Mit Biss durch die Ausbildung

„Ich probier‘s mal“, dachte sich Gina Hanenberg, bevor sie 2017 ihre Ausbildung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Fleischerei in der Kevelaerer Landmetzgerei von Daniel Bos begann. „Das war mehr ein Zufall“, macht die 20-jährige Kevelaererin deutlich, dass die Ausbildungsstelle nicht direkt aus eigener Initiative zustande kam.

Daniel Bos erzählt, dass er Ginas Familie kenne und Gina zudem vorab gelegentlich im Laden ausgeholfen und während ihres Fachabis ein Praktikum in der Metzgerei absolviert habe. Dadurch habe die damalige Schülerin „einen Fuß in die Tür gesetzt.“ „Ich habe da ein paar Nächte drüber geschlafen“, verdeutlicht die 20-Jährige, dass die Entscheidung für sie keineswegs sofort klar gewesen sei.

Hervorragende Leistungen

Nach ihrem Fachabi im Bereich Ernährung an der Liebfrauenschule in Geldern im Jahr 2017 und dem anschließenden Beginn der Ausbildung ging dann jedoch alles schneller als gedacht. Während sich alle Beteiligten auf eine Ausbildungsdauer von rund drei Jahren eingestellt hatten, waren Ginas Leistungen sowohl in der Schule als auch im Betrieb so gut, dass vor allem Ausbilder Daniel Bos eine Ausbildungsverkürzung in die Wege leitete.

Die Anträge wurden an den offiziellen Stellen angenommen. So verkürzte Gina ihre Ausbildung von drei Jahren auf ein Jahr und neun Monate. Ende Juni legte sie ihre Prüfung ab. Das Ergebnis: ein Durchschnitt von 1,5 und somit die Jahresbestleistung 2019 im Bereich der Fleischer-Innung des Kreises Kleve. Gina habe immer „100 Prozent gegeben“, betont Bos. Es habe in der Zeit nie Probleme gegeben. Dass auch er als Ausbilder stolz auf diese Leistung ist, macht der Metzgerei-Inhaber sehr deutlich.

„Das hängt natürlich mit der Arbeitsstätte und dem Chef zusammen“, scherzt Bos. Dass er dies selbst jedoch nicht so ernst nimmt, wird schnell deutlich. „Das Lob gebührt eigentlich den Verkäuferinnen“, betont er, dass er seinem Team hinter der Theke sehr dankbar für die gute Begleitung der Auszubildenden ist.

Wo der Weg für die frisch gebackene Fleischereifachverkäuferin hingeht, weiß sie noch nicht genau. „Erstmal bleibe ich noch hier“, erzählt die 20-Jährige, die aktuell noch bei ihren Eltern wohnt. Irgendwann soll es dann aber auch woanders hingehen. „Ich werde auf jeden Fall in diesem Bereich bleiben“, macht sie deutlich, dass sich auch der weitere Berufsweg in einer Fleischerei abspielen soll.