Ne superjeile Zick beim Kölschen Abend

Nein, ein Fan kölscher Musik, das sei sie eigentlich nicht, gestand Hannelore Topat. „Aber ich wollte mal reinschnuppern“, gestand die Uedemerin, die mit 84 Jahren sicher eine der ältesten Besucher des Abends war, anlässlich der um sie herum immer ausgelassener werdenden Party. Zu späterer Stunde sah man sie an ihrem Platz fröhlich-beschwingt aus vollstem Herzen mitmachen. Um die auf kleinen Holztischen aufgestellten „Früh“-Kölsch-Fässer herum versammelten sich die Fans des musikalisch-rheinischen Frohsinns, um miteinander zu feiern.

Das Publikum zum „Fiere“ animieren

Jannik Pickmann war mit einigen Freunden aus Weeze und Geldern gekommen. „Wir sind hier so jedes zweite Jahr“, sagte der 21-Jährige. „Es sind alles Kervenheimer, sie machen gute Musik, und es ist immer gesellig,“ beschrieb er, was ihm an diesem „Kölschen Abend“ so gefällt. Dementsprechend motiviert konnten die sieben Musiker der „Jäcksges“ – Christian van Oeffelt, Dorothee Rühlke, Josef Bruckmann, Carmen Langenhuizen, Ralf Broeckmann, Rudi Rühlke und Gaby Koenen – an die Aufgabe gehen, das Publikum in dem vollbesetzten Saal mit kölschen Liedern zu unterhalten und zum „Fiere“ zu animieren. Der nach längerer Pause wieder genesene Christian van Oeffelt gestand in einer Konzertpause: „Es ist richtig schön, aber ich mach mir auch keinen großen Kopf darum.“

Das Publikum war im Karnevals-Fieber. Foto: AF

Und so sorgten die Musiker in den kommenden Stunden für Tanz, gute Laune und viel Fröhlichkeit. „Loss mer singe“ von den „Bläck Fööss“ war gleich die richtige Aufforderung zum Mitmachen – „Steh auf, mach laut“ der „Höhner“ die passende Fortführung dieses Gedankens. Songs wie „Viva Colonia“ oder „Kumm ahn de Thek“ brachte das Publikum zum Schunkeln und Singen.

Der Sprung zur ausgelassenen Party

In dem Potpourri kölscher Lieder durften auch Songs wie „Hey Kölle“, „Du… bess die Stadt“ oder „Für die Iwigkeit“ natürlich nicht fehlen. Und spätestens bei der „Superjeilen Zick“ und dem minutenlang immer wiederholten Mitsing-Refrain von „Kölsche Jung“ von Brings war der Sprung zur ausgelassenen Party endgültig vollzogen.

Bei den Zugaben wie „En unserem Veedel“ oder „Dat es Heimat“ lagen sich viele der Gäste in den Armen. Im Kollektiv sangen die Besucher kräftig mit und hatten so wie Agnes Kunkel, die früher Neumann hieß, und ihre Schwester Christa im Flower-Power-Gewand und Perücke einfach eine schöne Zeit. „Ich bin hier geboren. Früher haben wir hier Möhneball gefeiert“, freute sich Agnes darüber, dass sich die 160 Kilometer lange Anreise aus Wiehl an den Niederrhein zu alten Freunden – auch in der Band – mehr als gelohnt hatte.

Eine Bildergalerie zum Kölschen Abend finden Sie hier auf unserer Website.