Die Kinder brachten ihr Dorf zum Leuchten

Schon von außen war sichtbar, was den Besucher an diesem Abend in der Wettener Grundschule erwartete: die Bäume wurden mit Strahlern ausgeleuchtet, eine künstliche „Flamme“ loderte nahe der Eingangstüre. Und in den Schulklassen selbst herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Denn in den verschiedenen Räumen strahlten helle Martinslichter in unterschiedlicher Gestalt und Form, die von den vier Schulklassen der Grundschule erneut in liebevoller Kleinarbeit über mehrere Wochen gebastelt worden waren.

Schulleiterin Anna Molderings begrüßte die Schüler sowie Eltern und stimmte zum Einstieg mit allen ein Martinslied an. „Die Kinder haben bestimmt vor vier, fünf Wochen schon damit angefangen. Damit haben sie sich auf den Martinszug und die weihnachtliche Zeit schon eingestimmt.“ Erkennbar sei schon, „wie aufgeregt sie sind, weil die Lichter noch keiner gesehen hat.“ Es sei natürlich auch ein Wunsch, „dass die Kinder auch immer Verwandte mitbringen.“

Gemütlichkeit ins Haus bringen

In den Schulräumen konnten die Erwachsenen dann schauen, welche Ergebnisse die Bemühungen der vergangenen Zeit mit sich gebracht hatten. „In der Jahreszeit wird es schnell dunkel. Damit bringen die Kinder Gemütlichkeit ins Haus und tragen es nach draußen“, bewunderte Christine Steeger die Arbeit ihres siebenjährigen Patenkindes Anton in der zweiten Klasse. „Er war stolz, dass wir alle hingehen und uns die Lampen anschauen“, ergänzte Antons Mama Andrea Drews.

Für großes Erstaunen und Bewunderung sorgten diesmal vor allem die „Maulwürfe“ in der PET-Flasche, die die vierte Klasse entworfen hatte. „Man weiß ja, dass die Kinder kreativ sind – aber sie übertreffen es jedes Mal“, fand Anna Madry die angefertigten Lichter in dieser Form klasse. Und ihre sechsjährige Tochter Alina hatte mit den Mitschülern die dazugehörige „Maus“ kreiert. „Die erste und vierte Klasse haben gemeinsam überlegt – auch weil die Viertklässler die Patenschaft für die erste Klasse übernommen haben und jeder für ein Kind zuständig ist“, erläuterte Schulleiterin Anna Molderings .

Glühwein und Würstchen

Da sei es logisch gewesen, dass dem Maulwurf nun mal die Maus aus der gleichnamigen Sendung folgen würde, ergänzte Amelie Boersma, die die erste Klasse betreut. „Frau Leisten und ich haben gesucht – und wir fanden die beiden Lampen einfach süß.“ Bei einem Gläschen Glühwein und Würstchen stimmten sich auch die „großen“ Besucher auf die besinnliche Zeit ein. „Das ist eine tolle Sache. Das bringt schon vor dem Martinszug Atmosphäre in die Ortschaft“, fand Ortsvorsteherin Beate Clasen.

Und auch wenn er keine Enkel an der Schule hatte, ließ es sich der Wettener Festkettenträger Johannes Croonenbroeck mit seinem Adjutanten Heinz Gipmans nicht nehmen, die Lichter-Kunstwerke anzusehen. „Das ist ja für uns Pflichtprogramm“, machte er deutlich und meinte, dass sowas für ihn als Kind auch schön gewesen wäre. Er verband das Ereignis mit einem Wunsch für die kommenden Tage: „Dass wir weniger Stress haben, uns nicht so bewegen, als wären wir auf der Flucht – und alles ein bisschen entspannter angehen.“