Hilfe für den Neuanfang

In der Werkstatt herrscht geschäftiges Treiben. Klaus H. (Name geändert) feilt an einem Holzstück, aus dem später eine Weihnachts-Dekoration werden soll. Der gelernte Vermessungstechniker aus Geldern ist „wegen einer Herzschwäche berufsunfähig“, erzählt der 42-Jährige. Aber er sei dabei, seine Erwerbsfähigkeit „wiederzu- kriegen.“

Seit seit zwei Wochen ist er in der Einrichtung an der Kroatenstraße mit dabei. „Fit für den Alltag“ heißt die Maßnahme für gesundheitlich Eingeschränkte. Durchgeführt wird diese vom SOS Kinderdorf Niederrhein. „Mein erster Eindruck ist bislang gut.“

Rebekka Markwirth sitzt neben ihm am Werktisch und ist mit Feuereifer dabei. Die 19-Jährige ist seit Oktober in der Maßnahme. „Ich bin arbeitssuchend, nach der Schule habe ich keine Ausbildung bekommen und bin gesundheitlich beeinträchtigt“, hat die Geldernerin schon jetzt über die Maßnahme „Blut geleckt“ und eine Idee für die Zukunft. „Ich will definitiv was Technisches machen – Schreiner oder Tischler.“

Die beiden sind nur zwei der gut 60 Personen, die aktuell in den Fördermaßnahmen des SOS Kinderdorfs Niederrhein sind und in den Räumen der früheren Virginia-Satir-Schule weitergebildet und unterstützt werden.

„Die Schule hier wurde 2016 geschlossen. Im Sommer 2017 hat dann die Stadt Kevelaer das Gebäude vom Kreis Kleve gekauft“, erläuterte der Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Niederrhein, Peter Schönrock, die Hintergründe.

Nach einer Umbaupause mietete dann das SOS-Kinderdorf Niederrhein die obere Etage des früheren Schulgebäudes an und bezog sie im Dezember vergangenen Jahres. Neben zwei Büroräumen und vier Räumen für die berufliche Bildung wird ein Multimedia-Raum für Seminare genutzt. In der Werkstatt kann an verschiedenen Projekten gearbeitet werden.

Vier Maßnahmen

„Aktuell werden hier im Auftrag des Jobcenters vier Maßnahmen durchgeführt“, erläuterte Schönrock. Dazu zählen die Aktivierung U 25 (für Hilfebezieher unter 25 Jahre), die Aktivierungshilfe Ü 25, die Aktivierung für Alleinerziehende und die Maßnahme „Fit für den Alltag“ für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Aktuell geplant ist noch ein Projekt „Perspektive für junge Flüchtlinge“, das voraussichtlich im kommenden Monat oder im Januar kommenden Jahres starten wird. Die Angebote sollen dazu beitragen, den betroffenen Personen bei der Integration in den Arbeitsmarkt oder dem Einstieg in eine Ausbildung zu helfen.