„ABInauten“ – wir greifen nach den Sternen

Pfarrerin Karin Dembek und Kaplan Christoph Schwerhoff zogen feierlich mit der Abiturientia des Kardinal-von-Galen Gymnasium in die mit Lehrern, Eltern, Familienangehörigen und Freunden voll besetzte St. Antonius Kirche ein. Den 74 Schülerinnen und Schülern, die soeben das Abitur bestanden und so den höchsten Schulabschluss in Deutschland erreicht haben, war es wichtig, den neuen, vor ihnen liegenden Lebensabschnitt, unter das Wort Gottes zu stellen.
„Wir machen uns auf den Weg“ und „Wir greifen zu den Sternen – wenn nicht jetzt, wann dann“, waren die Grundaussagen für den Gottesdienst. Schwerhoff stellte nach der Lesung aus Prediger 3, 1-11 fest: „Alles hat seine Zeit und nun ist die Zeit, wo Sie etwas geschafft haben und stolz auf sich sein können. Es ist die Zeit, auch nach einigen Kurven und Umwegen der neuen Bestimmung zu folgen. Gott hat etwas Bestimmtes mit Euch vor und wird Euch dabei helfend beistehen.
Den Gottesdienstes gestalteten auch einige der Abiturienten mit. Gänsehautstimmung verbreitete dabei Lea Halmans, als sie „Wir können alles sein baby“ von Julia Engelmann rezitierte. Sie traf dabei nicht nur den Poetry-Slam-Sound der Autorin, sondern auch mit der Aussage des Textes den Nerv der Anwesenden. Sternenaktion und Segen mit anschließendem Sektempfang und Luftballon-Aktion schlossen den Vormittag ab.
Im Konzert- und Bühnenhaus hingen unzählige silberne Sterne von der Decke als die Gäste und die Abiturientia dort zur Abiturfeier zusammenkamen. „Use Somebody“ von Kings of Leon präsentierten Pia Angenendt (Gesang) und Jan-Joel van den Weyenbergh (Flügel), bevor die stellvertretende Schulleiterin Dr. Astrid Czubayko-Reiß die Anwesenden begrüßte und im Anschluss ein spontanes Geburtstagsständchen erhielt.
Das Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler war, wie von ihm gewohnt, in gut gelaunter Manier. Zunächst konnte er es sich nicht verkneifen bei dem gewählten Abi-Motto einige Passagen aus den Star Wars Filmen zu zitieren bevor er („Natürlich werde ich Sie, ebenso wie den vorigen Abi-Jahrgang, nicht mit Latein verschonen“) unter anderem erklärte, dass Abitur vom lateinisch abire ‚davon gehen’, abgeleitet ist. „Er oder sie wird weggegangen. Sie feiern also das weggegangen werdens.“ Als er mit den Worten „Möge die Macht mit Euch sein“ endete, brandete tosender Applaus auf.
Auch die Grußworte der Elternvertretung durch Georg Foitzik, des Jahrgangsstufensprechers Trung Vi Pham und des Schulleiters Oberstudiendirektor Karl Hagedorn wurden mit viel Beifall bedacht. Kathrin Schick (Gesang) und Hannah Müller (Gesang und Flügel) mit Leonard Cohens „Halleluja“, Anna Bieck (Gesang) und Jan-Joel van den Weyenberg mit Peter Maffays „Ich wollte nie erwachsen sein“ und Kathrin Schick und Pia Angenendt mit „Father and Son“ von Cat Stevens sorgten im Verlauf für den musikalischen Rahmen.
Zu ausgewählten Klängen und zu selbsteingereichten Kinderbildern, die auf einen Sternenhimmel projiziert wurden, erhielt jeder Abiturient sein „Reife-Zeugnis“ und eine Rose. Diejenigen, die sich in der Streitschlichtung oder der Schülerverwaltung engagiert hatten wurde zusätzlich ein Buchgeschenk überreicht. Vier Abiturienten wurden besonders erwähnt. Sie hatten die Besten Leistungen erbracht. Ein Abitur mit 1,3 schafften Klara Werthmanns, Lea Halmans und Shannon Mc Govern.

Sophie Thyssen machte als Schulbeste ihr Abitur mit 1,0.


Die Bestleistung mit einem Schnitt von 1,0 erzielte Sophie Thyssen. Etwas verlegen äußerte sie, dass sie eigentlich gar nicht so übermäßig gelernt habe. Nur für Mathematik waren einige Lernstunden erforderlich. Das nächste Jahr möchte sie mit „Work and Travel“ nach Australien und Neuseeland verbringen und voraussichtlich Sport fürs Lehramt und Sportmedizin studieren.
Am Abend und bis früh in den Morgen wurde dann im Bühnenhaus eine riesige „Sternenreise“ unternommen. Mit enormen Aufwand war der Saal dekoriert worden. Neben einem ausführlichen Rückblick bedankte sich die Abiturientia bei den Lehrkräften und besonders den Eltern für die Unterstützung auf dem Weg zum Abitur. Manches Taschentuch der Rührung wurde dabei benötigt. Buffet, Vorträge, viel Erinnerungsaustausch, Musik und Tanz rundeten eine gelungene und fröhliche  Abiturfeier ab.
https://www.kevelaerer-blatt.de/kardinal-von-galen-gymnasium-verabschiedete-abiturientia/