Kevelaerer Teams belegten die Plätze 3 und 6

Am Ende kannte der Jubel bei den siegreichen Spielerinnen des STV Hünxe keine Grenzen. „So sehen Sieger aus“, skandierten die Mädels der U 13 angesichts des überraschend klaren 3:0-Finalsieges gegen die Mannschaft des SV Bedburg-Hau und reckten nach der Siegerehrung zusammen den Pokal in die Höhe.
Zuvor hatten die körperlich und taktisch starken Bedburger Mädels die erste Mannschaft des Kevelaerer SV im Halbfinale mit 2:0 Toren sicher im Griff gehabt, auch wenn der KSV-Trainer Marco Klenner das etwas anders gesehen hatte. „Gutes Spiel, die Tore haben halt gefehlt, so ist Fußball“, konstatierte der Coach. Später konnten sich seine Mädels den dritten Platz mit einem 2:0-Sieg gegen den SV Walbeck sichern. „Ich bin zufrieden, wir waren spielerisch überlegen“, analysierte er zutreffend. „Hauptsache wir haben Spaß“, meinte die achtjährige Loresa nach dem Spiel.
Pech hatten die Klenner-Mädels des zweiten KSV-Teams im Spiel um Platz 5 gegen Preußen Vluyn. Ähnlich dem Klose-WM-Tor 2010 gegen England erfolgte nach dem weiten Abschlag der Torabschluss. Danach konnten die jungen Damen das Spiel nicht mehr wenden. „Aber das ist eine gute Vorbereitung, wo im Winter keine Meisterschaftsspiele sind“, so der Trainer.
Wichtig sei die Freude am Sport, meinte der Kevelaerer Jörg Dalege, der mit seiner zwölfjährigen Tochter Maya mitfieberte. „Die spielt schon seit sieben Jahren, macht immer nur Fußball. Und wenn hier oder da mal ein Tränchen fließt, gehört das dazu. Sie ist mit Leidenschaft dabei.“
Im Finale hieß es dann: Körperlichkeit und Taktik gegen Einsatzfreude und Leidenschaft. „Hünxe spielt einen guten Ball – das wird eine Partie auf Augenhöhe“, sagte Ulrike Bartsch, die Trainerin des SV Bedburg-Hau, und erläuterte die Grundphilosophie der fußballerischen Ausbildung: „Wir legen schon früh Wert auf Grundordnung, Laufwege und ,wie bewege ich mich auf dem Feld‘.“
Auch ihr Hünxer Pendant Thorsten Wagener sah ein offenes Finale. „Kämpfen, konzentrieren, früh abschließen“ – darin sah er das Geheimnis für den Erfolg. Seine Mädels setzten das beim ersten Treffer um und auch danach waren die beiden folgenden Torschüsse jeweils ein Treffer – und die Partie, trotz aller Mühen der Bedburgerinnen, gelaufen.
Zuvor hatten sich acht Mannschaften – neben Bedburg-Hau, Walbeck, Kevelaer I und II, Preußen-Vluyn und Hünxe auch noch Viktoria Winnekendonk und der TuS Fichte Lintfort in zwei Gruppen dem Vergleich in den Gruppenspielen á zehn Minuten gestellt. Dabei konnten beide Kevelaerer Teams jeweils ein Spiel gewinnen, ein Unentschieden erzielen und mussten eine Niederlage hinnehmen.
Phasenweise gerieten die Spiele vom Einsatz her sehr heftig. Insgesamt war es aber ein faires Turnier.
Und selbst die unterlegenen Mannschaften hatten ihr Erfolgserlebnis – so wie der TuS Fichte Lintfort, der im letzten Vorrundenspiel dank der vielleicht 1 Meter 30 kleinen, aber spielerisch überragenden Torfrau Aliana ein Unentschieden hielt.
„Ist mir egal – ich hab keine Angst“, meinte die 10-Jährige angesichts der im Verhältnis großen Spieler, die auf sie zugelaufen waren, ganz cool. Ihr Coach Michael Kopp meinte nur: „Sie ist eigentlich nicht unsere Nummer 1, ich wolle mal alle Kleinen spielen lassen. Es macht einfach Spaß, dieser Begeisterung zuzusehen.“