Der Bogen gilt nicht als Waffe

Daniela Laarmanns ist 1. Vorsitzende des Bogensportvereins Kevelaer 2001 e.V.. In einem Kurs für Neuanfänger vermittelte sie in der Kroatensporthalle sieben Interessierten erste Kenntnisse dieser Präzisionssportart. Zunächst gab es durch Laarmaans, die bereits Deutsche Meisterin war, eine Menge an Theorie für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

„Das Bogenschießen ist ein Schießsport mit Pfeil und Bogen. Heute ist das Schießen auf standardisierte Zielscheiben mit „Recurvebögen“, an denen Zielvorrichtungen und Stabilisatoren angebaut sind, die am weitesten verbreitete Bogensportart. Der verwendete Bogen, der häufig als „olympischer Bogen“ bezeichnet wird, gilt nicht als Waffe, sondern ist ein technologisch hoch entwickeltes Sportgerät. Jeder, der diesen Sport ausüben möchte, benötigt ein ganz persönlich auf sich abgestimmtes Gerät und auch die Pfeile müssen auf jede Person speziell ausgerichtet sein.“

Jagen ist verboten

Das Jagen mit einem Bogen ist in Deutschland verboten und Laarmanns stellte von vornherein klar, dass Menschen, die meinen, auf Tiere schießen zu müssen, im Verein nichts zu suchen haben. Der Bogensport, eine der ältesten olympischen Disziplinen, erfreut sich in der heutigen Zeit größter Beliebtheit. Dabei steht nicht nur die sportliche Herausforderung im Mittelpunkt, sondern auch das körperliche und seelische Wohlbefinden. Beim Bogensport werden Muskulatur, Bänder, Sehnen, Wirbelsäule und Gelenke sowie Atmung, Geist und Seele in Einklang gebracht.

Konzentration ist in dieser Sportart Voraussetzung, um den Bewegungsapparat gezielt einzusetzen. Bei diesem Sport kommt es besonders auf eine gerade Körperhaltung an. Die Wirbelsäule und das Becken sind aufgerichtet, sodass die Lendenwirbelsäule gerade und nicht im Hohlkreuz steht. Die Knie sind leicht angewinkelt und unterstützen so den geraden Stand. Bewusstes Atmen trägt ebenfalls zur Entspannung und Konzentration beim Bogensport bei. Auch führt der Wechsel von Spannung und Entspannung der gesamten Muskulatur zu einem besseren Körperempfinden.

Nach dem theoretischen Teil ging es dann an die praktische Ausführung. Hierzu mussten die Anwesenden aber erst einmal jeder einen Bogen, der aus Mittelstück, Wurfarmen, Sehne und einem Nockpunkt besteht, zusammenbauen. Hierbei stellte sich das Spannen der Sehne für Neuanfänger doch als eine Hürde heraus. Bei der Auswahl der Pfeile war die Armlänge entscheidend. Bei ausgestreckten und zusammengehaltenen Armen muss der Pfeil vorne aus den Händen herausschauen, wenn er auf dem Bauch aufgesetzt wird.

Laarmanns wies ausdrücklich darauf hin, dass man sich nicht sofort einen Bogen und Pfeile kaufen soll, wenn man die Idee hat, Bogenschießen als Sport zu betreiben. Nach mehreren Probestunden mit Bögen, die vom Verein gestellt werden können, sollte man zunächst einen Bogen bei einem Fachhändler ausleihen (Kosten ca. 75 Euro – werden bei anschließendem Kauf angerechnet). Vom Kauf per Internet riet sie deutlich ab. Die Anschaffung von notwendigen zwei Sätzen Pfeilen bedeuten Ausgaben von etwa 150 Euro.

Unzählige Probeschüsse auf die 18 Meter entfernten Zielscheiben in der Halle (im Freien sind die Entfernungen 30 bis 90 Meter) folgten und es bleibt zu vermuten, dass die Beteiligten an dem Probenachmittag nicht ihre letzten Pfeile verschossen haben.