Junge Kapitäne gesucht

Leinen los und Luken auf, das bot der Wassersportverein Kevelaer 1985 e.V. mit seiner niederländischen „Doerak“ an zwei Tagen allen Interessierten, die Spaß daran hatten, sich bei einer Ausfahrt auf dem Wasser den Wind um die Nase wehen zu lassen. „Vaarwel“, so der Name des knapp zehn Meter langen Motorbootes, liegt im Sportboothafen „t`Leuken“ im Leuker Meer bei Well in den Niederlanden.

Informationen zum Schiff und zum Verein wollten knapp 20 „Landratten“ aus Kevelaer und Umgebung und einige der 18 Mitglieder des Vereins gaben diese gerne weiter, denn sie suchen „Nachwuchs“, um der Gemeinschaft beizutreten.

Der Wassersportverein Kevelaer 1985 e.V. (1. Vorsitzender Theo Verheyen) wurde ursprünglich als Kanu-Verein gegründet und hatte neben einem eigenen Bootsbestand, der meist auf der Niers unterwegs war, ein Bootshaus auf dem Gelände von Butzon & Bercker hinter dem Hoogeweg, an der Niers. Nachdem das Bootshaus 1998 abbrannte und wieder neu aufgebaut wurde, meldete der Besitzer des Grundstücks Eigenbedarf an und der Verein bekam eine Abfindung für das Bootshaus. Der Bootsbestand wurde Haus Dondert übergeben, der die Boote für therapeutische Zwecke nutzt. Wegen dem fortgeschrittenen Alter der Mitglieder des Vereins suchte man eine neue Ausrichtung und kaufte von der Abfindung das Motorboot.

Das Boot von 1975 kann gegen eine geringe Chartergebühr von Vereinsmitgliedern geschartert und auch ohne Bootsführerschein (bis 15 Meter Länge und unter 15 Km/h), in den niederländischen Binnengewässern gefahren werden. Die traditionelle holländischen Doerak hat 56 PS, 4 – 6 Schlafplätze in 2 Kajüten, eine vollausgebaute Kajüte mit Sanitär und Küche. Dirk Hecker, einer der Vereinsmitglieder mit Bootsschein, meinte scherzhaft: „Vier Erwachsene und zwei Kinder haben Platz, bei sechs Erwachsenen, da muss man sich schon sehr lieben.“

Jedes Jahr schippert die Crew die Maas rauf und runter bis in die Binnenmeere Hollands. Trotz seines Alters ist das Boot topfit und liebevoll fachmännisch gepflegt. Mit einem 200 Liter Tank und einem Verbrauch von knapp sechs Litern Diesel hat es einen Tiefgang von 70 Zentimetern.

Neue Mitglieder, mit und ohne Bootsführerscheni, die Freude am Wassersport haben, sind herzlich willkommen. Besonders Jugendliche, die in den motorisierten Wassersport einsteigen möchten, finden im Verein fachmännische Beratung und Trainingsmöglichkeiten. Nach Ankündigung finden gemeinsame Arbeiten am Boot statt, damit auch weiterhin sichere Ausfahrten erfolgen können. Vom Jahresbeitrag (150 Euro) werden laufende Kosten für Liegeplatz, Haftpflichtversicherung und Reparaturen bezahlt.

Hierzu tragen auch die Chartergebüren bei, die bei Tagesfahrten bei 15 Euro/Betriebsstunde und bei mehrtägigen Fahrten 50 Euro pro Tag plus 10 Euro/Betriebsstunde betragen, ein Bruchteil von dem, was Charterunternehmen an Mieten nehmen. Für Buchungen steht ein Kalender auf einer Internetseite zur Verfügung, in den sich Mitglieder eintragen können. Sie werden, das ist Bedingung zur eigenen Charter, an mehreren Wochenenden mit dem Boot vertraut gemacht.

Treffen finden wöchentlich am Donnerstag, um 19 Uhr bei Reinhold Hentemann, Hüls 24, statt (Planungen und Schwätzchen – gemeinsames Seegarn spinnen). Nähere Infos unter Telefon: 02832/5964, hentemann@t-online.de oder bei Dirk Hecker unter Telefon: 02823/95455, 0152/ 33 63 43 53, hecker@jansen-hecker.de.