Schießsportgemeinschaft Kevelaer will Werbung für den eigenen Sport machen

Kevelaer. Spannungsgeladene Musik, die Schützin das Gewehr im Anschlag, schnelle Schnitte in die Halle – mit dem Trailer für das Event 2018 blickte die SSG Kevelaer auch auf die Premiere der Live-Übertragung von vor einem Jahr zurück. „Der Trailer wurde bereits 11.000 mal über Facebook und den Deutschen Schützenbund angeklickt“, erklärte der Organisator des Großevents, Georg Joosten, und verwies auf weitere 20 000 Zugriffe über soziale Medien. Und für das Gewinnspiel im Zusammenhang mit dem Event am 13. und 14. Januar gebe es bereits jetzt an die 1000 Teilnehmer.
Bereits mit der ersten Auflage der Wettkampf-Übertragung über „Sportdeutschland.tv“ habe man „einen Volltreffer gelandet“ und „ins Schwarze getroffen“, bemühte Joosten sprachliche Analogien zu seinem Sport und hofft auch in diesem Jahr auf „kurzweilige Sportunterhaltung.“
Die 20 000 Internet-Zugriffe im letzten Jahr hätten gezeigt, „dass es ein lokales Highlight ist“ und „kein Sport im dunklen Keller, sondern ein „offener, den Zuschauern zugewandter Sport“, so der SSG-Joosten. „Und die HD-Qualität auf dem Smartphone ist wie im Fernsehen.“
Dass das Engagement auch in Kevelaer erkannt werde, drücke sich in der Unterstützung der vielen Sponsoren aus – von Edeka Brüggemeier über Vos, Mera Tiernahrung und die Stadtwerke bis zur Volksbank. Das sei „hohe lokale Loyalität“, so Joosten. „Alles, was über Kevelaer auch überregional hinaus „strahlt“, bringt Kevelaer nach vorne, stärkt den Standort.“
Man habe bei der zweiten Auflage natürlich den Anspruch, es noch besser zu machen. Entsprechend gebe es in dem erhöhten Foyer jetzt eine Doppelkabine für die Kommentatoren – und auf zwei Ebenen ein professionelles Catering – „nicht nur für die Pause“ – von Edeka mit Schlemmermeile, mit Gäste- und V.I.P.-Lounge. Dafür könne man sich unter ww.bundesliga-luftgewehr.de VIP-Karten sichern.
In der Halle werde es mehr Kameratechnik geben, eine spannende Bildregie mit Perspektiven, die die Wettkämpfe und Schützen hautnah miterleben lasse – gesteuert von der Sonsbecker vts-Medienproduktion. Und es gibt einen eigenen Interviewbereich für Ulli Potofski, den früheren RTL-Moderator und Sportjournalisten, den man für die beiden Tage gewinnen konnte, „auch wenn er nicht viel mit Schießsport“ zu tun gehabt hat. Erneut wird es eine Auszeichnung für die „Woman“ oder den „Man of the Match“ geben, die von Butzon & Bercker gestiftet werden.
Und es gebe blaue „100“-Schilder. Die soll das Publikum nach einer Serie von zehn Schuss mit je 10 Punkten hochhalten. So entstehe auch die nötige Stimmung und „Emotionalität, die sich auf die Schützen überträgt.“
Schließlich geht es in den Partien gegen Nordstemmen und Hilgert ja auch um was. „Hopp oder top“ heißt es in Sachen Qualfikation für einen der vier Topplätze für das Saisonfinale am ersten Februar-Wochenende in Bielefeld.
„Zwei nicht eingeplante Niederlagen“ habe es bereits gegeben, sodass die SSG jetzt was zeigen müsse – die Partie gegen Hilgert am Sonntag wird da wohl die Entscheidende sein. Deshalb wird das SSG-Team auch in Bestbesetzung antreten – mit dem Israeli Sergej Richter, Jana Erstfeld, Alexander Thomas, Katrin Leuschen und Katharina Kösters. Dazu habe man noch die Niederländerin Pea Smeets in der Hinterhand.
Es sei „das klare Ziel, den Sport populärer darzustellen“, zog Joosten den Vergleich zum Darts – einer Sportart, „von der man vor zwanzig Jahren auch nicht gedacht hätte“, dass sie als Präzisionssportart derart populär werden könne.
Schneller als der Verband
„Nicht warten, starten“, heiße es da von Seiten der SSG. Man könne mit der Vorreiterrolle „gut leben“, konnte sich Joosten den Seitenhieb auf den Dachverband nicht verkneifen, der als „viertgrößter deutscher Sportverband“ so ein Event bislang noch nicht verwirklichen konnte.
Jetzt hoffen der Verein, die Sponsoren und die Sportler auf ein volles Haus und auf Nachahmer in der Liga. Joosten denkt schon einen Schritt weiter. „Wir werden uns für das Bundesliga-Finale 2019/20 im März bewerben“, sagte er. „Man kann uns nehmen, aber nur im Gesamtpaket“, stellt Joosten klar, dass das Finale unter Kevelaerer Bedingungen stattfinden müsse und man einen langen Atem beweisen wolle. „Sonst wäre das Perlen vor die Säue geworfen.“
Als Austragungsort dafür hat die SSG aufgrund der größeren Kapazität übrigens das sogenannte „Kernwasserwunderland“ Kalkar im Auge. Dazu habe es schon vor einem Dreivierteljahr erste Kontakte gegeben. „Wir sind da sicher keine Fahnenflüchtigen, wenn wir da nicht nach Kevelaer gehen.“