Kleine Künstler sind mit Feuereifer am Werk

Schon im Eingangsbereich der Kindertageseinrichtung Sternschnuppe wird es ganz deutlich: Hier sind kleine Künstler am Werk. Im Sternschnuppen-Atelier schwingen Rune, Hannes, Paula, Julia und Jill gerade den Pinsel. Hilfe und Unterstützung erhalten sie von der Künstlerin Tatjana van Wendt.
Gemeinsam mit dem Kindergartenteam der Lebenshilfeeinrichtung Sternschnuppe, leitet sie ein Kunstprojekt in Vorbereitung auf den Tag der offenen Tür am 20. Mai. „Es gilt verschiedene Künstler, wie Paul Klee, Friedensreich Hundertwasser und Pablo Picasso, kennenzulernen und diese im Alltag mit einzubinden“, erklärt die Künstlerin, dabei würden Kinder zu kleinen Spezialisten. Tatsächlich, spielerisch lernen die Kinder die Farbenwelt kennen, erfahren, dass auch sie eine künstlerische Begabung in sich tragen. „Schau mal, immer wenn du glaubst du bist schon fertig, kannst du noch weitermachen, dann wird es vielleicht noch schöner“, ermuntert die Künstlerin die kleine Julia. Das Mädchen taucht daraufhin den Farbpinsel erneut in den Farbtopf, um damit ihren Gartenstock zu verschönern.
Schon weit im Vorfeld bereitete sich das Team der Sternschnuppeneinrichtung auf das Kunstprojekt vor.
Die Idee, sich mit Kunst zu beschäftigen, entstand bei der Leiterin der Einrichtung, Petra Burkert-Hendricks, während der ersten Landpartie im vergangenen Jahr. „Ein Besuch bei Tatjana van Wendt bestärkte mich zusätzlich“, erklärt die Leiterin, die damit auch eine Begeisterung bei der Wettener Künstlerin auslöste. Mit Kindern künstlerisch zu arbeiten, liegt Tatjana van Wendt. Darin ist sie nicht nur Spezialistin. Zusätzlich gelingt es ihr, die Erzieherinnen der Regenbogen-, Sonnen- und der Sternengruppe für das Kunstprojekt zu begeistern, sie zu motivieren.
„So haben wir uns erst einmal intensiv mit den jeweiligen Künstlern auseinander gesetzt, ihre Mal-Techniken kennengelernt“, erklären die Erzieherinnen. Wie aber vermittelt man Künstler und ihre Werke Kindergartenkindern? „Mit Schwung“, antwortet Saadet Sözen-Kalazli, Erzieherin in der Regenbogengruppe. „Wir haben Paul Klee erst in der Bewegung erfasst, dann haben wir dazu gemalt, mal mit klassischer, mal mit rockiger Musik, mal mit Fingerfarbe mal mit Tusche.“
Die Erkenntnis der Kinder sei verblüffend gewesen. Das was vorher als Gekritzel gesehen wurde, war auf einmal künstlerisch wertvoll. „Ich kann malen wie ein großer Künstler“, jubeln die Kinder. Ähnlich ergeht es den Jungen und Mädchen in der Sonnengruppe, die sich mit der bunten Farbwelt von Friedensreich Hundertwasser beschäftigen. Ein ganz besonderes Kunstwerk dürfte am Tag der offenen Tür alle Blicke auf sich ziehen. „Den Anfang des Bildes haben die Kinder gemacht, fertiggestellt wurde es von den Eltern“, so Elisabeth Bröcheler, Erzieherin in der Sonnengruppe, die für das Projekt die Eltern mit ins Boot holte.
In der Sternengruppe regt Pablo Picasso die Fantasie der Kinder an. Kilian, Lia und John wissen genau, wo seine Kunst zu finden ist. „Im Museum und in Büchern“, rufen sie ganz aufgeregt. Denn auch sie haben schon im Stil von Picasso gestaltet. „Wir haben Gipshände gemacht und verrückte Bilder mit unseren Fotos gemacht“, erklärt das Trio. Mit seiner Kunst ist Picasso sicherlich eine Herausforderung für die Gruppe. Diese mit den Kindern zu erarbeiten, gelingt der Erzieherin Melanie Kaets-Ulbrich bildhaft und spielerisch: „Wir nehmen  Picasso immer wieder in unsrem Kindergartenalltag auf und stellen dabei fest, dass wir mit kleinen Dingen einiges verändern können.“
Die Begeisterung künstlerisch tätig zu sein, zieht sich von Groß bis Klein durch die ganze Einrichtung. Bis zum Tag der offenen Tür werden die namhaften Künstler im Kindergarten präsent sein. Doch schon jetzt ist die Kunst der Kinder im Haus deutlich zu spüren. Und auf die Frage einer Mutter an ihre Tochter, was sie heute im Kindergarten gemacht habe, antwortet diese: „Mama, ich habe heute gekünstlert.“