Sie arbeiten für die Gemeinschaft

An diesem Morgen wirkt das Becken des Freibades wie ein gähnendes großes „Loch“. An verschiedenen Stellen des Beckenbodens liegen diverse große Rollen aus Folie. „Ich bin dabei, den Boden vorzubereiten“, beschreibt Heinz-Peter Tebest das, was er gerade mit seinen Mitstreitern da macht. „Wir helfen der Stadt seit gut 25 Jahren bei dem Erhalt der Bäderlandschaft – und hier mit dem Freibad“, erläutert der Leiter des Technikteams. „Das machen alles Mitglieder vom Bäderverein hier.“ Dazu gehöre es zum Beispiel auch, die Wasserleitungen winterfest zu machen oder die Rutschen zu warten.

Teamarbeit ist gefragt.

Jeden Samstag und „auch mal Mittwochs“ treffe man sich so mit sieben bis acht Leuten in der Herbst- und Winterperiode. „Wir fangen so um acht Uhr an, machen so bis 16 / 17 Uhr immer. Das ist ´ne freiwillige Sache. Da bekommt niemand auch nur einen Cent für.“ Vor drei Jahren habe man damit begonnen, die Folien von den Wänden zu erneuern. „Zur Zeit machen wir die Wände und den Boden der Sprunggrube“, erklärt Tebest den Ablauf dessen, was noch ansteht. Dabei werde „die alte Folie abgebrochen, dann die neue Folie geglättet und in die Rinne des Bogens gespannt bis runter auf die Trittstufe.“ Das Bestreben sei, „bis Mai damit fertig zu sein“, wenn es mit der Bädersaison wieder los geht. Das werde zwar bis in die letzte Woche gehen, aber bis jetzt habe man alle Arbeiten immer rechtzeitig geschafft. „Ab September geht es dann an das große Becken.“

Da liegt vor den Männern dann viel Arbeit. „Das sind da 25 Meter lange Rollen. Bei einem Becken von 50 Metern muss man auf der Längsachse dann jeweils zwei Folien zusammenschweißen.“ „Da kommt dann der Estrich von acht Zentimetern und die Schwimmbadfolie, die nochmal draufgeschweißt werden muss.“

Handarbeit ist gefragt

Auch der Feinschliff muss sitzen.

Ein paar Meter von ihm entfernt kniet Herbert van Bühren an der Wand des Springbeckens. „Ich verschweiße hier gerade die Kunststoffbahnen. Das ist schon diffizil, weil die Nähte ganz dicht aneinander verschweißt werden müssen“, erläutert der erfahrene Handwerker. „Das sind so 1,5 Millimeter Dicke, da ist ja auch Gewebe drin. Dafür muss man sich Zeit nehmen, da ist Handarbeit gefragt.“ Auf der großen Fläche mit den Folien „gehen wir dann mit einem Schweißautomaten dran“, erklärt er und konzentriert sich anschließend wieder auf seine Arbeit.

An einer Wand des Großbeckens sind Hans-Dieter Möllerke und ein Kollege zugange. „Wir warten hier noch auf den Schlosser, der kommt in der nächsten Woche. Wir bereiten hier schon mal das Gerüst dafür vor, damit er den Handlauf da montieren kann.“ Möllerke erzählt, dass er bei der Aufbereitung des Bades als Ehrenamtler schon „seit gut 20 / 25 Jahren“ mit dabei ist. „Die Gemeinsamkeit ist wichtig – und der Erhalt der Freibäder für uns und die Enkelkinder.“ Und mit so einem Bad könne die Stadt halt gut Werbung für sich machen.

Dreckablagerungen müssen entfernt werden

Mit der Leiter geht es hinab.

Winnie Stelzer und Robin Völlings lassen derweil eine sechs Meter lange Leiter in das Schwall-becken herunter, steigen mit zwei Wassereimern hinab. „Hier sammelt sich das Wasser des Beckens, was gleichmäßig durch die Filter gepumpt wird. Hier sind Dreckablagerungen, die wir weg machen“, erklärt Stelzer das Procedere.

„Dazu wischen wir hier alles komplett ab, spritzen das von oben nochmal ab. Dann werden wir das Wasser wieder so absenken wie hier, und dann ist das sauber“, sagt Stelzer und erinnert sich daran, dass er die Anlage vor Jahren teilweise mit aufgebaut hat. „Und das hier, das ist das junge Talent“, lobt er seinen jungen Mitstreiter Robin. „Der wird demnächst Architektur und Bauingenieur studieren und das dann hier bestimmt die nächsten 20 Jahre betreuen. Das ist schon sowas wie eine Verpflichtung.“