Eine Talentschmiede für die Zukunft

Zufrieden und ein wenig stolz nahmen die sechzehn Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von Galen-Gymnasiums am Dienstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde in der Lehrerbibliothek die Zertifikate für ihre Ausbildung zum „DFB-Junior-Coach“ entgegen. In einer insgesamt 40-stündigen theoretischen Schulung – unter der Woche und im Rahmen zweier Kompaktseminare – hatten die Jungen und Mädchen ab 15 Jahren, die alle auch in einem Verein Mitglied sind, sich das Rüstzeug geholt, um Jugendmannschaften zu trainieren und erste Erfahrung auf diesem Gebiet machen zu können.
Die 16-jährige Meret war eine der engagierten Schülerinnen, die sich dazu gemeldet hatten. „Ich spiele bei Viktoria Winnekendonk Fußball und es ist cool, das mitzumachen.“ Sie sei schon vom Jugendobmann angesprochen worden, ob sie trainieren könne.
Auch der 16-jährige Julian hatte sich als aktiver Kicker beim KSV dazu gemeldet. „Ich verstehe so jetzt besser die Abläufe und würde gerne die AG der 5. Klasse dazu übernehmen“, meinte der 16-Jährige.
„Wir wollten nicht nur Sport anbieten, sondern auch die Möglichkeit eröffnen, dass sie selbst Übungseinheiten leiten können“, unterstrich Schulleiter Karl Hagedorn den Grundgedanken der Aktion, die die Schule zum dritten Mal mit durchgeführt hatte. „Es geht dabei darum, junge Leute bei der Verantwortung zu packen. Und so was wie Toleranz, Spaß am Fußball und dem Spiel zu vermitteln“, freute er sich darüber, dass es in diesem Jahr eine sehr große Gruppe gewesen sei, die das neben ihrem Schulalltag mitgemacht hat.
Insgesamt 34 Schüler hätten vor diesem Jahrgang die Ausbildung im KvGG absolviert und viele davon hätten sich tatsächlich für das Coaching begeistern können, unterstrich Sportlehrer Sebastian Clarke, der die Initiative vor Ort betreut. „Sieben haben den C-Trainerschein beim Fußballverband Niederrhein gemacht, sechs die AG in der 5. Klasse dazu geleitet und neun sind im Verein tätig geworden – 22 von 34 Schülern also“, bezeichnete er das als gute Quote.
Man sei froh, die Ausbildung am Gymnasium in Kevelaer anbieten zu dürfen, sah das Mirko Schweikhard, Projektleiter des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), ebenso positiv. „Wir machen das nicht an jeder Schule“, betonte er. Im Gebiet des FVN sind es insgesamt 13, die mit dabei sind, und allein die Häfte der Schüler im letzten Jahrgang seien aus Kevelaer gekommen. „In ländlichen Regionen gibt es oft einen Verein und da gehen die Jugendlichen oft auf dieselbe Schule, motivieren sich so gegenseitig“, machte er den Unterschied zur Großstadt deutlich.
„Gerade die Vereine haben großen Bedarf an qualifizierten Jugendtrainern“, so Schweikhard. Entsprechend freute sich auch Uwe Wassen vom Kevelaerer SV, der sich zuversichtlich zeigte, „dass sich das langfristig positiv auswirkt.“ Über diesen Weg könnten die Jugendlichen sich aneignen, „mit Verantwortung zu arbeiten.“