, weil es wie im Verkehr Hindernisse wie die Kurve gibt. Und dann musste man die Glocke schlagen und einparken.“ Auch die neunjährige Mila fand es gut. Ihr Vater Christian Ettwig kommentierte die Fahrradaktion: „Da sollten mal die Autofahrer mit drauf, um dafür sensibel zu werden.“

Für den guten Zweck

Am „Big-Challenge“-Stand wiesen einige Aktive auf die Veranstaltung im Kampf gegen den Krebs am 22. Juni 2019 hin, konnten einige Anmeldungen und 170 Euro an Spendengeldern mitnehmen. Auf zwei Spinning-Rädern konnte man Kilometer für den guten Zweck herunterfahren – am Ende waren es 85. „Ich wollte vor drei, vier Jahren mal mitmachen“, erzählte Helmut Gerritsen, der das gesamte Angebot des Tages spannend fand. Ähnlich sah das der Gocher Wolfgang Naujokat. „Ich hab auch schon Räder aus meiner Jugend gesehen“, verbrachte der 69-Jährige einen „sehr interessanten Nachmittag“ in Kevelaer.

Nahe dem Rathaus informierte die Klimaschutzmanagerin der Stadt, Nina Jordan, über ihre Projekte. Und die Stadt warb aktiv für das neue Hüls-Konzept mit dem Gradierwerk. „Wir hatten da viele interessierte Leute, die neugierig auf die Eröffnungsphase sind“, meinte Barbara Dicks vom Service-Center Tourismus und Kultur. City-Managerin Nicole Wagener plauschte darüber live auf „Antenne Niederrhein“.

Die „Falken” zeigten ihre Einrad-Künste. Foto: aflo

Auch die Einräder des Sportvereins „Falke Kervenheim“ sorgten für Aufmerksamkeit. „Sie gucken und lachen erst, finden es aber faszinierend“, schilderten Annika und Jasmin ihre Erfahrungen während des Fahrens durch die Ständereihen. „Für die Werbung neuer Mitglieder ist das schon wichtig“, fand Trainerin Laura Heister. Das ging auch Initiativen wie der „Landpartie“ so: „So eine Veranstaltung ist Gold wert, so erreichen wir viel mehr Leute direkt“, meinte Mitinitiatorin Raphaele Feldbrügge.

Und natürlich konnten sich die Radgeschäfte mit ihrem Angebot präsentieren. Der Trend war eindeutig das E-Rad. „Schneller-höher-weiter, vor allem was die Reichweite betrifft“, fasste Thomas Bosch vom gleichnamigen Fahrradservice die Entwicklung des Kundeninteresses zusammen.

Die Kevelaer Kings füllten das Stadion

Über 500 Zuschauer sahen bei der Saisoneröffnung der Kevelaer Kings ein spannendes 7:7 Unentschieden. Die Mannschaft lud zum ersten Heimspiel der Saison ins Hülsparkstadion ein. Der Eintritt war frei, wie bisher immer bei den Heimspielen der Kings. Auch um das Spiel herum wurde für viel Unterhaltung gesorgt. Obwohl sich das Wetter im Vorfeld nicht sehr einladend gezeigt hat, sind über 500 Besucher gekommen, um das erste Spiel der Kevelaerer in der Verbandsliga sehen und ein wenig was vom Football-Feeling in unserer Stadt erleben zu können.

Ami-Schlitten inklusive

Um das Klischee des auch hierzulande immer beliebter werdenden Sports American Football zu bedienen, steht ein – zugegebenermaßen sehr imposanter – Ami-Schlitten neben dem Spielfeld und die Damen der Kevelaer Queens – der Cheerleader-Abteilung der Kevelaer Kings – stehen parat, um die Sportler des Heimteams mit Pompons und mit Nebelgranaten in blau-gelb zu begrüßen und anzufeuern.

Einlauf des Wide-Receivers Jens Jacobsen in den Pass Check – ein Vorbereitungsritual der Spieler. Foto: Andreas Koenig

Die Athleten der Kevelaer Kings kommen unter lautem Jubel der Zuschauer auf das Spielfeld gerannt und lassen sich gebührend feiern. Die Mannschaft, die erst seit der Saison 2015 offiziell am Ligabetrieb teilnimmt und seit 2018 im Hülsparkstadion ihre Heimspiele austrägt, ist frisch in die Verbandsliga NRW Gruppe West aufgestiegen. Als Gegner wartet mit den Schiefbahn Riders ein schwerer Gegner. Er ist im letzten Jahr nur knapp am Aufstieg in die Oberliga vorbeigerutscht. Entsprechend sah auch der Spielbeginn aus. Das erste Quarter – beim American Football ist die Spielzeit in vier Teile, sogenannte Quarters, aufgeteilt – war eher ein vorsichtiges Abtasten.

Der Gegner führt

Im zweiten Quarter gehen die Schiefbahn Riders mit einem Touchdown und dem anschließenden Fieldgoal vorerst 0 zu 7 in Führung. Passend dazu öffnen sich die Schleusentore und ein ausgewachsener Regenschauer ergießt sich über das Spielfeld. Pünktlich zur Pause zwischen dem zweiten und dritten Quarter hat sich das Wetter aber wieder etwas beruhigt und die Kevelaer Queens können in der Halbzeitpause eine sogenannte Routine aufführen. Die Routine bezeichnet eine Tanzaufführung mit viel Akrobatik. Parallel dazu ist aber auch für das leibliche Wohl gesorgt. Grillgut steht ebenso wie Kuchen und Getränke parat, um die Kräfte der Zuschauer in der Pause wieder aufzufüllen.

In den letzten beiden Quartern wurde es noch mal spannend: Kevelaer gleicht mit einem Touchdown und einem Fieldgoal aus und fast wäre es den Kevelaer Kings kurz vor Schluss sogar noch gelungen, mit einem schönen Lauf den Sieg nach Hause zu bringen. Leider bleibt das allerdings verwehrt. Aber ein Unentschieden als erstes Spiel gegen einen solchen Gegner wurde von allen Beteiligten als sehr guter Start gesehen. Das nächste Heimspiel ist am Samstag, 8. Juni 2019, um 15 Uhr gegen die Cologne Crocodiles Prospects, gegen die Kevelaer im letzten Testspiel mit 43:22 gewinnen konnte.

Ein Highlight dürfte allerdings auch das Abendspiel der Kevelaerer am Samstag, 24. August 2019, um 18 Uhr gegen die Witterschlick Fighting Miners werden. Ein Abendspiel mit Flutlicht ist für alle noch mal ein besonderes Erlebnis.

Ein Freund der leisen Töne

Wenn man an der Tür am Hoogeweg 66 schellt, hört man zunächst Vogelgezwitscher – ein Indiz dafür, dass es sich angesichts so eines Klingeltons um einen klang-musikalischen Personenkreis handelt, der in dem Haus wohnt. Die Bestätigung erhält man, wenn man dann mit Michael Kahlert in seiner Wohnung ins Gespräch kommt. Eine kleine Galerie mit Instrumenten auf dem Boden zeugt von der Musikalität des 41-Jährigen, der „seit 20 Jahren Wahl-Kevelaerer“ ist.

Denn ursprünglich ist er in Mülheim an der Ruhr geboren. Aufgewachsen ist er aber in Geldern-Pont am Niederrhein, da es seine Eltern, beide Lehrer, aus beruflichen Gründen dorthin zog. „Meine Eltern haben wohl gedacht, dass ich mit ihnen als Lehrer genug „gestraft“ bin und haben mir viel überlassen“, war seine Kindheit von ausreichendem Freiraum gekennzeichnet.

Ein bisschen „abgefärbt“ hat der Beruf der Eltern allerdings in der Hinsicht, dass er selbst als Diplom-Pädagoge tätig ist. „Aber nicht im Schuldienst, sondern im Haus Dondert und in der Musiktherapie. Und ich musiziere mit behinderten Menschen in St. Bernardin.“ Dazu hält er noch Vorträge über „Musik und Gesundheit“, arbeitet mit Selbsthilfegruppen, schafft im ambulanten Bereich der Amsterdamer Straße und sorgt mit einem breiten Programm für eine Tagesstruktur.

Musikbegeistert sei er schon immer gewesen. „Ich habe in der Jugend viel ausprobiert“, konnte ihm die Schulmusik mit Noten vom Papier nie soviel sagen, auch als er Keyboard oder Posaune spielen wollte.

Im Rahmen der Erzieher-Ausbildung näherte er sich dann dem Schlagzeug und dem Percussionsspiel an. „Einen Ausdruck zu entwickeln und etwas Eigenes zu machen“, das war sein Anspruch. „Ich wollte selbst kreativ tätig werden“, lernte er später noch Gitarre, ging an den PC und startete einzelne Projekte.

Knackig und laut

Seine erste Banderfahrung machte er mit Rockmusik. „Das waren überwiegend Gelderner Jungs, da hab ich Schlagzeug gespielt, das ist 18 Jahre her“, erzählt Kahlert. Sogar bei Ripkens an der Südstraße wurde geprobt.

Die Band „Smoketowndog“ gründete er 2008/2009 mit. „Das hat Spaß gemacht.“ Sogar einen Bandcontest beim „Geldernsen Festival“ gewann die Combo, agierte dort dann auch als Opener.

„Das wurde mir aber zu knackig und zu laut“, kam für ihn der Punkt, wo er für sich sagte: Das ist es für mich nicht. Vor einem Jahr hängte er dann die Rockmusik endgültig an den Nagel. „Musik sollte man voll und ganz machen und nicht halb. Das blockiert sonst auch nur die anderen.“ Damit war der Weg für den Umstieg auf Percussion vorgezeichnet. „Ich bin ein Freund der leisen Töne geworden“, sagt Kahlert – und meint damit auch die Zusammenarbeit in dem Trioprojekt „Mental Lift“.

Als er an der Fachhochschule Düsseldorf nochmal Sozialpädagogik auf Diplom mit medienpädagogischem Schwerpunkt studierte, traf er dort auf Frank Henn, der dort als Doktor der Erziehungswissenschaft und Musiktherapeut arbeitet. Bei ihm schrieb er auch seine Diplomarbeit, als „mein Prof einen Burn-out bekam und die Arbeit an Henn weitergab.“ Kahlert und Henn trafen sich daraufhin häufiger in Leverkusen, wo Henn wohnt. „Ein Glücksfall“, sagt Kahlert heute.

Eigenes Kunsthandwerk

Über Henn lernte Kahlert mit dem Hang und dem Gubal neue Instrumente kennen, die – angelehnt an die Steeldrum – „keine Chromatik, sondern eine ganz spezielle Tonleiter“ haben und mit der Hand percussiv gespielt werde. „Das ist ein ganz eigenes Kunsthandwerk. Und so so habe ich eine neue Welt entdeckt.“

Wohlbefinden steht im Vordergrund  – für Musiker und Zuhörer. Gemeinsam mit dem Kevelaerer Gitarristen Igor Arndt, der früher auch bei „Smoketowndog“ aktiv war, bilden sie seit acht Jahren die Formation „Mental lift“. Es gehe dabei um Entspannungsmusik, sagt Kahlert.

„Im Vordergrund steht das Wohlbefinden“, beschreibt er die Idee des Sounds. „Ein schöner friedlicher Austausch und eine sehr meditative Atmosphäre ohne Druck“ sei das Ziel. „Wir tauschen uns da frei aus – und das ist für uns dann auch Erholung.“

Die Stücke seien „Arrangements, die aus frei improvisierten Teilen entstehen. Im Ursprung des Stücks steht immer das Gefühl“, erklärt der Musiker. „Das hat eine sehr harmonisierende Wirkung. Und es ist eine Möglichkeit, unsere Befindlichkeit positiv zu beeinflussen. Da haben wir mit den „weltlichen“ Dingen in dem Moment nichts zu tun.“

Die Musik habe einen stark untermalenden Charakter. Deswegen spielt das Trio viel auf Vernisssagen. „Das passt gut in Verbindung mit Kunst. Denn das sind so kleine Welten und Landschaften, die da musikalisch entstehen“, sagt Kahlert.

Eine weltmusikalische Note

Sie habe eine gewisse weltmusikalische Note – nicht zuletzt, weil die drei gelegentlich auch mit dem persischen Trommler Syavash Rastani auftreten. Rastani wird auch mit dabei sein, wenn das Trio am 22. September 2019 ab 13 Uhr für zwei Stunden auf dem Kevelaerer Madonnari-Festival im Forum Pax Christi zu hören sein wird. Und drei Monate zuvor werden die Musiker ihre Künste im Rahmen der „Landpartie“ zeigen, wenn sie im KuK-Atelier von „Madonnari“-Initiatorin Frederike Wouters auftreten. Kahlert macht das stolz. „Es ist schön, das jetzt auch mal in Kevelaer vor Ort für eine breite Öffentlichkeit zu machen und nicht nur in Kaarst oder Köln“, meint der frischgebackene Vater eines Jungen. 

"Nofretete-Lesung" in der wort.werk-Galerie, Freitag 26.4.2019

Alles dreht sich um Nofretete bei einer Lesung im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Phantastische Reisen“ an diesem Freitag, 26. April, in der wort.werk-Galerie an der Busmannstraße in Kevelaer.
Mail-Art-Collagen, inspiriert von prominenten Köpfen auf Briefmarken, sind die Spezialität von Klaus Cordes. Zum illustren Kreis der so in neue Dimensionen versetzten Berühmtheiten gehört die altägyptische Königin, die in einem Glascontainer im Neuen Museum in Berlin ein einsames Dasein fristet.
Cordes lässt Nofretete träumend durch Zeiten und Räume reisen und dabei zahlreiche Rollen verkörpern, von der Pharaonin bis zur modernen Frau. Die Botschaft der Bilder findet ihren Widerhall in Gestalt eines fiktiven Briefwechsels voller aktueller Bezüge. Migration, Städtetourismus, ja, sogar die Raubkunst-Debatte kommen zur Sprache.
Die Lesung beginnt um 18 Uhr. Treffpunkt: Busmannstraße 28.

“Nofretete-Lesung” in der wort.werk-Galerie, Freitag 26.4.2019

Alles dreht sich um Nofretete bei einer Lesung im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Phantastische Reisen“ an diesem Freitag, 26. April, in der wort.werk-Galerie an der Busmannstraße in Kevelaer.

Mail-Art-Collagen, inspiriert von prominenten Köpfen auf Briefmarken, sind die Spezialität von Klaus Cordes. Zum illustren Kreis der so in neue Dimensionen versetzten Berühmtheiten gehört die altägyptische Königin, die in einem Glascontainer im Neuen Museum in Berlin ein einsames Dasein fristet.

Cordes lässt Nofretete träumend durch Zeiten und Räume reisen und dabei zahlreiche Rollen verkörpern, von der Pharaonin bis zur modernen Frau. Die Botschaft der Bilder findet ihren Widerhall in Gestalt eines fiktiven Briefwechsels voller aktueller Bezüge. Migration, Städtetourismus, ja, sogar die Raubkunst-Debatte kommen zur Sprache.

Die Lesung beginnt um 18 Uhr. Treffpunkt: Busmannstraße 28.

Maifest rund um Burg Kervenheim

Traditionsgemäß feiert Kervenheim den Beginn des Wonnemonats Mai mitten im Ort, auf dem Burghof. „Auch in diesem Jahr haben wir wieder ein tolles Programm für unsere kleinen und großen Besucher organisiert“, verspricht Hans-Gerd Ripkens, Vorsitzender des Heimatvereins Kervenheim. 

Der Flohmarkt auf der angrenzenden Bürgerwiese beginnt bereits um neun Uhr. Ab elf Uhr öffnet die Freiluftküche auf dem Burghof: Gegrilltes, Reibekuchen und Kaltgetränke warten auf hungrige und durstige Besucher. Etwas später wird die gemütliche Kaffee- und Kuchentafel im Schatten der alten Kastanie gedeckt.

Wie schon seit vielen Jahren kümmern sich die Pfadfinder mit einem Schminkstand und anderen Spielen um die kleinen Gäste. Im Laufe des Nachmittags schmücken die Kinder den Maikranz, der dann um 17 Uhr am Maibaum auf dem Markt aufgehängt wird.

Oldtimer-Traktoren

Auch schon zur Tradition geworden ist die Schau der Traktoren-Oldtimer auf dem Marktplatz. 

„Ein Besuch auf unserem wunderschönen Burghof lohnt sich immer!“, verspricht Ripkens. „Wir sind gut vorbereitet, wünschen uns gutes Wetter und viele gutgelaunte Gäste.“

Nächstes Ziel: Weltherrschaft

„Ich weiß, dass wir an einem guten Tag mithalten können in der Liga“, blickt der Head Coach der Kevelaer Kings, René Artz, auf die kommende Saison der Football-Mannschaft. Die Kings sind nach der vergangenen Saison von der Landes- in die Verbandsliga aufgestiegen. Dort wolle man sich nun etablieren, erklärt Artz.

Nachdem die Mannschaft die letzten Testspiele klar für sich entscheiden konnte und im Trainingscamp noch an der ein oder anderen Stelle gefeilt wurde, stehen die Chancen vielleicht gar nicht so schlecht.

Im Trainingslager sei viel im Sinne des Teambuildings gemacht worden, erzählt der Trainer. Generell rücke der Football momentan bei den Jungs immer mehr in den Fokus: „Es wird sehr viel mehr über Football geredet. Das ist auch die Entwicklung zu letztem Jahr, dass Football in den Mittelpunkt rückt. Ich glaube, es könnte schlimmer sein.“

Die Kings bestreiten in der Verbandsliga ab dieser Saison erstmalig zehn Spiele. Der Coach weiß, dass starke Mannschaften auf sie zukommen. Mit den Schiefbahn Riders treffe man gleich im ersten Spiel am 27. April 2019 auf eine gute Mannschaft. Artz ist zuversichtlich: „Ich glaube, der Druck auf Schiefbahner Seite ist größer.“ Die Mannschaft spiele schon länger in der Liga und die Kings sind schließlich gerade erst aufgestiegen.

Klassenerhalt

Auch sonst zeigt der Trainer sein Vertrauen, das er in die Mannschaft hat: „Ich glaube, dass die alles schaffen können, egal, gegen wen die spielen.“ Das Ziel der Saison sei der Klassenerhalt, auch wenn das nach Artz „abgedroschen“ klinge. Vier Siege in zehn Spielen wären wünschenswert, so der Coach. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Kings Seniors von insgesamt acht Trainern unterstützt. Die Trainingseinheiten unmittelbar vor den Spielen seien kontaktlos, erklärt Artz. Hier tragen die Spieler nur ihren Helm und im Training wird sich auf den Gegner konzentriert. Dies werde so gehandhabt, um die Spieler zu schützen.

Trotz des Aufstiegs sei der Leistungsdruck für die Mannschaft nicht unbedingt größer als zuvor, so Artz. „Letztes Jahr sah es ganz anders aus, da wollten wir hoch.“ Veränderungen, die in der Mannschaft durchgeführt wurden, haben sich in den Testspielen bereits bewährt. So bekommt zum Beispiel der Quarterback im Spiel mehr Entscheidungsgewalt und das Spiel wird variabler gestaltet. „Ob es gegen höherklassige Mannschaften klappt, wird sich zeigen. Da bin ich auch gespannt drauf“, blickt Artz auf die kommenden Spiele.

Ohne Druck

Im Gespräch mit dem Head Coach wird deutlich, dass er die Mannschaft mit viel Leidenschaft anführt. Doch einen zu großen Druck setzt er nicht dahinter. Vielleicht auch, weil er so großes Vertrauen in seine Jungs hat: „Selbst wenn wir absteigen sollten, wovon ich echt nicht ausgehe, ist das kein Beinbruch.“ Ein großer Bedarf an Veränderungen scheint nach den letzten beiden Testspielen nicht vorhanden zu sein. „Das Gerüst ist da und ist, denke ich, auch solide aufgebaut. Und wir versuchen, das Größtmögliche rauszuholen jetzt.“

Head Coach René Artz ist zuversichtlich. Foto: privat

Artz erklärt, mit welcher Strategie er seine Mannschaft trainiert. Er sei kein Typ, der mit einem militärischen Drill an die Sache herangehe. Im Gegenteil: „Fehler passieren“, weiß der Trainer. Die seien jedoch immer schnell abgehakt. Auch wenn er seinen Spielern immer versuche zu erklären, dass sie während des Spiels andere Dinge außen vor lassen, ist ihm die Beziehung zu den Jungs sehr wichtig: „Ich lege großen Wert darauf, den Background der Spieler zu kennen.“

Heimspiele sind anders

Das erste Spiel der Saison gegen die Schiefbahn Riders findet auf heimischem Boden im Hüls­park-Stadion in Kevelaer statt. Auch wenn das keine Garantie für einen Sieg ist, es ist ein anderes Gefühl, weiß Artz. Vor allem die Unterstützung durch Familie und Freunde sei bei den Heimspielen sehr groß. Eine weitere Unterstützung bekommen die Kevelaer Kings in dieser Saison von den Kevelaer Queens, der Cheerleadermannschaft aus Kevelaer, die bei den Heimspielen für zusätzliche Motivation und Show sorgen wird.

Generell wolle man, so Artz, die Heimspiele in der Saison noch mehr als Event aufziehen und „versuchen, auch Show zu machen.“ Auch für Football-Neulinge ist im Hülspark-Stadion gesorgt. Ein Stadionsprecher erklärt mit einfachen Worten, was im Spiel gerade passiert. „Ich kann natürlich nur sagen, kommt euch das angucken. Keine Scheu vor Football an sich. Es wird ja alles erklärt,“ hofft der Trainer auf ein großes Publikum im Stadion.

Mit Blick auf das während des Gesprächs stattfindende Training in Kervenheim lächelt Artz. Er sei stolz und dankbar, dass das Trainerteam die Mannschaft so gut begleitet. Auf die zustimmende Aussage des Kevelaerer Blatts, dass er ja auch mal krank sei, lacht er: „Nein.“ „Ein Head Coach wird nicht krank?“ „Nein. Und wenn ich nicht da bin, bin ich trotzdem da“, macht er lächelnd deutlich, wie wichtig ihm seine Mannschaft ist und dass er sich durchaus als „Kopf“ der Mannschaft sieht.

Die Ziele für die kommende Saison sind also klar: Der Klassenerhalt und mindestens vier Siege sind wünschenswert. „Nächstes Ziel: Weltherrschaft“, fügt Artz lachend hinzu. Wer die Kings bis dahin anfeuern möchte, kann sie beim ersten Spiel der Saison am 27. April 2019 im Hülspark-Stadion in Kevelaer unterstützen. Anstoß ist um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Alle weiteren Spieltermine, auch die der Kings Ladies und Kings Youth, finden Sie unter: https://www.kevelaerkings.de/kings-allgemein/spieltermine-2019-der-kevelaer-kings/

Rainer Mott schoss den Vogel ab

Achterhoek machte sich wieder auf die Suche nach einem neuen König. Am Ostermontag, 22. April 2019, fand das traditionelle Vogelschießen der St.-Maria-Schützenbruderschaft und parallel dazu das Achterhoeker Kinderfest statt.

Die Spannung unter den Schützenbrüdern war in diesem Jahr besonders groß. Denn alle waren sich einig, dass sich eine Situation wie im vergangenen Jahr nicht wiederholen durfte. Damals gab es zum ersten Mal in der über 300-jährigen Geschichte der Bruderschaft keinen König.

Bei viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen begann das Vogelschießen um 14.35 Uhr mit dem ersten Schuss und großem Elan: Die Preise purzelten im 30-Minuten-Takt: 1. Preis (Kopf) Hermann Wans, 2. Preis (rechter Flügel) Michael Heyer, 3. Preis (linker Flügel) René Langenberg und schließlich der 4. Preis (Schwanz) Jürgen Bey gegen 16.45 Uhr.

Als nur noch der Rumpf des Vogels auf der Stange war, ließ der Andrang am Schießstand wie erwartet nach. Die Gelegenheit wurde genutzt, um in dieser Zeit den Kinderschützenkönig und seinen Thron zu ehren, der im Rahmen des Kinderfestes ermittelt wurde. Als besonders treffsicher an der Kinderarmbrust erwies sich Ben Große-Budde, der den Rumpf des Holzvogels „durchlöcherte“ und somit neuer Kinderschützenkönig im Achterhoek wurde. Zu seiner Königin wählte er Celine Ingenbleek. Seine Minister sind Joshua Stenmans und Tim Große-Budde mit den Hofdamen Nadine und Heleen Ingenbleek.

Rainer Mott ließ sich nach seinem entscheidenden Schuss feiern. Foto: privat

In der Zwischenzeit fanden sich auch bei den Erwachsenen immer wieder mutige Schützenbrüder, die die Festigkeit des Rumpfes testeten, bis Rainer Mott um 18.11 Uhr mit einem gezielten Schuss den Restvogel von der Stange holte. Unter großem Jubel nahm er die Glückwünsche seiner Schützenbrüder und aller Anwesenden entgegen. Zur Seite stehen ihm als Königin Jenna Mellen und als Minister Steffen Föhles mit Hofdame Janine Weibel und Michael Stenmans mit Hofdame Katrin Gietmann (siehe Foto).

Sie alle freuen sich nun auf die Achterhoeker Kirmes und einen schönen Königsgalaball, der am 4. Mai 2019 ab 20 Uhr stattfindet.